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BAD BRÜCKENAU: Wohin mit Handball und dem Dreikönigsturnier?

BAD BRÜCKENAU

Wohin mit Handball und dem Dreikönigsturnier?

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    Die FC-Handballer suchen: Weil die Dreifachhalle im Schulzentrum saniert wird, können sie dort nicht mehr trainieren und spielen.
    Die FC-Handballer suchen: Weil die Dreifachhalle im Schulzentrum saniert wird, können sie dort nicht mehr trainieren und spielen. Foto: Foto: Anja Schmitt

    In den Sommerferien soll sie beginnen – die 2,6 Millionen Euro teure Sanierung der Dreifachhalle im Schulzentrum Römershag. Nicht nur für die Stadt ist das ein schwer verdauliches Projekt. Auch die Vereine haben daran zu knabbern. Wissen sie doch nicht, wo sie in der Bauphase Sport treiben sollen. Und einen Verein trifft es besonders hart.

    Vor einigen Tagen bekam Rudolf Gerr unangenehme Kunde von der Stadt. Es war die Nachricht, dass die Sanierung der größten Sporthalle der Stadt im Sommer beginnt – und dann bis einschließlich der Sommerferien 2014 durchgezogen wird.

    Für den SV Römershag, dessen Vorsitzender Gerr ist, heißt das: Er kann sich das Dreikönigsturnier 2014 knicken.

    Ein schwerer Schlag für den Verein, der auf die Einnahmen angewiesen ist. Schließlich würden nicht nur die Teilnehmer, auch ihre Eltern und Freunde, gut bewirtet. Und dabei springen wohl immer hohe vierstellige Euro-Summen heraus. Die würden zum Beispiel für die Nachwuchsarbeit mit den 120 Kindern und Jugendlichen fehlen.

    Auch anderen Vereinen macht die Schließung der Dreifachhalle zu schaffen. So dem FC Bad Brückenau und speziell seinen Handballern. Sie trainieren bisher in der Halle und richten dort ihre Spiele aus.

    Beim Vereinsvorsitzenden Stefan Richter schlagen zwei Herzen in der Brust, wie er sagt. Sein Architekturbüro hat Planung und Bauleitung des Großprojekts inne. Als solches muss er einen zügigen und kostensparenden Bauablauf sicherstellen.

    Andererseits hat er auch für seine Handballer Verständnis. Bis zu sechs Spiele haben sie pro Wochenende – alle bisher in der Dreifachhalle. Diese würden nach jetzigem Stand ersatzlos wegfallen. Denn kleinere Hallen wie die an der Grundschule sind für solche Spiele nicht zugelassen.

    „Bei der Planung des Projektes gab es zwei Varianten: alles in einem Rutsch durchziehen oder auf zwei Jahre, jeweils in der Sommerzeit, verteilen“, sagt Richter.

    Am Ende hätten sich die Schulen mit ihrem Einsatz für Variante eins durchgesetzt. Schließlich müssten sie den Sportunterricht sicherstellen. Gerade am Gymnasium gebe es für die Schüler genaue Vorgaben: „Die Schulen haben das Chaos lieber einmal richtig als gestreckt.“

    Für die Übergangszeit ist der schulische Pflichtsport mit umliegenden Turnhallen geregelt, teilt Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) mit. Dorthin könnten Busse fahren.

    Doch für die Vereine gebe es bisher keine Lösung. Die Bauarbeiten zum Beispiel fürs Dreikönigsturnier zu unterbrechen, sei unmöglich. Die Sicherheit der Besucher von Teilnehmern und Zuschauern sei nicht gewährleistet. Ihr bleibe nur, um „Verständnis, Zusammenhalt und Solidarität“ zu werben.

    Gleichwohl gibt es Ideen. So die, in die TV-Halle umzuziehen.

    Doch die ist laut dem Vize-Vorsitzenden des Turnvereins, Thomas Dill, „krachvoll in der Zeit“. Die Vereine hätten alles gebucht, was gegangen sei. Der TV werde vielleicht seine Freiluftsaison verlängern.

    Aber da gibt es zwei große Hallen auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken. Die nutzen die in der Rhönkaserne ansässigen Mittelschüler.

    Allerdings fehlen dort laut der Bürgermeisterin Umkleiden, Waschräume und WCs. Die hätten die Amerikaner früher nicht benötigt und daher nicht mit angelegt. Dort Sanitärcontainer oder Ähnliches aufzustellen, wäre zu teuer.

    Heißt: Für das Dreikönigsturnier ist dieser Platz wohl ungeeignet. Außerdem: Wie viele Zuschauer fahren wirklich für die Wettkämpfe bis nach Wildflecken hinauf?

    Die Suche nach Lösungen wird schwierig. Immerhin: Stefan Richter und die Handballer haben zumindest fürs Training eine gefunden. Einige Mitglieder haben begonnen, die alte Halle auf dem FC-Gelände zu entrümpeln. Erfahrungen aus Hammelburg zeigten: Ohne regelmäßiges Training wandere der Nachwuchs zu anderen Vereinen und Sportarten ab.

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