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MÜNNERSTADT: Neue Oberstufe zum Geburtstag

MÜNNERSTADT

Neue Oberstufe zum Geburtstag

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    Organisation ist alles: Der Zeitplan eines Seminars.
    Organisation ist alles: Der Zeitplan eines Seminars. Foto: FOTO Felix bauch

    „Wir sind bestens mit Personal versorgt“, sagt Unger mit Blick auf sein Kollegium: Das unterrichtet ab Dienstag 23 Klassen mit einem phänomenalen Durchschnitt von rund 22 Schülern pro Klasse. „Mittlerweile leben wir aber vom Ganztagszweig“, betont er und verweist auf die Statistiken: Seit Jahren ist die Zahl der Ganztagsschüler konsequent angestiegen und macht neuerdings fast die Hälfte aller Gymnasiasten aus. „Dort haben wir heuer auch wieder drei fünfte Klassen“, ergänzt Unger.

    Besonders gespannt ist er auf die Neuerungen in der Cafeteria des Studienseminars, wo ein neuer Pächter schmackhafte Gerichte, eine größere Auswahl und geringere Preise verspricht. Bezahlen können die Schüler bargeldlos mit Chipkarte.

    Eine besondere Herausforderung ist die neue gymnasiale Oberstufe, die derzeit bayernweit startet. Sie umfasst die letzten beiden Jahre des achtstufigen Gymnasiums, parallel dazu läuft auch das Kollegstufen-System aus. „Die Kollegstufe heißt jetzt Qualifikationsphase“, so Unger. Darauf hätten sich die Lehrkräfte teils seit 2005 intensiv in Schulungen vorbereitet. Um die Schüler gezielter auf Universität und Arbeitswelt vorzubereiten, ersetzten Seminarfächer die ausgedienten Leistungskurse.

    „Alle Seminare sind limitiert auf 15 Schüler“, weiß der Schulleiter. Im wissenschaftspropädeutischen Seminar (W) geht es um forschendes Lernen, selbstständiges Arbeiten und das Anfertigen einer Seminararbeit. Dagegen zeichnet sich das Projektseminar zur Studien- und Berufswahl (P) durch einen Praxisbezug aus. „Es geht um Projektmanagement und Orientierungswissen“, so Unger.

    Für alle Seminare, von denen jeder Schüler einen W- und einen P-Kurs wählt, gilt: Das Unterrichtsfach steht im Hintergrund. „Und die Schüler wählen keine Fächer, sondern Themen“, bestätigt Unger. Die erarbeitet jeder Lehrer im Voraus: In Münnerstadt wird so heuer neben Komik in der Antike etwa Geschichte im Film angeboten. „Dabei geht es mitunter um Medienwissenschaft und Filmanalyse“, verrät der Schulleiter.

    Die P-Kurse am Schönborn-Gymnasium handeln in diesem Jahr etwa von Ingenieurberufen (Mathematik), einer Kooperation mit der MGlas AG (Wirtschaft-Recht) und der Online-Ausgabe einer Zeitung (Deutsch). „Und jedes P-Seminar muss mit externen Partnern kooperieren“, sagt Unger. Das sind Museen, Kommunen, Ärzte, Marketing-Experten, Stiftungen, Verlage oder andere Unternehmen – je nach Projekt-Thema.

    Während man im ersten Halbjahr eines P-Kurses Grundlagen und Aufgabenverteilung bespricht, geht es stets ab Februar zur Sache: Projektfahrten werden unternommen, Meilensteine festgelegt, die Arbeit dokumentiert. Dafür erhält jedes Seminar 300 Euro staatliche Förderung. „Aber das reicht kaum für die Logistik“, betont Unger. Sponsoring-Kontakte zu örtlichen Unternehmen aufzubauen sei daher umso wichtiger. „Mit Remog, MGlas, Seger, Preh und L&S kooperieren wir bereits“, so Unger.

    „Die Kollegstufe heißt jetzt Qualifikationsphase.“

    Hans Dietrich Unger Schulleiter

    Solch eine Zusammenarbeit könne Schülern etwa die Möglichkeit für Ferienjobs, Praktika oder ein BA-Studium bieten. „Wenn die Wirtschaft aber ein P-Seminar fördert, wollen wir auch zeigen, dass das Geld sinnvoll investiert wird“, stellt er klar.

    Zudem steht ein neues Projekt für Fünftklässler an, Latein plus Englisch: Jeder Schüler hat die Wahl zwischen einer Stunde Englisch als Brückenkurs und intensivem dreistündigem Unterricht. „Das bedeutet aber auch mehr Nachmittagsstunden“, so Unger. Am Ende der sechsten Klasse sollen alle wieder auf dem gleichen Stand sein. Trotz der Wahlmöglichkeit haben von 110 Fünftklässlern rund 80 das dreistündige Latein Plus gewählt. „Das ist die höchste Zahl in ganz Bayern“, fügt Unger hinzu.

    Mit Latein Plus will der Schulleiter das Profil des sprachlichen Gymnasiums stärken. „Und vielleicht bieten wir ab September 2010 neben Italienisch sogar Spanisch an“, ergänzt er.

    Bis dahin feiert seine Schule aber erstmal ihr 350-jähriges Bestehen. Dazu gibt es im Sommer eine Sonderausstellung im Deutschordensschloss und parallel zur Studiengenossenfeier einen Festakt mit hochkarätigen Gästen. Auch brütet Unger derzeit über einem ganz besonderen Highlight für seine Schüler. „Vielleicht könnte das sogar außerhalb Münnerstadts stattfinden“, lacht er.

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