An vorderster Stelle und als Bürgermeisterkandidat startet Wolfgang Illek in den Wahlkampf. Bei einer Enthaltung wurde er mit 29 Stimmen bestätigt. Der 47-jährige Physiotherapeut tritt gegen den amtierenden Bürgermeister Alfred Schrenk an, der demnächst für die SPD-Liste nominiert wird. Der Oberbacher Schrenk löste vor sechs Jahren die jahrzehntelange Amtsführung des damaligen CSU-Bürgermeisters Gutmann ab.
Illek ist 47 Jahre alt, arbeitete als Hauptfeldwebel der Reserve bei der Bundeswehr, bevor er sich für den Gesundheitsbereich qualifizierte. Seit vier Jahren führt er eine eigene Praxis in der Gemeinde und ist in unterschiedlichen Bereichen ehrenamtlich aktiv. Seit 1996 gehört er dem Gemeinderat an, seit 2005 als stellvertretender Bürgermeister.
Er wolle für eine transparente Politik antreten, die sich mit klaren Konzepten an den Bürgern orientiere. Öfter als in den letzten Jahren müsse der Bürger mit seinen Problemen wieder ernst genommen werden. Ein ganz wichtiges Ziel sei ihm, wieder Ruhe in die Kommunalpolitik zu bringen. Die Chemie zwischen Bürgermeister und Gemeinderäten müsse stimmen. Schrenk habe seinen damaligen Anspruch, „vom Ich zum Wir zu gelangen“, nicht eingehalten, kritisierte Illek und meinte, dass es einer grundlegenden Neuorientierung im bürgermeisterlichen Demokratieverständnis bedürfe.
Gutmann stellte eloquent die einzelnen Kandidaten vor, unterstützt von einer computeranimierten Diashow, die die Amtsanwärter im Kleinkindalter zeigte. Der kleine Hans-Jörg Blank, inzwischen zum Diplom-Betriebswirt und Bankkaufmann herangewachsen, folgt dem Bürgermeisterkandidaten auf dem zweiten Platz. Der 36-Jährige nimmt für seine Heimatverbundenheit einiges in Kauf, denn er fährt jeden Tag nach Frankfurt am Main zur Arbeit.
Der vielfältig ehrenamtlich engagierte Herbert Nowak sei mit seinen 27 Jahren als Gesprächspartner „in den Nachtbars aller Ortsteile“ zu finden, so Gutmann. Als Powerfrauen bezeichnete er die beiden Listenanwärterinnen Christine Gehrlein und Roswitha Reder. Gehrlein ist engagiert in der evangelischen Kirche und in der sportlichen Jugendarbeit. Reder, die seit Jahren ehrenamtlich in der Gemeinde aktiv und bereits Mitglied des Gemeinderates ist, befindet sich im Vorruhestand. Sie möchte sich um die Belange von Kindern und Senioren sowie um touristische Anliegen kümmern.
Steffen Hampel sei einer jener Neubürger, die in der Gemeinde Fuß gefasst hätten, so Gutmann. Der ehemalige „DDR-Oberstleutnant“ sei ein fester Pol im Sportverein und habe inzwischen auch im Westen wieder den Status des Oberstleutnant erlangt. Hampel ist bereits Mitglied im Gemeinderat.
Als überzeugter Nebenerwerbslandwirt tritt der 42-jährige Gemeinderat und Kunststoffingenieur Hans-Karl Heil zur Wahl an. Karl-Josef Bläser will sich im Bereich der alternativen Energien engagieren. Thomas Helfrich ist wie Oswald Müller bereits Mitglied des Gemeinderates. Peter Nietsch arbeitet als Sozialamtsleiter im Landratsamt Bad Kissingen.
Mit 22 Jahren ist Daniel Kleinhenz der jüngste Kandidat. Der Verwaltungsfachangestellte und Soldat ist als Schlagzeuger im Musikverein, bei der Feuerwehr und auch sportlich aktiv. Oliver Masso, der im Ort eine Elektrofirma gegründet hat, habe eine Vorreiterfunktion für die bundesdeutsche Familienpolitik eingenommen, so Gutmann, denn er habe bereits im Jahr 2000 Erziehungsurlaub genommen. Unter anderem ist Masso Mitglied der Kirchenverwaltung.
Betriebswirt Jürgen Peterek, Kfz-Meister Christoph Beck und Diplom-Theologe Bodo Wachsmann beschließen die Nominierungsliste. Ersatzkandidatin ist die Datenverarbeitungskauffrau Heike Stancovik.
Wichtigstes Wahlziel sei es, gute Mehrheiten zu bekommen, so Gutmann. Die Farbe der Wahlzettel kommentierte Gutmann dabei so: „Grün ist die Hoffnung und viel besser als Gelb, die Farbe der Eifersucht“ und spielte damit auf regionale Koalitionspräferenzen an. Er betonte, dass unter der langjährigen CSU-Führung viele Umstrukturierungen vorgenommen worden seien, mit über 300 Neubürgern sei ein Grundstein gelegt worden für die Zukunft Wildfleckens. In Zusammenarbeit mit den Pfarrern Kilb und Sachi seien aus den deutschstämmigen Russen inzwischen Wildfleckener Bürger geworden. „Bei aller berechtigten Kritik: In der Grundlinie haben wir dafür gesorgt, dass die Neubürger angenommen worden sind.“
Die Kandidaten
1. Wolfgang Illek (47 Jahre), Wildflecken, Physiotherapeut, CSU-Bürgermeisterkandidat. 2. Hans-Jörg Blank (36), Oberbach, Dipl. Betriebswirt, CSU 3. Herbert Nowak (27), Oberwildflecken, Industriekaufmann, PWG 4. Thomas Helfrich (55), Wildflecken, Dipl.-Ing. Kunststofftechnik, PWG 5. Oswald Müller (46), Oberbach, Schreinermeister, PWG 6. Christine Gehrlein (46), Wildflecken, Fremdsprachenkorrespondentin, CSU 7. Steffen Hampel (51), Wildflecken, Berufsoffizier, PWG 8. Hans-Karl Heil (42), Oberbach, Kunststoffingenieur, PWG 9. Karl-Josef Bläser (53), Wildflecken, Kaufmann, CSU 10. Roswitha Reder (63), Oberwildfl., Rentnerin, CSU 11. Peter Nietsch (40), Wildflecken, Dipl.-Verwaltungswirt, PWG 12. Daniel Kleinhenz (22), Wildflecken, Verwaltungsfachangestellter, PWG 13. Oliver Masso (36), Wildflecken, Meister Sanitär- und Heizungsbau, PWG 14. Jürgen Peterek (59), Wildflecken, Betriebswirt, PWG 15. Christoph Beck (45), Wildflecken, KFZ-Meister. PWG 16. Bodo Wachsmann (43), Wildflecken, Dipl.-Theologe, CSU Ersatz: 1. Heike Stancovic (41), Wildflecken, Datenverarbeitungskauffrau, PWG.