Waldschrat ist zurück. 2003 hatten die fünf Kultmusiker das Aus angekündigt. Dann kamen sie jedoch immer wieder mal zurück auf die Bühne, um auf echt „Oberfrängisch“ völlig unpolitisches musikalisches Kabarett zu servieren. Ob Volksmusik, Rock oder Blues – die Combo ist da flexibel. Allerdings spielen auffallend oft in ihren Liedern ein Seidla Bier und eine saftige „Bratworscht“ die Hauptrollen. Vor drei Jahren waren sie schon einmal in Münnerstadt. Das hat ihnen offenbar mächtig gefallen. Zumindest ein Mitglied der Musikgruppe wohnt ja auch in Brünn. Am 5. Juli ist Waldschrat also nun erneut im Deutschherrnkeller vertreten.
25 Jahre tourten die Schräte durch den ganzen fränkischen Raum. Bekannt wie die bunten Hunde wurden sie, weil sie nie ein Blatt vor den Mund nahmen. Zahlreiche bekannte Hits wurden in einer Art genialem Recycling so zu sagen „verschratet“ und bekamen, mit witzigen Texten im Frankenwäldler Dialekt versehen, völlig neue Dimensionen. Aufgelockert wurden die Musikstücke zwischendrin immer wieder mit wilden „G'schichtla“.
Respekt haben Drummer Harry Tröger, Gitarrist Christof Lemberg, Bassist Michael Sommermann, Jan Jansen (Keyboards) und Roland Schiefnetter (Akustikgitarre) höchstens vor heftigen Regenschauern, die den edlen Gerstensaft verwässern könnten. Bei all dem Wahnwitz fällt gar nicht mehr auf, welch gute Musiker sie sind. Sie spielen sich kreuz und quer durch die verschiedenen Stilrichtungen. Und so wird aus Lou Reeds „Walk on the Wild Side“ in bestem Oberfränkisch das berühmte „Da hat doch einer neigspeit“. Aus Uriah Heeps größtem Hit „Lady in Black“ wird ein schmerzhafter Besuch in einer Zahnarztpraxis kreiert, der in der Erkenntnis endet: „Die Domina ist weiß, und die Krankenkass' zahlt den Scheiß.“
Lieder zum Mitgrölen
Selbst der Begegnung mit dem guten alten Schlager – „Es war im Supermarkt zwischen Joghurt und Quark“ – gehen sie nicht aus dem Weg. Sieben CDs hat Waldschrat herausgebracht und überall, wo sie auftreten, genießen sie nach wie vor Kultstatus – vorausgesetzt, man versteht ihr Oberfränkisch.
Aus alter Verbundenheit mit ihren unterfränkischen Fans gibt Waldschrat also am Sonntag um 18 Uhr ein Konzert im Deutschherrnkeller. Es findet bei schlechtem Wetter im Keller, bei schönem Wetter im Biergarten statt. Das Motto ist wie immer: Lieder zum Nachdenken, Lieder zum Mitgrölen, Lieder die mit Sicherheit im Biergarten gut aufgehoben sind.
Karten im Vorverkauf gibt's beim Deutschherrnkeller, Tel. (0 97 33) 93 20.