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MÜNNERSTADT: Soul am Kachelofen im Wohnzimmerkonzert mit Stefan Gwildis

MÜNNERSTADT

Soul am Kachelofen im Wohnzimmerkonzert mit Stefan Gwildis

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    Dicht gedrängt: Rund 40 Freunde und Bekannte durften beim Konzert dabei sein.
    Dicht gedrängt: Rund 40 Freunde und Bekannte durften beim Konzert dabei sein.

    Der berühmte Funke musste erst gar nicht überspringen. Das handverlesene Publikum in Andreas Halboths guter Stube brannte vor froher Erwartung schon lichterloh, bevor Stefan Gwildis auch nur eine Note gesungen hatte. Die Wärmeausstrahlung des riesigen Kachelofens und die gute Laune der zehnköpfigen Bayern 1-Crew taten ein Übriges, um die Stimmung anzuheizen.

    Näher geht es wirklich nicht. Stehen schon Club-Konzerte im Ruf einer besonders authentische Atmosphäre, so ist hier der Künstler im wahrsten Sinne des Wortes zum Greifen nah. Der Soulsänger von der Waterkant nutzt die Gunst der Stunde, lässt sein Publikum teilhaben an dem außergewöhnlichen Spektakel.

    Gwildis glänzt nicht nur mit deutschen Texten, die er auf bekannte Songs legt und mit seiner Stimme, die bei den bluesorientierten Nummern bisweilen an das rauchig-krächzende Organ von Joe Cocker erinnert. Der Mittfünziger in der Schlabberhose und dem roten Sweatshirt betört die gut 40 Leute mindestens ebenso mit seinem trockenen Witz und seinem spitzbübischen Lächeln.

    Gut zehn Lieder bringt er unter Begleitung des Keyboarder Tobias Neumann an diesem Abend. Darunter den Cocker-Cover-Song „Lass mal ruhig den Hut auf“ und „Der Einsame“ mit einem Text von Heinz Erhard. Am Ende darf dann auch Andreas Halboth, selbst Mitglied diverser Bands, ans Micro. Für den Münnerstädter und bekennenden Gwildis-Fan ist das natürlich der Höhepunkt einer Geschichte, die vor gut 14 Tagen in seinem Architekturbüro begonnen hatte. In die Arbeit vertieft, bekam er bei einer Radiosendung mit, das Bayern 1 Leute sucht, die sich für ein Wohnzimmerkonzert mit Gwildis interessieren.

    „Ein büschn.“

    Stefan Gwildis auf die Frage, ob er auch Bayerisch verstehe

    Das war für Halboth das richtige Stichwort. Die Bewerbung – gut 100 andere hätten auch gerne ihr Wohnzimmer zur Verfügung gestellt – hatte schließlich Erfolg und am Donnerstag um Dreiviertelzehn standen die Leute von Bayern 1 vor der Tür. Kabel wurden gelegt, Boxen aufgebaut, der Übertragungswagen platziert. Am Tag zuvor waren die Halboths damit beschäftigt gewesen, genügend Platz für Equipment und Gäste zu schaffen. Um die Mittagszeit ging dann die erste Sendung mit Moderatorin Ulla Müller über den Äther. „Ich schwebe immer noch auf Wolke 7“, gesteht der restlos begeisterte Halboth. Später trudelten dann die Freunde und Bekannten ein, brachten neben guter Laune auch diverse Häppchen mit – wie man das bei einer zünftigen Haus-Party eben so macht.

    Dann warten auf den Star: Gwildis war am Morgen in Hamburg in den Zug gestiegen und von einem Team des Radisosenders am Würzburger Hauptbahnhof abgeholt worden. „Verstehen Sie Bayerisch“, wollte die aus Niederbayern stammende Moderatorin von dem Hansestädter wissen, der seinen großen künstlerischen Durchbruch erst vor gut zehn Jahren mit der Verleihung der Goldenen Stimmgabel hatte. „Ein büschn“, nuschelte der ins Mikrophon, um gleich auf die große Schmach zu sprechen zu kommen. Müsse man ja wohl auch, nachdem die Bayern dem HSV neun Dinger eingeschenkt hätten.

    Die mit großem Aufwand produzierten Wohnzimmerkonzerte veranstaltet der Sender alle zwei Jahre im April und heuer in der vierten Auflage, wie Projektleiterin Veronika Holzer im Gespräch mit der Main-Post erklärt. In früheren Jahren waren internationale Stars wie Chris Norman oder Johnny Logan bereits Gast, heuer waren es Claudia Koreck und Stefan Gwildis. Ein Konzert am 25. April steht noch aus. Da kommen dann die Wise Guys zum glücklichen Gewinner nach Hause.

    Weitere Bilder vom Wohnzimmerkonzert gibt es unter www.mainpost.de/muennerstadt

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