Das Kloster Kreuzberg lud am ersten Adventswochenende zum neunten Adventsmarkt ein. Wie in vergangenen Jahren achtete Bruder Johannes-Matthias darauf, dass ausschließlich kunstgewerbliche und handwerkliche Produkte aus der Region zum Kauf angeboten würden. „Kitsch und Plunder wollen wir nicht anbieten, es soll ein hochwertiger Adventsmarkt sein. Die Besucher wissen das zu schätzen.“
22 Aussteller boten im Klosterhof und in den Gasträumen handwerkliche Produkte an. Bruder Johannes-Matthias war schon am Freitagabend sehr zufrieden. Wieder einmal erwies sich der Kreuzberg als Magnet für die Besucher, die sich dort gerne auf die Weihnachtszeit einstimmen. „An den drei Markttagen werden es gut 10 000 Besucher sein“, schätzte Bruder Johannes-Matthias. Eigentlich sind die Tage vor Weihnachten am Kloster Kreuzberg traditionell stille Tage, es ist die Zeit der Exerzitien, der inneren Einkehr, die jedoch am ersten Advent vom Weihnachtsmarkt unterbrochen wird. Deshalb hatte auch die Klosterschänke geöffnet, es gab neben den bekannten Spezialitäten viel Gebäck, Christstollen und Lebkuchen.
Im Laufe der Tage gab es musikalische Veranstaltungen von Kapellen der Region. Für die kleinen Besucher kam zu jeder vollen Stunde der Nikolaus, erzählte eine Geschichte und teilte seine Gaben aus. Während es am Freitagnachmittag relativ übersichtlich war, schoben sich die Besucher am Samstag und Sonntag dicht an dicht durch die Klosterräume. „Der Freitag gehört den Genießern und denen, die wirklich kaufen wollen“, so Bruder Johannes-Matthias. Die anderen Tage seien eher der Geselligkeit und den kulinarischen Genüssen gewidmet, wobei die Aussteller auch an diesen beiden Tagen mit dem Verkauf zufrieden waren.
Zufrieden waren auch Andreas und Heike Seidenthal aus Oberleichtersbach. Sie waren zum ersten Mal als Aussteller dabei. Andreas Seidenthals Hobby ist das Kettensägenschnitzen. Ob Weihnachtsbäume, Kerzen, Sterne oder Tiere, die Auswahl war vielfältig, die Begeisterung der Besucher groß. Eigentlich war auch eine Vorführung geplant, doch aus Sicherheitsgründen verzichtete Seidenthal darauf. „Es ist zu gefährlich, nebenan die Gulaschkanone, und die Leute stehen zu dicht.“
Bruder Johannes-Matthias hat ihm eine große Eule abgekauft. „Das freut mich besonders“, so Seidenthal. Ob Engel oder Herzen, Adler, Gockel oder Eichhörnchen, all seine Figuren sind liebevoll ausgesägt und dabei geht Seidenthal beruflich nicht mit der Motorsäge um. „Eigentlich bin ich gelernter Zimmermann arbeite aber bei der Straßenmeisterei Hammelburg. Das ist nur mein Hobby.“
Neben dem Markt gab es am Kreuzberg auch die Möglichkeit sich zu Besinnung und innerer Einkehr zurückzuziehen, um sich auf Advent einzustimmen. Wer Stille genießen wollte, konnte das in der Klosterkirche tun, bei einem Spaziergang durch den Wald oder bei einem Besuch im Bruder-Franz-Haus, wo die neue Ausstellung „Himmelsboten“ zu besichtigen ist.