Im Januar 2003 hatte der Gemeinderat dann beschlossen, den Friedhof zu erweitern und dabei auch Platz für Urnengräber vorzusehen. Inzwischen wurde der Hang oberhalb des jetzigen Friedhofs in Terrassen gegliedert. Das Kreuz wurde versetzt und auch ein Grab umgebettet. Rund 10 800 Euro hat die Gemeinde für den Friedhof ausgegeben, berichtete Bürgermeister Vogel.
Die CSU-Regierung ist weiter auf dem Spartripp, der Freistaat will daher von der Gemeinde Motten Geld für die Betreuung des Gemeindewalds. 700 Euro sollte für die rund 27 Hektar Wald an das Forstamt gezahlten werden. Der Gemeinderat hat das Ansinnen abgelehnt.
Bisher betreuten die Förster des Staates die Wälder kostenlos. Nur Kommunen mit größeren Forstflächen werden schon jetzt zur Kasse gebeten. Künftig will man aber auch die Gemeinden mit nur wenigen Hektar Wald zur Finanzierung der Forstämter heranziehen.
Heuer will Motten aber auf keinen Fall zahlen. Der Gemeinderat beschloss, das Forstamt aufzufordern, für 2005 einen neuen Vorschlag zu machen. Denn die 700 Euro, die schon dieses Jahr gefordert wurden, erschienen den Gemeinderäten als Jahresgebühr etwas viel. Daher will man sich parallel erkundigen, zu welchen Konditionen Privatfirmen die Beförsterung anbieten.
Weil die neuesten Zahlen für die Steuer- und Umlagekraft der Gemeinde Motten höher sind als die alten, fürchtet Bürgermeister Jochen Vogel im kommenden Jahr eine deutliche Erhöhung der Kreisumlage. Die Gemeinde muss in diesem Jahr 380 000 Euro abführen. Im kommenden Jahr dürften es rund eine halbe Million Euro sein, wenn der Prozentsatz der Kreisumlage gleich bleibt. 8000 Euro im Jahr ließ sich die Gemeinde Motten bisher das Gemeindeblatt kosten. Künftig müssen die Bürger selbst in die Tasche greifen, wenn sie neben der Tageszeitung ein solches wöchentliches Blatt lesen wollen.
Die 8000 Euro für das Gemeindeblatt sind Bürgermeister Jochen Vogel und den Gemeinderäten angesichts der leeren Kasse schon länger zu viel. Schon im November des vergangenen Jahres hatte das Gremium deswegen über Alternativen diskutiert. Der Vertrag mit dem Verlag Linus Wittich, der den Gemeindeboten herstellt, hätte aber drei Monate vor Ablauf des Jahres gekündigt werden müssen. Daher blieb vorerst alles beim Alten.
Inzwischen hat die Gemeinde den Vertrag jedoch zum Jahresende gekündigt. Den Gemeindeboten in der bisherigen Form wird es nur noch bis Dezember geben. Zur Wahl standen für danach zwei Alternativen. Zum einen gibt es das Angebot des Revista-Verlags, der einen Gemeindeboten anbietet, den die Leser abonnieren müssten. Das würde die Bürger 11 Euro im Halbjahr kosten.
Dieses Angebot wollen die Gemeinderäte annehmen. Schon im November und Dezember soll das neue Gemeindeblatt parallel zum alten erscheinen. Diese zwei Monate gibt es das Blatt kostenlos. Wer es im Januar weiter beziehen will, der muss es abonnieren.
Die Gemeinderäte entschieden sich nicht zuletzt für dieses Angebot, weil es keine Beschränkung der Seitenzahl enthält. Damit könnten künftig auch Bilder veröffentlicht werden, so die Überlegung. Bisher hat man wegen der begrenzten Zahl von Seiten auf Bilder verzichtet. Auch der Verlag Linus Wittich hätte sich auf eine Finanzierung durch ein Abonnement der Bürger eingelassen. Er wollte die Gemeinde aber nur aus der finanziellen Verantwortung entlassen, wenn mindestens 400 Abonnenten gefunden würden.