Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Bad Brückenau
Icon Pfeil nach unten

MOTTEN: Von der Holzschindel bis zu Holzpellets

MOTTEN

Von der Holzschindel bis zu Holzpellets

    • |
    • |

    Mit der Entstehung von Single-Haushalten seien die Kisten immer kleiner geworden, erzählt schmunzelnd einer der heutigen Geschäftsführer, Berthold Herbert. Gemeinsam mit Cousin Tobias Herbert (33) leitet der 48-Jährige das Unternehmen in der dritten Generation. Mit 90 Arbeitsplätzen in Motten und 50 weiteren in der Pelletsproduktion in Stadtsteinach (Lkr. Kulmbach) sowie im Sägewerk im Thüringischen Tannroda gehört die Firma Herbert zum größten Arbeitgeber der Gemeinde.

    „Die Firma Herbert ist aus unserer Gemeinde nicht mehr wegzudenken“, ist Bürgermeister Jochen Vogel froh über den Betrieb, bringt er doch auch Gewerbesteuereinnahmen.

    In allen Bereichen der Holzverarbeitung ist das Unternehmen tätig. Dazu gehört auch der Rundholzhandel, die mittlerweile älteste Abteilung, die seit 1954 betrieben wird. Hand in Hand wird hier mit einem weiteren Familienmitglied, Steffen Herbert, gearbeitet – vom Holzeinschlag bis zur maschinellen Rückung und Pflanzarbeiten. Längst ist man hier zum Ansprechpartner für den Forst geworden, was besondern nach den Sturmschäden durch den Orkan Kyrill deutlich wurde. Die Verarbeitung findet im firmeneigenen Sägewerk statt.

    Rund 35 000 Festmeter Holz aus einem Umkreis von rund 150 Kilometer in Bayern, Hessen und Thüringen werden jährlich verarbeitet. Für eine schnellere Verarbeitung des Holzes wurde im letzten Jahr in eine Computer gesteuerte Spananlage investiert. Rund 100 Festmeter werden hier täglich abgearbeitet. „Sägerestholz“ wird anschließend zu Hackschnitzel, Rindenmulch für Gartenbauer oder zu Reitplatzspäne, Hobelspäne zu Holzbriketts verarbeitet.

    Gefertigt werden auch Kisten- und Transportverpackungen und vor allem Paletten. Sie sind das Überbleibsel des ursprünglichen Holzhandels. Die Firma Herbert hat sich auf die Fertigung von Einwegpaletten mit Sondermaßen spezialisiert. Sogar nach China gehen die Paletten. Gefertigt wird nur auf Anfrage, täglich sind es rund 4100 Paletten. Drei bis fünf Lkw-Ladungen verlassen jeden Tag das acht Hektar große Betriebsgelände.

    Als ein „krisensicheres und nicht vom Export abhängiges Unternehmen“ bezeichnete Gerhard Karg, Wirtschaftsförderer am Landratsamt Bad Kissingen, die Firma Herbert und sprach ein weiteres Wirtschaftsfeld des Unternehmens an: Pellets und Hackschnitzel. Seit 2005 betreibt man in Motten die Pelletsproduktion. Dafür werden jährlich 8000 Tonnen gepresst, weitere 15 000 Tonnen im Zweigwerk in Stadtsteinach.

    Ein weiteres Standbein der Firma Herbert ist das Altholz-Recycling. Überwiegend aus dem Rhein-Main-Gebiet werden hierfür Holzabfälle, wie alte Fensterrahmen oder Baumaterial zerkleinert. Anschließend werden sie in Müllheizkraftwerke zur Verbrennung gefahren. Die Firma Theodor Herbert ist bekannt für große Mengen Altholz, Mulch und Späne. Überhaupt nehmen die Holzlagerungen Unmengen an Platz ein.

    Ein Anliegen war im Gespräch mit Landrat Thomas Bold eine Anbindung des Gewerbegebietes an die Bundesstraße 27. „Das wäre eine wichtige Infrastrukturmaßnahme“, unterstützt Bold das Vorhaben. „Es brennt unter den Nägeln“, machte Bürgermeister Vogel deutlich. Er unterstrich jedoch, dass das 1,3-Millionen-Projekt mit den derzeitigen Straßenbaufördermaßnahmen für die Gemeinde nicht zu stemmen sei.

    „Für uns wäre das sehr wichtig“, machte Berthold Herbert deutlich. Die Anbindung an die B 27 würde eine Entlastung des Schwerlastverkehrs für die anliegenden Bürger bedeuten und eine Erweiterung des Betriebes ermöglichen. Denkbar wäre die Kapazität des Spänewerkes zu erhöhen. Die Pelletsproduktion in Motten zu erhöhen, sei ebenfalls nur mit einer Erweiterung denkbar.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden