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BAD BRÜCKENAU: „Tangente“ bleibt bis Oktober zu

BAD BRÜCKENAU

„Tangente“ bleibt bis Oktober zu

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    Verlängerte Sommerpause: Die Tangente bleibt bis Oktober geschlossen. Was danach passiert, steht in den Sternen.
    Verlängerte Sommerpause: Die Tangente bleibt bis Oktober geschlossen. Was danach passiert, steht in den Sternen. Foto: Foto: Steffen standke

    „Sommerpause“ steht in schnörkeliger Schrift neben dem Eingang der „Tangente“. Seit 1. August ist das Bad Brückenauer Kultlokal geschlossen. Jetzt steht fest: Die Tangente bleibt mindestens bis Oktober zu. Und auch für ihre Zukunft sieht es nicht gut aus.

    „Die Tangente bekommt nur eine Denkpause“, hatte sich Helga Zirkel im Juli gegenüber der Main-Post geäußert. Jetzt sagt die Frau, auf die die Gaststättenkonzession ausgestellt ist: „Eigentlich haben wir gar keine Lust mehr, wieder aufzumachen. Ich lasse die Tangente im Oktober auf jeden Fall noch zu.“

    Und das hat mehrere Gründe:

    Das Konzept:

    Die Tangente war nicht als stinknormale Kneipe gedacht. Sie sollte Bad Brückenau kulturell prägen – mit verschiedenen Musikveranstaltungen und Ausstellungen. Doch die Wirklichkeit entwickelte sich Zirkel zufolge anders: „Wenn ein Disc-Jockey auflegte, war das Haus voll. Bei der Live-Musik kamen dagegen leider nur 20 Leute.“ Letzteres habe sich nicht gerechnet.

    Und noch schlimmer: Die Großveranstaltungen brachten zwar Geld ein, aber auch jede Menge Ärger. Es kam zu Ruhestörungen, Flaschen gingen vor dem Lokal zu Bruch. Höhepunkt waren Schlägereien zu Jahresbeginn, bei denen die Polizei kommen musste.

    „Wir haben gar keine Lust, wieder aufzumachen.“

    Helga Zirkel Inhaberin der Tangente

    „Das Konzept, das wir wollten, klappt nicht“, muss Helga Zirkel jetzt zugeben. Die Tangente-Verantwortlichen hätten ein „Bedürfnis nach sinnvollen Sachen“. Veranstaltungen, die nicht zu kommerziell seien, bei denen sie aber auch nicht drauflegen. Das habe nicht funktioniert.

    Der Betreiber:

    Der Neubeginn der Tangente im vergangenen November hatte einen Namen: Konrad Lother. Doch die Turbulenzen zu Jahresbeginn haben Helga Zirkels Enkel und Betreiber der Tangente schwer getroffen: „Konrad ist immer noch in Portugal. Er wird sehr wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen“, so seine Großmutter.

    Lother arbeite wieder in seinem alten Beruf als Informatiker. Einen neuen Betreiber für das Lokal mit vier Beschäftigten hat Zirkel nicht.

    Die Stadt:

    Als Konrad Lother im November in der Mittelschule seine Visionen für die Tangente vorstellte, bekam er uneingeschränkte Rückendeckung von Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks. Doch nach den Turbulenzen zu Jahresbeginn und Beschwerden von Anwohnern der Schock: Die Stadt schickte einen Brief, den Zirkel „wie einen Angriff“ empfand. Sogar die Gaststättenkonzession habe in Frage gestanden.

    Zirkel hätte gern ein klärendes Gespräch mit der Bürgermeisterin geführt: „Aber von der Stadt kam keine Antwort.“ Brigitte Meyerdierks signalisierte nun auf Main-Post-Nachfrage Gesprächsbereitschaft. Auch wenn sie nicht weiß, wie sie den Machern der Tangente helfen kann.

    „Die Tangente hängt in der Luft“, fasst die Geschäftsfrau zusammen. In ihren Worten schwingt viel Ratlosigkeit mit.

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