(bb) Claudia Körber ist ein Fan der Stadtbibliothek. Die Lehrerin kommt gerne mit Grundschulklassen ins Alte Rathaus, um ihnen den Bücherbestand zu zeigen und Lust aufs Lesen zu machen. Beim hausinternen Umzug innerhalb der Bücherei hatte sie mit Erstklässlern bunte Bilder an die Wände der Kinderbuchabteilung gemalt.
In der Bürgerversammlung am Freitagabend ging es ihr ebenfalls um die Stadtbibliothek. Stellvertretende Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks und die Stadträte staunten nicht schlecht, als Claudia Körber eine lange Liste vorlegte. Darauf stehen 53 Unterschriften. Die hat die Brückenauerin seit 4. Oktober im Alten Rathaus gesammelt.
Mit den Unterschriften will sie ihre Bitte nach einem ruhigen Leseraum verdeutlichen. Nicht nur sie hätte gern mehr Ruhe beim Lesen der aktuellen Tageszeitungen und der Zeitschriften, die zum Präsenzbestand der Bibliothek gehören, was bedeutet, dass der Leser sie nicht ausleihen kann. 52 Nutzern geht es genauso.
Es seien „so viele tolle Zeitungen da“, sagte Körber und lobte das Kulturbüro für dessen Arbeit. Meyerdierks gab als ersten Tipp: „Sie müssen 'nauf gehen ins Heimatmuseum.“ Dann versprach sie aber, die Unterschriftenliste als Anregung zu sehen, „die wir einfach mit aufnehmen“.
In der Bürgerversammlung tauchte die Idee auf, den Trausaal als Lesesaal zu nutzen. Das war in der ersten Zeit so gewesen, nachdem 1996 die Bücherei ins Alte Rathaus gezogen war, erklärt Dieter Sternecker, der Leiter des Kulturbüros, auf Anfrage der Main-Post. Als die Trauungen zunahmen, wurde der Aufwand zu groß, immer wieder umzuräumen. Vielleicht gibt es jetzt wieder eine Änderung: „Unser Haus ist immer im Wandel.“