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MÜNNERSTADT: Zerstörte Kunst im Museum

MÜNNERSTADT

Zerstörte Kunst im Museum

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    Kennen sich von gemeinsamen Arbeiten für die Fernsehsendung „Kunst & Krempel“: Katja Schenkenberger und Gert K. Nagel.
    Kennen sich von gemeinsamen Arbeiten für die Fernsehsendung „Kunst & Krempel“: Katja Schenkenberger und Gert K. Nagel. Foto: FOTO MP

    Der renommierte Sachverständige lenkt damit den Blick auf ein durchaus spannendes Kapitel der Kunst, das gewöhnlich nicht ins Museum kommt. „Obwohl es eigentlich nahe lag, einmal eine Momentaufnahme davon zu machen, was an „Kunst & Krempel“ zerstört wird“, so Nagel, „ist es sicherlich das erste Mal, dass eine Kunstausstellung ausschließlich mit beschädigten Exponaten bestückt wurde.“

    Museumsleiterin Katja Schenkenberger ist sehr froh, die Objekte aus realen Versicherungsfällen, die zuvor im privaten Sammlermuseum von Gert Nagel in Kornwestheim bei Stuttgart zu sehen waren, jetzt hier in Münnerstadt zeigen zu können.

    Gefahrenquellen für die Kunst

    Der ehemalige Eigentümer des Stuttgarter Kunstauktionshauses Nagel erhält immer wieder Aufträge, Gutachten für Versicherungen zu erstellen. Die Idee, die Öffentlichkeit auf die vielfältigen Risiken und alltäglichen Gefahrenquellen für Kunst aufmerksam zu machen, gab den Impuls mit nicht zurückgeholten Scherben für eine anschauliche Aufklärung zu sorgen.

    „Glücklicherweise haben wir mehr als ein halbes Jahrhundert Friede hinter uns, so dass Krieg – der größte Zerstörer vor allem von Leben, aber auch von Hab und Gut – bei uns seit über 50 Jahren keine Beute mehr machen konnte“, bemerkt Nagel. „Das Feuer – eine weitere Gefahr – hat durch bessere Verhütung und moderne Bekämpfung viel von seinem Schrecken verloren. Trotzdem finden sich unter den Exponaten einige Beispiele aus Brandschäden. Bei Einbruchsdiebstählen verhält es sich ähnlich.“ Verständlicherweise stehen hier keine Ausstellungsstücke zur Verfügung, da die Exponate verschwunden sind.

    Was zahlen die Versicherungen?

    So überwiegen in der Ausstellung Transport- und Haftpflichtschäden. Bei allen Exponaten handelt es sich um „zerstörte Kunst“, die vom Gutachter und der Versicherung als Totalschaden anerkannt sind. Einen interessanten Einblick in die Versicherungsbedingungen bieten die Beschreibungen zu jedem Objekt. Hier erfährt der Besucher, wie es zu dem Schaden kam und wie er aus Nagels Sicht zu beurteilen ist, was der Besitzer einst für das Stück bezahlt hat und welchen Wert die Versicherung zur Schadensregulierung anerkannte.

    Fast wie ein Krimi

    Was Gert K. Nagel beim Puzzlespiel mit Klebstoff, Lupe und Pinzette entdeckt hat, ließt sich oft wie ein Krimi. Was ist Kunst wert? Wann spricht man von einem Totalschaden? Was sollte man zum Thema Kunstversicherung wissen? Auch diesen Fragen widmet sich die Ausstellung. Die „Zerstörte Kunst“ ist im Henneberg-Museum noch bis zum 24. Mai zu sehen. Zudem wird ein interessantes Rahmenprogramm angeboten: Gert K. Nagel kommt am 22. April nach Münnerstadt, um ab 19.30 Uhr in der Rathausdiele Spannendes rund um die Ausstellung und aus seiner Erfahrung als Kunstsachverständiger zu erzählen.

    Am 29. und 30. April findet im Rahmen der Schlossakademie ein Workshop statt: „Wie restauriere ich meinen Familienschatz?“ (Carolin Knoch, Restauratorin, 14-17 Uhr, Anmeldung erforderlich: Tel. (0 97 33) 78 74 82. Am 8. Mai wird im Museum um 19.30 Uhr ein Fachvortrag angeboten: „Zerstörte Kunst“ – Wie sieht dies meine Versicherung?

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