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MOTTEN: Zu viel Fremdwasser in den Kanälen

MOTTEN

Zu viel Fremdwasser in den Kanälen

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    Fremdwasser dringt in die Kanäle in Speicherz und Kothen ein. Über mögliche Sanierungsmaßnahme beriet jetzt der Gemeinderat Motten.
    Fremdwasser dringt in die Kanäle in Speicherz und Kothen ein. Über mögliche Sanierungsmaßnahme beriet jetzt der Gemeinderat Motten. Foto: FOTO Petra Heurich

    Stefan Lang vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Fulda vermutet noch mehr Quellen in Speicherz, die gefasst werden müssen, um damit den Hauptfremdwasseranteil aus den Kanälen zu bekommen. Er empfahl, „moderat zu investieren für ein maximales Ergebnis“. Sein Vorschlag: den Zufluss von Fremdwasser zu bündeln und über einen Drainagekanal von 70 Meter Länge abzuführen.

    Eine erste Kostenschätzung für den Hauptkanal bezifferte er auf etwa 45 000 Euro. In dem Betrag nicht enthalten sind Anschlussleitungen und die Fassung der Quelle, die über einen Drainagekanal gezweigt werden müsste. Gemeinderat Helmut Klüh drängte darauf, die Fremdwasserbeseitigung in Speicherz im kommenden Jahr in Angriff zu nehmen und nach einer Kostenrechnung im Januar öffentlich auszuschreiben.

    Baubeginn im Frühjahr

    Für einen Baubeginn im Frühjahr sprächen die Jahreszeit bedingten Wassermengen, die gleichzeitig die Einflussstellen markieren. Für eine Kostenrechnung appellierte auch Ingenieur Lang. Er riet außerdem Verwaltung und Gemeinderat, vorab vertiefte Gespräche mit älteren Bewohnern und Anwohnern zu führen, um weitere Quellen im Ort lokalisieren zu können.

    Ganz anders sieht es dahingegen in Kothen aus. Hier hatte man vor allem den Ortsbereich Auersbergstraße im Quackhof unter die Lupe genommen. Hier zeigten sich defektes und poröses Rohrmaterial, Betonkorrosionen, alle paar Meter undichte Stellen und Lochfraß, der für saures Grundwasser der Grund sein könnte, so Lang. Die Liste der Schäden war schier unendlich.

    „Die Statik ist schlecht und gefährdet“, lautete das Urteil des Ingenieurs. Lang zog eine Innensanierung in Erwägung, vorausgesetzt die Hydraulik sei in Ordnung. Er sprach von Inlinersanierung, Drainagen, alternativ von einem neuen Mischwasserkanal und der Fremdwasserbeseitigung über den alten Kanal, ohne am Ende klar die Empfehlung für einen Neubau auszusprechen.

    Eine punktuelle Sanierung hält Lang für „aussichtslos“. Die teuerste, seiner Meinung nach aber die beste Lösung seien ein Neubau des Kanals mit Drainageleitung und die Erneuerung der Hausanschlussleitung. Seine erste Kostenschätzung: 235 000 Euro.

    Die Sanierung der Ortskanäle gehört zu den letzten Baumaßnahmen im Rahmen der Erweiterung und Verbesserung der Abwasser- und Wasserversorgung in der Gemeinde. Hierzu hatte der Gemeinderat eigens am 17. Dezember 2001 eine Satzung erlassen, informierte Verwaltungsleiter Eberhard Schelle. Darin ist festgelegt, dass die Kosten zum einen über Gebühren, zum anderen aber auch über eine 40-prozentige Umlage von den Bürger mitgetragen werden müssen. Die Bürger sind damals auch schon zur Kasse gebeten worden. Geschoss- und Grundstücksflächen dienten als Grundlage für die Berechnung der Beiträge, die in drei Raten erhoben wurden.

    Umlage bereits bezahlt

    Das Geld sei zuerst in die großen Maßnahmen wie die Sanierung des Ortskanals, der Kläranlage und des Stauraumkanals in Motten sowie der Kläranlage in Speicherz und des Stauraumkanals in Kothen investiert worden, so Schelle gegenüber der MAIN-POST. In der Umlage, die die Bürger zahlten, seien jedoch auch Maßnahmen für die Instandhaltung oder Erneuerung der Ortskanäle enthalten, was bislang aber noch nicht erfolgt sei.

    „Mit Ausnahme einer Quelle in Speicherz, die freigelegt wurde, haben wir bisher noch nichts verwirklicht, aber die Umlage eingenommen“, sagt der Verwaltungsleiter. Die Sanierung der Ortskanäle hatte man bis zum Schluss hinausgezogen. Will man das Geld jetzt nicht an die Bürger zurückzahlen, dann müsse baldmöglichst mit den Arbeiten in Speicherz und Kothen begonnen werden. Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung will Schelle genaue Zahlen präsentieren.

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