„Zu teuer“, sagt Egid Weger, bis vergangene Woche Vorsitzender des Beirats der KaLauer Dorfladen UG, im Gespräch mit dieser Zeitung. Am Donnerstag legte Weger in der Lauterer Edelweißhalle dem Arbeitskreis Dorfladen, etwa 50 Leute waren gekommen, die ernüchternden Zahlen vor.
Man sei zunächst von Kosten in Höhe von rund 250 000 Euro für den Neubau eines Ladens gegenüber der Schule in Lauter ausgegangen, erläutert Weger. Diese Kosten wurden von der Leadermittel-Stelle als „nicht ganz realistisch“ angesehen. Ein Kostenvoranschlag wurde gefordert. Die voneinander unabhängige gefertigten Kostenschätzungen der Beiräte Hilbert Sell, Heike Mittnacht und Egid Weger beliefen sich schließlich auf etwa 360 000 Euro.„Schon etwas realistischer“, hieß es.
Zur Sicherheit ließ der Beirat die ja von Laien aufgestellten Schätzungen von Planer Klaus Markard aus Wollbach überprüfen. Er überarbeitete sie kostenlos. Nach den erfolgten Korrekturen kam Markard auf eine Bausumme zwischen 400 000 Euro und 420 000 Euro. Um den Bau des Ladens zu finanzieren, wäre ein Kredit in Höhe von 240 000 Euro nötig gewesen. Das lehnte die Bank rundweg ab. Denn um den KaLauer Dorfladen unterhalten zu können, hätten 300 000 Euro umgesetzt werden müssen. Das wäre nicht realisierbar, hieß es.
Wie Weger vorrechnete, müssten, um die laufenden Kosten decken zu können, monatlich 7000 Euro Gewinn erwirtschaftet werden. Dazu bräuchte es einen Umsatz von knapp 39 000 Euro. Zum besseren Verständnis: Pro Tag 1520 Euro Umsatz oder 121 Kunden müssten pro Tag für 12,50 Euro einkaufen.
„Das ist beim besten Willen nicht zu schaffen“, so der ehemalige Beiratsvorsitzende. „Ohne Geld geht nix“, fasst Weger zusammen, somit habe sich „die Sache an sich schon erledigt“.
Doch selbst wenn die Bank den Kredit gewährt hätte, hätte die Gemeinde wegen der Fördermittel eine Bürgschaft über 80 000 Euro übernehmen müssen. „Ob das im Gemeinderat durchgegangenen wäre, sei noch dahin gestellt“, bezweifelt Weger.
Diskutiert wurde in der Versammlung die Möglichkeit, in der Schule „irgendwann“, wenn sie mal frei würde, einen Laden einzurichten. Das würde sich bei den Kosten insofern auswirken, dass „nur“ noch 27 700 Euro umgesetzt werden müssten, was Weger immer noch als „äußerst“ utopisch ansieht.
Weil das Projekt in der Art nicht durchzuziehen ist, legte Weger seinen Beiratsvorsitz ab: „Ich kann das nicht verantworten“.
Die KaLauer Dorfladen UG ruht jetzt so lange, bis die Schule vielleicht irgendwann einmal leer steht. Wie Bürgermeister Waldemar Bug in der Versammlung aber mitgeteilt hatte, sei aufgrund der Kinderzahlen in den kommenden zehn Jahren kein Leerstand zu erwarten.
Die Anteilsscheine im Wert von 43 000 Euro, die von 130 Leuten gezeichnet wurden, sind sicher bei der Gemeinde Burkardroth untergebracht. Geld ist bis dato noch nicht geflossen, weiß Weger. Es fließt erst dann, wenn der KaLau vielleicht doch noch eines Tages umgesetzt wird.