Mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler aus weit über 100 Klassen beteiligen sich in diesem Schuljahr im Landkreis Bad Kissingen an KLASSE!, dem medienpädagogischen Projekt der Main-Post. Auch die Münnerstädter Freiherr-von-Lutz-Mittelschule ist dabei. Im Unterricht setzten sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur theoretisch mit dem Medium Zeitung auseinander. Sie schrieben auch selbst. Zum Beispiel über die Band ihrer Schule:
Wir laufen durch das Schulhaus der Freiherr–von–Lutz-Mittelschule, plötzlich hören wir Musik. Das klingt nicht nach Musikunterricht. Was ist da los? Neugierig folgen wir den Klängen und gelangen zum Musikraum. Darin treffen wir auf eine Band. Es ist die neue Schulband, die da bereits eifrig ihre Instrumente bearbeitet.
Die Gruppe besteht momentan aus den drei Sängerinnen Vivien Bräuer, Nia Weißenberger und Sophia Toptanis, dem Schlagzeuger Ramiro Salazar, der Percussionspielerin Lea Kirchner, der Bassistin Nele Schneider aus der Klasse 7GT und der Gitarristin Selina Schmitt aus der 6.Klasse. Die Band wird von Konrektor Michael Kübert, der sie mit der Gitarre begleitet, geleitet. Der Name der Band lautet Band of Lutzi. Das ist, wie man unschwer erkennen kann, eine Anspielung auf den Namen der Schule.
Schlagzeug und E-Bass waren beim Start der Band bereits vorhanden. Der Arbeitskreis Schule und Wirtschaft und die Schule selbst sponserten außerdem Technik wie Gitarren, Mischpult, Verstärker und Kabel im Wert von rund 2000 Euro. Die Band entstand erst zu Beginn des laufenden Schuljahrs. Ihre ersten Auftritte hatte sie bei der Einführung der neuen Schulleiterin im Oktober und auf der Weihnachtsfeier der Schule.
Die Schüler wählen die Lieder, die sie spielen, meist selbst aus. Natürlich werden die Schüler der Schulband nicht gezwungen mitzumachen, denn sie haben die Arbeitsgemeinschaft freiwillig am Anfang des Schuljahres gewählt.
Die Bandmitglieder haben wir in einem Interview befragt. Als wir Lea Kirchner fragten, warum sie in der Schulband ist, meinte sie, dass sie dadurch mehr Motivation bekommt und auch noch später besser Gitarre spielen möchte. Genau wie Lea ist auch Ramiro Salazar wegen der Motivation da. „Ich kann da das, was ich in der städtischen Musikschule lerne, praktisch umsetzen“, meint Ramiro.
Die drei Sängerinnen lieben es einfach zu singen. Nele Schneider macht hauptsächlich mit, weil die Band noch eine Bassspielerin brauchte. Und mit Eifer schleppt sie jedes Mal den Bass mit nach Hause, um daheim die Stücke weiter zu üben.
„Ich kann da das, was ich in der städtischen Musikschule lerne, praktisch umsetzen.“
Ramiro Salazar Schlagzeuger
Selina Schmitt ist begeistert, Gitarre zu spielen und wird dabei auch immer besser, denn sie spielt erst seit einem halben Jahr. Sie bringt auch immer neue Liedvorschläge, die gespielt werden sollen, hat sich dabei schon um Texte und Harmonien gekümmert und spielt mit Feuereifer auf ihrem Bob, wie sie die E-Gitarre liebevoll nennt.
Bei den Bandproben gibt es immer wieder Probleme beim Aufbau der Anlage oder Stimmen der Instrumente. Am Ende steht dann aber doch alles wie abgesprochen. Nach Soundcheck und Feinabstimmung spielt die Band sozusagen zum Aufwärmen ein Lied, das schon sitzt und danach kommt die Probenarbeit, bei der der Chorsatz oder die Instrumentalisten Unterstützung und Hilfe durch Michel Kübert erhalten. Dabei spielen Band of Lutzi Lieder von Adele, Sportfreunde Stiller oder anderen Künstlern.
Auch wenn die Band vielleicht noch besser werden muss, klingt sie für ihre Mitschüler schon jetzt ziemlich gut und das Wichtigste ist, dass sie auch alle Freude an der Musik haben. Das bestätigt auch Konrektor Kübert: „Es macht mir sehr viel Spaß, mit der Band zu arbeiten, denn ich sehe, dass sie eine Menge Engagement zeigen. Dass dabei noch nicht alles so lupenrein klingt, ist Nebensache und gar nicht so schlimm, denn die Band steckt ja noch in ihren Kinderschuhen“.
Und vielleicht gehört Kim Knysak aus der 6. Klasse auch bald dazu, die entweder den Rhythmus unterstützt oder auch noch mit ihrer Stimme eingreifen wird. Und damit die Band auch weiterhin Spaß und Energie hat, weiterzuüben, bekommt sie demnächst auch noch das passende Outfit von der Schule für ihre Auftritte. Ende März besucht sie das landkreisweite Bandcamp im Jugendhaus am Dicken Turm. Das soll den Horizont erweitern und dazu beitragen, so manche Spieltechniken zu vervollkommnen.