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MÜNNERSTADT: Spaziergang zu Ritter, Windspiel und Torschatten

MÜNNERSTADT

Spaziergang zu Ritter, Windspiel und Torschatten

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    Geplant war ursprünglich ein Vortragsabend der Publizistin Jeanne Rehnig aus Berlin, der jedoch ausfiel. Der Vorschlag, statt dessen einen Rundgang zu den Arbeitsplätzen der Bildhauer zu unternehmen und deren Arbeit zu erläutern, wurde von vielen angenommen. Er begann im Museum, wo die „Schutzfrau von Münnerstadt“ von Beate Debus aus Oberalba in der Thüringer Rhön und die „Schnitterin“ von Herbert Holzheimer aus Langenleiten für den Winter untergebracht sind.

    Die für Münnerstadt ungewöhnlich moderne Schutzfrau-Figur löste natürlich einige Diskussionen aus. Symposiums-Initiator Thomas Kessler wies auf den erhobenen, abwehrenden rechten und den nach unten schützenden linken Arm hin und die gewollt hierauf reduzierte Ausdruckskraft.

    An der nächsten Station auf dem Grundstück Kesslers am Jörgentor ist sein Vater Manfred noch eine Weile mit dem zwei Tonnen schweren „Ritter des Deutschen Ordens“ beschäftigt. Die Deutschherren hatten sich mit den Hennebergern im 14. Jahrhundert in der Stadt niedergelassen.

    Als Kontrast steht bis zur endgültigen Aufstellung direkt daneben das 4,50 Meter große Windspiel aus Edelstahl von Uwe Weber und Roland Hermann aus Seukendorf bei Fürth. Das „neue Zunftzeichen“ steht für die beiden Gestalter für das Motto des Symposiums, „Münnerstadt – Heute zwischen Gestern und Morgen“. Sie verstehen es als Hinweis auf Glasverarbeitung und Maschinenbau als Schwerpunkte des Wirtschaftsstandorts Münnerstadt.

    Der Anger war in den letzten Wochen Treffpunkt zahlreicher Bürger und Gäste. Leicht greifbar ist der Beitrag der Bildhauer Christina und Willi Grimm – „Pater Pius Keller“ – sowie der von Fred Grimm aus Volkach – „Kirche und Stadt“. Beide Werke greifen die positiven Phasen Münnerstadts unter der Herrschaft der Würzburger Bischöfe auf.

    Mit der Verflechtung von weltlicher und kirchlicher Macht beschäftigen sich auch Stefan Maier und Herbert Weißmüller. Letzterer will die wechselhafte Entwicklung der Stadt mit einem Projekt in der Lauer beleuchten, samt in die Zukunft weisendem Licht. Auch Rainer Kuhn mit „Auf und Ab Münnerstadt“ und Helmut Grimm mit seinem Werk erinnern an Verflechtungen im eher bescheidenen Rahmen der Kleinstadt. Teile ihrer Projekte sind vorbereitet. Sie werden aber erst im Frühjahr an ihren endgültigen Standorten zusammengefügt.

    Für das Bestatter-Ausbildungszentrum hat Alexander Kessler eine Art Sonnenuhr vorbereitet, die nach dem Einbau noch eingerichtet werden muss. Doch weniger die Zeitmessung als das „Verborgene der Zeit“ liegt dem Künstler am Herzen.

    Im Park an der Stadtmauer wurde der Denker des Kunsterziehers Walter Graf aus Oberthulba mit grüblerischen und nachdenklichen Mienen verglichen. Eine Anspielung auf das Hin und Her zwischen den bankrotten Hennebergern und dem landhungrigen Würzburger Bischof erlaubt sich Steinmetzmeisterin Christiane Hellmich mit den mittelalterlichen Münzen. Auf dem Parkplatz ist Helmut Hampels Arbeit zu sehen – den Tuchmachern gewidmet, die es in Münnerstadt gab. Gleich davor steht der Nägelsieder-Brunnen, den sich Thomas Kessler ausgedacht hat. Er kommt auf den Marktplatz.

    Am Schluss gab es noch den Abstecher zum „Schattenwurf des Unteren Tores“ von Katinka Theis und Regina Weiß und zum noch nicht fertigen Beitrag von Gerald Kriedner in der Unteren Au. Der Schatten des Tores ist nicht dauerhaft, es wird aber überlegt, ob ein Pflasterstreifen ihn auf der Straße zeigen könnte. Von Jürgen Lacher aus Bad Neustadt fehlt noch das „verbrannte“ Kreuz. Im November wird bei es noch einmal eine öffentliche Aussprache über die Standorte der Kunstwerke geben. Einige sind auf Wunsch der Künstler bereits vergeben.

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