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ALTLANDKREIS (SKI): Salz macht ein Ende mit nackig und knackig

ALTLANDKREIS (SKI)

Salz macht ein Ende mit nackig und knackig

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    Früh am Morgen oder in der Abenddämmerung zieht sie los und sammelt ein: 250 Nacktschnecken hat eine Hobby-Gärtnerin aus Zeitlofs innerhalb einer Stunde in ihrer 800 Quadratmeter großen Außenanlage gesammelt.

    Die braune Wegschnecke gilt als Feind in der heilen Gartenwelt. Der gefräßigen Nacktschnecke ist keine Pflanze heilig: was jung und zart ist, wird gefressen. Auch Blumen machen da keine Ausnahme. Astern, Dahlien und Sonnenblumen machen die bevorzugten Posten auf der Speisekarte der schleimigen Fresser aus. Und natürlich die jungen Salatpflanzen.

    Die große braune Nacktschnecke ist für den Garten ebenso schädlich wie die Ackerschnecke für die Feldfrüchte, sagt Hans Dünninger vom Landwirtschaftsamt. In Ziergehölz, Hecken, Laubhaufen, eben allem, was Schatten und Feuchtigkeit bietet, halten sich die schleimigen Artgenossen bevorzugt auf.

    Schneckenkorn ist nach Ansicht Dünningers im Garten nicht das geeignete Schädlingsbekämpfungsmittel. Statt dessen sollten Gartenbesitzer Brandkalk oder Salz auf die Kriechtiere streuen, nachdem man - wie es unsere Hobby-Gärtnerin vormacht - die Spezies eingesammelt hat. "Nahezu jeder Gartenbesitzer hat so seine eigenen Mittelchen, wie er den Schnecken auf die Pelle rückt", verrät Dünninger.

    Dennoch fragen noch zahlreiche Leute im Landwirtschaftsamt an, wie man den Tieren den Kampf ansagen kann. Wer keine Chemie verwenden will, kann Schneckenzäune aufstellen. Doch die sind teuer. Ebenso wie ein neues Schädlingsbekämpfungsmittel aus Eisensulfat, das kein Insektizid ist und somit den Garten wenig belastet.

    Dominik Neisser von der gleichnamigen Gärtnerei in Wildflecken verrät seine "Geheimwaffe" gegen die Schneckenplage: "Meine Oma sammelt die Schnecken morgens auf, das ist ihr Hobby", scherzt er. Dann werden die Kriechtiere ertränkt oder auf andere Weise getötet. "Ein bewährtes Mittel ist, die Schnecken mit Salzlösung zu übergießen", gibt er als Tip. Das Salz frißt sich in die Haut der Schnecken und löst sie auf. Dann ist Schluss mit nackig und knackig.

    Denn schließlich sind Schnecken eine Plage, die ins Geld geht. Wem das Übergießen mit Salzlösung zu arbeitsintensiv ist, könne nur noch zu Schneckenkorn greifen. Von der Bierfalle rät Neisser ab. "Die lockt die Tiere erst an", stellt er klar.

    Bei der Gärtnerei Wiesner wird auf Nachfrage der Main-Post kaum Schneckenkorn verlangt. In Oberleichtersbach wissen sich die Gärtner wohl auf andere Weise zu helfen. Dagegen boomt das Geschäft mit dem Schneckenkorn im Baywa-Gartencenter Bad Kissingen, verrät Torsten Buers. Schneckenzäune werden dagegen kaum verlangt, folglich hat er nur einen auf Vorrat. Fünf Meter lang und 15 Zentimeter hoch ist der Zaun, der den Schnecken leichte Stromschläge versetzt. Kostenpunkt: 40 Mark. Da kommt Speisesalz wesentlich günstiger.

    Übrigens: Unsere Hobby-Gärtnerin aus Zeitlofs strengt mit ihren Nachbarn Überlegungen an, eine Horde Laufenten anzuschaffen, die auf ganz natürliche Weise den nackten Schädlingen zu Leibe rücken. Vielleicht eine Idee mit Zukunft?

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