Seit vielen Jahren ist die Überquerung der Kreisstraße von der Gärtnerei in das Kloster Maria Bildhausen ein Thema. Jetzt wurden in der Behinderteneinrichtung im Rahmen der Bildung und Qualifizierung sowie Fortbildung und Schulung für das öffentliche Leben Verkehrshelfer ausgebildet, um für mehr Sicherheit zu sorgen.
Einige Heimbewohner von Maria Bildhausen arbeiten in der Gärtnerei, einige wohnen im Haus St. Alfons. Wenn sie in die Klosteranlage oder zur Bushaltestelle gelangen wollen, müssen sie die Kreisstraße an der Gärtnerei überqueren. Hier herrscht vor allem am Morgen und Spätnachmittag reger Verkehr, denn viele Pendler fahren zur Arbeit nach Bad Neustadt.
Überlegungen, das Überqueren sicherer zu machen, etwa durch eine Ampelanlage oder einen Zebrastreifen, gebe es schon seit vielen Jahren, berichtete Werkstättenleiter Horst Scheibenberger. Auch seien schon verschiedene Gespräche im Landratsamt Bad Kissingen geführt worden. Das bisherige Ergebnis ist eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 in besagtem Bereich, der auch recht häufig von der Polizei überwacht wird.
Um die Sicherheit für die Heimbewohner zu erhöhen, wurde von den beiden Verkehrserziehern, Polizeioberkommissar Dietmar Dömling und Polizeihauptmeister Matthias Kleren, eine zweitägige Ausbildung zum Verkehrshelfer durchgeführt. „Alle Teilnehmer müssen im Besitz eines gültigen Fahrradführerscheins sein“, nennt Mitarbeiter Erich Schneider, der auch die Fahrradkurse für die Heimbewohner in der Theorie durchführt, eine Voraussetzung.
Den drei Teilnehmerinnen und neun Teilnehmern erklärten die Polizeibeamten in zwei Tagen die Gefahren des Straßenverkehrs, dass Gruppen gefährdet seien, welche Ursachen Unfälle haben, was es mit Geschwindigkeit, Brems- und Anhalteweg aus sich hat und was die Aufgaben eines Verkehrshelfers sind.
Neben der theoretischen Unterweisung wurde auch die Praxis vor Ort geübt. „Wir verpflichten dich in deinem Ehrenamt als Verkehrshelfer“, sagte Polizist Dömling am Ende des Lehrgangs feierlich zu jedem Teilnehmer. Er appellierte an sie, stets pünktlich, aufmerksam und pflichtbewusst zu sein, damit nichts passiere.
Die Polizisten überreichten jedem Verkehrshelfer eine Kelle, eine Mütze und eine Sicherheitsweste, gesponsert von der Kreisverkehrswacht Bad Kissingen. Nun können Fußgänger zu bestimmten Zeiten mithilfe der Verkehrshelfer die neuralgische Stelle sicherer überqueren, was vor allem für Gehörlose wichtig ist. Die neuen Verkehrshelfer aus Maria Bildhausen sind Sandra Mohr, Simone Scheidler, Manuela Blischke, Alfred Sattler, Robert Englert, Michael Hermann, Jürgen Dennerlein, Erich Höft, Andreas Oswald, Christian Rödig, Frank Herchenroth und Heiko Freund.