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RIEDENBERG: Riedenberg: Ära der Traditionsbäckerei geht weiter

RIEDENBERG

Riedenberg: Ära der Traditionsbäckerei geht weiter

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    Bild aus alten Zeiten: Der Familienbetrieb Ende der 60er Jahre. Von links: Oskar Schumm, dahinter Rita Schumm, Imelda Jörg, Josef Jörg, Erhard Schumm.
    Bild aus alten Zeiten: Der Familienbetrieb Ende der 60er Jahre. Von links: Oskar Schumm, dahinter Rita Schumm, Imelda Jörg, Josef Jörg, Erhard Schumm. Foto: Foto: Archiv Jörg

    Riedenberg atmet auf. Ab Montag geht die Ära der Bäckerei weiter. Nachdem im August plötzlich der bisherige Pächter der Bäckerei Jörg die Pforten schloss, gab es betroffene Gesichter. „War es das? Stirbt nun, wie in so vielen Gemeinden, auch bei uns die Bäckerei?“ So oder ähnlich gingen die Kommentare und sorgenvolle Gespräche durch die kleine Rhöngemeinde.

    Seit Karl Jörg die Bäckerei 1928 gründete, konnte man Brot, Brötchen und Gebäck kaufen. Zu Gründerzeiten war das Geschäft ein reiner Familienbetrieb. Ehefrau Maria, sowie die Kinder Rita, Anna, Imelda und Josef mussten von frühester Kindheit mit anpacken. Teilweise arbeiteten später gar die Schwiegersöhne mit.

    Alles schien wunderbar zu laufen, als Sohn Josef mit nur 21 Jahren die Meisterprüfung im Bäckereihandwerk ablegte und das Geschäft 1969 übernahm. Doch nachdem dieser 1974 tödlich verunglückte, wusste zunächst niemand wie es weitergehen sollte.

    Bis 1977 schafften es die Geschwister, den Familienbetrieb mit den Angestellten weiterzuführen. Dann gab man das Geschäft zur Pacht frei. Bis 1984 belieferte der damalige Bäcker Herchenhahn aus Wildflecken das Geschäft, dann zog mit Josef Sell wieder ein Bäcker ins Haus ein, der auch selbst in der Backstube buk. Ab 2004 wurde es wieder zu einem Filialbetrieb einer großen Bad Kissinger Bäckereikette. Nachdem diese nun die Filiale schloss, begab sich die Tochter von Josef Jörg, Kerstin Schumm, auf die nicht einfache Suche nach einem Nachfolger. Ihr lag sehr viel daran, dass es für Riedenberg mit der Bäckerei weitergeht. Besonders erfreut zeigt sie sich, dass ihr das nun gelungen ist.

    Elena und Alexander Hahn eröffnen nun eine Riedenberger Filiale zu ihrer Bäckerei in Bad Brückenau.

    2004 übernahm Elena Hahn die ehemalige Bäckerei Löhmer, nachdem sie bereits lange Zeit vorher dort als Bäckerin gearbeitet hatte. Alle alten „Löhmer-Backrezepte“ wurden mit dem Geschäft übernommen.

    „Will man als kleine Bäckerei überleben, muss man das Besondere bieten“, weiß Elena Hahn. „Und das können wir bieten. Alles was wir haben, ist noch absolute Handarbeit. Das Brot wird noch mit echtem, selbstangesetzten Natursauerteig gemacht. Wir müssen zwar deshalb schon um 1 Uhr in der Nacht aufstehen, da dieses Verfahren länger dauert, aber es zahlt sich aus. Schließlich erzielen wir so den ganz typischen Geschmack und die länger währende Frische des Brotes. Zahlreiche Brot- und Brötchensorten sowie Gebäck aus noch selbstbemachtem Blätter- und Plunderteig gehört natürlich auch dazu. In der Weihnachtszeit backen wir Stollen und Plätzchen nach Löhmer's Rezepten. Und auch unsere Spezialitäten, nach alten russischen Rezepten fanden in den letzten Jahren immer mehr Liebhaber“, erzählen Elena und Alexander Hahn. Für Riedenberg werden die Brötchen in Bad Brückenau soweit vorbereitet, dass sie ständig frisch im dortigen Laden nachgebacken werden können.

    Die Bäckerei wird von 6.30 Uhr bis 13 Uhr, sowie von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein. Natürlich auch Samstag Vormittags. „Wir müssen sehen wie es anläuft. Danach werden wir dann die künftigen Öffnungszeiten ausrichten. Natürlich hoffen wir, dass wir uns etablieren und wirtschaftlich arbeiten können. Vielleicht können wir ja auch Kunden aus den benachbarten Orten gewinnen, wenn sich unsere Qualität erst herumgesprochen hat“, hofft Elena Hahn.

    So haben es jetzt die Riedenberger wohl in der eigenen Hand, ob es auch in Zukunft eine Bäckerei geben wird.

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