Er hält sich offenbar wacker: Der erste Swingerclub im Landkreis Bad Kissingen, inoffiziell eröffnet 2001, ganz offiziell und legal dann zwei Jahre später. Neuerdings versucht sich die Swingers-Oase sogar als Swingerclub-Hotel zu etablieren. Dessen ungeachtet aber steht das ehemalige Fliesenlager im Hörnauweg 6 seit geraumer Zeit zum Verkauf.
Die Nachfrage allerdings hält sich offenbar in Grenzen. „Derzeit ist kein Käufer in Aussicht“, erklärt die Eigentümerin, Gabi K., auf Anfrage der Main-Post. „Der Club wird weiterhin betrieben – bis auf Weiteres.“
Gabi K. hatte den Swingerclub vor elf Jahren eröffnet und zunächst auch selbst betrieben, ab 2003 über „Franken-Freizeit“, einen „Verein für Körperkultur und Pflege sozialer Kontakte“. Dann aber habe sie in ihrem Club, der damals noch „Haus No. 6“ hieß, „einen wunderbaren Mann“ kennengelernt, den sie mittlerweile geheiratet hat, wie die 47-Jährige erklärt. Damit habe sie sich auch aus der Szene verabschiedet und sei nicht mehr als Swingerin aktiv.
Betreiber wechselten mehrfach
Die Betreiber wechselten indes mehrfach. Einer ist gestorben, die letzte Betreiberin habe sich kürzlich aus gesundheitlichen Gründen verabschiedet, so Gabi K.. Nun unterstütze sie kommissarisch deren Nachmieterin, die alle Hände voll zu tun habe.
Denn seit der Club sich zum Hotel mauserte, nutzen an jedem Wochenende zehn bis 15 Gäste die Möglichkeit der Übernachtung. So sagt es zumindest Gabi K. Das Einzugsgebiet habe sich vergrößert. Früher seien die Gäste aus einem Umkreis von bis zu 150 Kilometern gekommen. Durch die Autobahnnähe seien jetzt vermehrt Nord-Süd-Reisende hinzugekommen, die in der Mitte Deutschlands einen Stopp einlegen. Derzeit bewegt sich die Besucherzahl ihrer Angabe zufolge bei 30 bis 50 pro Woche.
„Spezialobjekt“
Ein hiesiger Makler bietet diese „renditestarke Oase“ nun als „Spezialobjekt“ an. Er beschreibt die 1995 gebaute Immobilie als verpachtete Clubgastronomie mit Innen- und Außenbereich, Sauna, Aufenthaltsräume, großzügigen Sanitärbereichen, Gruppen- und Einzelräume sowie Entspannungszonen. Die Besonderheit dabei: Miete und Photovoltaikanlage werfen laut Ausschreibung derzeit jährlich Erträge von knapp 35 000 Euro ab.
Wobei Gabi K. parallel zu einem Käufer auch einen neuen Nachmieter sucht, wie sie gegenüber der Main-Post erklärte.