(li) „Es sollte einer aus Bad Brückenau sein“, erinnert sich Reiner Klüber. So kam es vor 19 Jahren dazu, dass er als Nachfolger von Bodo Zimmermann für den Aufsichtsrat der damaligen Volksbank Bad Brückenau vorgeschlagen wurde. Nun verlässt Klüber nach Erreichen der Altersgrenze, die eine Wiederwahl nicht möglich macht, seine Aufsichtsratskollegen der heutigen Volksbank-Raiffeisenbank Bad Kissingen-Bad Brückenau.
„Die Arbeit in diesem Gremium hat mir immer Freude gemacht“, blickt der frühere Betriebsdirektor der BayWa auf das Ehrenamt in der Bank zurück. Aufgrund seiner wirtschaftlichen Kompetenz und seines Sachverstandes konnte er dem Vorstand manchen Tipp geben.
Die VR-Bank hat 2010 elf Existenzgründungen begleitet und unterstützt. Sie unterhält 23 Geldautomaten. 31 500 Beratungen zu Finanzthemen seien im vergangenen Jahr durchgeführt worden. Rund 49 000 Euro an Spendengeldern wurden an kulturelle und soziale Einrichtungen übergeben. Das Unternehmen zahlte fast 1,4 Millionen Euro Steuern. Fast 3,5 Millionen Euro Kaufkraft flossen im vergangenen Jahr durch die Gehaltszahlungen der Bank in die Region.
Wird Klüber jetzt langweilig, wenn die durchaus zeitintensive Aufsichtsratstätigkeit wegfällt. Mitnichten, schmunzelt dieser. „Ich habe genug zu tun, ich bin im Kurstift-Beirat und in der Kirchenverwaltung aktiv.“ Darüber hinaus hat der Bad Brückenauer sich kürzlich ein Stück Wald gekauft, „da gibt es immer was zu tun“.
Hans Beudert, Vorstandssprecher der VR-Bank, betonte in seiner Laudatio in der Vertreterversammlung, dass die Zusammenarbeit mit Klüber stets geprägt gewesen sei von einer Mischung aus Vertrauen, aber auch kritischer Distanz. Indirekt habe dieser mit der Aufgabe als Aufsichtsrat Verantwortung übernommen für eine Vielzahl von Menschen, stellte Beudert fest. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende Hubert Schott dankte seinem scheidenden Stellvertreter für dessen Engagement und Kollegialität: „Wir werden dich vermissen“. Klüber saß darüber hinaus auch im Kreditausschuss der Bank.
Die Lücke, die er hinterlässt, schließt künftig Michael Schäfer aus Bad Brückenau, seines Zeichens Geschäftsführer und Inhaber der Firma Böckler in Bad Brückenau und Oberthulba. Der verheiratete, zweifache Vater freut sich auf seine neue Aufgabe. „Ich war schon überrascht, als Vorstandsmitglied Rainer Geis mich ansprach“, so Schäfer. Er habe sich aber auch geehrt gefühlt.
Er und Geis kennen sich von den Wirtschaftsjunioren des Landkreises Bad Kissingen. „Ich bin mir meiner Verantwortung durchaus bewusst“, sagte der 37-Jährige. Daher habe er sich zunächst einmal tüchtig in sein neues Aufgabengebiet eingelesen.
Der aus Zeitlofs stammende Aufsichtsratskollege Folker Müller durfte sich über eine Auszeichnung freuen: er wurde für seine 25-jährige Tätigkeit in dem Gremium mit der silbernen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Bayern geehrt.
Was ist ihm von all den Jahren besonders in Erinnerung geblieben? Die Fusion der Raiffeisenbank Detter mit der Volksbank Bad Brückenau, so Müller. In Detter hatte er seine Aufsichtsratstätigkeit begonnen. „Ich wollte erst gar nicht“, sagte er, denn er hatte gerade erst den Hof übernommen. Zu Raiffeisenzeiten waren die Aufgaben eines Aufsichtsrates auch völlig andere, „da mussten wir oft aktiv werden“, so Müller. Zu der Zeit hätten die Geschäftsführer sogar noch Waren ausgegeben. Heute herrsche im Bankbetrieb ein ganz anderer Rhythmus.