(bb) Seit 1964 kommt Ursula Haas ins Staatsbad Brückenau. Ein Urologe in Bad Homburg hatte ihr damals nach dem Entfernen einer Niere empfohlen, eine Trinkkur in Brückenau zu machen. Die Seniorin schwärmt auch beim 45. Mal vom Wernarzer Wasser – wie ihre Bekannte Ingeborg Hänflein, die die 30. Kur im Staatsbad macht.
„Da hatte ich einen Nierenknacks“, erzählt Ingeborg Hänflein aus Hamburg. Über ihren Apotheker war sie 1971 ans Wernarzer Wasser gekommen, seit 1973 kommt sie jährlich nach Brückenau, um eine Trinkkur zu machen. Vor 28 Jahren hat sie hier Ursula Haas kennengelernt, seither treffen sich die Damen im August zur Kur. Manchmal sind sie auch als Kleeblatt da, erzählen die beiden. Heuer können ihre Freundinnen Margarete Kriegel und Erika Hein allerdings nicht dabei sein.
„Früher schoben sich die Leute durch den Hauptgang“, erzählt Ingeborg Hänflein. „Ein Gedränge war das“, ergänzt ihre Freundin. Als Ursula Haas zum ersten Mal in Brückenau war, fuhren noch die Autos mitten durchs Bad, Moorbäder wurden noch in den großen Holzwannen verabreicht. Jetzt amüsieren sich die Damen, dass die Holzwannen wieder auftauchen als Blumenkübel im Kurgarten: „Man hat da schon allerlei gesehen“
Renaissance der Trinkkur
Damals blieben die Gäste mehrere Wochen zur Kur, viele kamen aus Norddeutschland. Das sind Zeiten, die für Kurdirektorin Andrea Schallenkammer, die stellvertretende Bürgermeisterin Adelheid Zimmermann und Dorint-Direktor Constantin von Deines schön klingen. Gern würden sie daran anknüpfen und sind deswegen ständig auf der Suche nach der besten Werbung fürs Staatsbad. Die Kurdirektorin berichtete davon, dass die Trinkkur eine Renaissance erlebe, es gebe auch heute manchmal wieder 200 Gäste gleichzeitig in der Wandelhalle.
Fünf Gläser am Tag
Bis zu fünf Gläser Wernarzer Wasser trinken die beiden Damen pro Tag. Gern sitzen sie im Kurgarten, genießen den Blick ins Grüne und vor allem die Gespräche miteinander. Gern möchten sie im nächsten Sommer wiederkommen und noch viele weitere. Und sie werden weiterhin Werbung für Bad Brückenau machen, denn für sie steht fest: „Das ist ein gutes Nierenbad.“