Otto Umscheid, der stellvertretenden Vorsitzende des BSB erinnerte daran, wie Blinde vor 50 Jahren in Zeitlofs eine neue Heimat gefunden haben. Zuerst im Schloss der Familie Thüngen, dann im Wohnheim. Um ihre Existenz zu sichern, wurde die Blindenwerkstatt eingerichtet. Im Lauf der Jahre hat sich die Situation jedoch geändert. Viele Blinde waren jung, als sie in den 50er Jahren in Zeitlofs heimisch wurden. Inzwischen im Rentenalter, sollten sie ihre Heimat nicht aufgeben müssen.
Der BSB verwarf Überlegungen, das Heim wegen rückläufiger Belegung zu schließen. Er erarbeitete das Konzept für die Umwandlung in ein Alten- und Pflegeheim. Damit fand er Unterstützung bei den Behörden. Der Bezirk Unterfranken entschloss sich, mit rund 1,6 Millionen Mark 35 Plätze des Neubaus mit zu finanzieren, obwohl er dazu nicht verpflichtet wäre. Der Landkreis steuerte 225 000 Mark für fünf Plätze bei, obwohl in anderen Heimen genügend Pflegeplätze vorhanden sind. Der Besuch von BSB-Geschäftsführer Christian Seuß im Krankenhaus- und Stiftungsausschuss war überzeugend, sagte Landrat Herbert Neder. 1,8 Millionen Mark steckt der Freistaat Bayern in das Neun-Millionen-Projekt. Den größten Brocken hat der BSB zu schultern. Geld sei im Zweifelsfall immer aufzutreiben, sagte Staatssekretär Georg Schmid aus dem Sozialministerium. "Beton und Steine allein tun es aber nicht." Er wünschte daher den Beschäftigten Kraft, die sie brauchen, um Tag für Tag für die Bewohner des neuen Hauses da zu sein und sie liebevoll zu begleiten.
Damit klar ist, dass der BSB das noch ausstehende Geld bekommt, hatte der stellvertretende Bezirkstagspräsident Peter Heusinger den endgültigen Förderbescheid mitgebracht. Sicherheit brachte er noch in einem anderen Punkt mit. Der Bezirk, der die laufenden Kosten des Heims tragen wird, hat die Pflegesätze jetzt festgelegt.
"Sie waren der Grund für die ganzen Anstrengungen", dreht Bürgermeister Wilhelm Friedrich die Reihenfolge um und begrüßte zuerst die Heimbewohner. "Was wäre das Blindenheim ohne Zeitlofs, und was wäre Zeitlofs ohne das Blindenheim", sagte er. Damit die Heimbewohner gut ins Dorf kommen, werde die Gemeinde die Heilsbergstraße nach der Verlegung der Wasserleitung herrichten lassen. Bis zum Blindenheim werde ein neuer Gehsteig angelegt.
Den kirchlichen Segen erhielt das neue Heim von Pfarrer Hermann Horndasch und Kaplan Sven Johannsen. "Wir bitten um einen Geist des Miteinanders im Haus und im Ort", betete Horndasch.