„Es wurde mir ja quasi ein roter Teppich ausgerollt“, sagt Werner Holtermann schmunzelnd, als er sich gestern in der Capio Franz von Prümmer-Klinik vorstellte. Der Urologe, der seit 1996 eine Praxis in Gersfeld führt, wird am 1. April eine Zweitpraxis in den Räumen des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) eröffnen.
Nach dem Weggang von Dr. Kerstin Bringezu-Schröder stand das Nierenheilbad lange ohne einen Urologen da. Die Suche nach einem Nachfolger war äußerst zäh. „Dass wir auf Grund der Bevölkerungsstruktur Bedarf haben, ist bekannt“, sagt Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) und bezeichnet Holtermann als „Glücksfall für die Stadt“.
Das Leistungsspektrum der urologischen Praxis umfasst die Behandlung von Niere, Blase, Hoden und Prostata. Zudem bietet Holtermann Inkontinenzbehandlung und ambulante sowie stationäre Operationen an. Auch die Patienten der Akutgeriatrie profitieren von dem Facharzt. „Das ist für die gesamte Klinik ein Schritt nach vorn“, freut sich Verwaltungsdirektor Thomas Lippmann.
Holtermann selbst war lange Zeit in der Rehabilitation tätig – ein Bereich, der ihm in der Kurstadt sicher zugute kommt. Er ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Urologie, im Berufsverband der Deutschen Urologen, der Deutschen Kontinenzgesellschaft und der Vereinigung der Mitteldeutschen Urologen. Zudem ist er Mitglied im Aufsichtsrat der Hessischen Urologen Genossenschaft.
Früher wäre eine Zweitpraxis über Ländergrenzen hinweg kaum möglich gewesen, doch durch ein neues Gesetz sei für Holtermann der Sprung nach Franken machbar. „Da hat es mir die kassenärztliche Vereinigung Bayern leicht gemacht“, habe es kaum Probleme bei der Neuansiedlung gegeben, freut sich Holtermann. Die Praxis wird montags von 8 bis 15 Uhr und donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet sein. Die Patienten können sich vorher umfassend informieren und einen Termin ausmachen. Tel.: 09741/ 8984 374.