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BAD BRÜCKENAU: Rudolf von Dreistelz schlägt die Laute

BAD BRÜCKENAU

Rudolf von Dreistelz schlägt die Laute

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    Rudolf Gerr wird Minnesänger Rudolf von Dreistelz und Barde der Neuzeit.
    Rudolf Gerr wird Minnesänger Rudolf von Dreistelz und Barde der Neuzeit. Foto: FOTO Lena Berger

    Ein langer wallender Mantel, eine Laute in der Hand und eine Kappe auf dem Kopf. Wie aus dem Mittelalter entsprungen, so präsentiert sich der Minnesänger Rudolf von Dreistelz seinem Publikum. Seinen ersten Auftritt als Barde der Neuzeit hat Rudi Gerr am Sonntag, 13. September, in Schloss Gereuth (Lkr. Haßberge).

    Wie kam Rudi Gerr, der ausgebildeter Sänger im klassischen Bereich ist, auf die Idee, Minnelieder zu singen? „Mich hat es schon immer gestört, dass Texte, besonders Märchen, eintönig und unmelodiös gelesen werden“, so der Barde der Neuzeit. Häufig seien die Betonungen an falscher Stelle gesetzt. Anfangs hat Gerr daher Lesungen gemacht. „Mir hat dabei aber etwas gefehlt“, stellte er fest. So hat er die Sprache in Musik gekleidet und aus den Texten Lieder geformt.

    Rudi Gerr nennt sich als Minnesänger Rudolf von Dreistelz. Ein Minnesänger des Mittelalters stammte in der Regel aus dem Adel. Als Nachkomme dieses Handwerks sieht sich Rudi Gerr verpflichtet, einen Künstlernamen in dieser Richtung zu wählen. „Nachdem mein Vorname Rudolf ist und ich am Fuß des Dreistelz zu Hause bin, war der Künstlername schnell geboren.“

    Im Herbst des letzten Jahres hat er zum ersten Mal Märchen gesungen, was ein großer Erfolg war. Anfangs habe er seinen Gesang mit dem Klavier begleitet, seit kurzem unterstützt er seinen Gesang mit der Gitarre. „Da bin ich frei und ungebunden. Ich kann sowohl auf die Straße wie auch in einen Konzertsaal gehen.“ Mittelalterliche Minnesänger untermalten ihren Gesang mit einer Laute. Dieses Instrument hat Rudi Gerr von seinem Vater geerbt, muss allerdings repariert werden, „es ist gar nicht so einfach, einen Experten zu finden“.

    Vorlagen hat der Barde für seine Lieder nicht, „sie kommen aus mir heraus“, sagt Rudi Gerr. Viele Melodien sind aus der Zeit des Mittelalters auch nicht überliefert. Die Minnesänger, wie Walther von der Vogelweide, haben ihre Lieder nie aufgeschrieben. Dennoch hat Rudi Gerr für seine Auftritte ein Grundgerüst. Der Takt des Liedes stehe vorher schon fest, ebenso der Charakter des Stückes. Ob er es in Dur oder Moll spielt. Manchmal wechselt er die beiden Tonarten auch ab, das komme auf die Situation an. Die Melodie falle ihm aber erst während des Stückes ein.

    Die Minnesänger des Mittelalters sangen viel über Liebe. Sie zogen durch das Land und waren viel von Zuhause weg. Sie berichteten auch über Kriege und Schlachten. „Sie waren die damalige Zeitung und berichteten, was in der Welt passierte“, sagt Rudi Gerr. Das Themenrepertoire seiner Lieder ist groß. Rudolf von Dreistelz singt bestehende Texte, wie Märchen oder Sagen. Manchmal stellt er aktuelle Sachverhalte auch sängerisch dar. „Das könnten auch politische Themen sein“, so der Barde.

    Beim Stadtjubiläum wird Rudi Gerr auch einen Auftritt als Minnesänger oder Märchenerzähler haben. Es ist auch ein vierstimmiger Minnechor mit Kantor Markus Wollmann geplant, Genaueres stehe aber noch nicht fest.

    Rudi Gerr hat seine Premiere als Rudolf von Dreistelz am Sonntag, 13. September, von 11.30 bis 14 Uhr im Schloss in Gereuth, einem Ortsteil von Untermerzbach (Lkr. Hassberge). Eintrittskarten gibt es unter Tel. (0 95 33) 9 82 40 oder www.events4real.de

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