(lena) Lachen ist gesund. Diese Weisheit vermittelte Lachyogatherapeut Matthias Vollmuth im Rahmen der Gesundheitsstadt bei seinem Lachyoga-Kurs. Der Gymnastikraum der Klinik von Weckbecker ist gut gefüllt. Mit so großem Interesse hatte Vollmuth nicht gerechnet.
Bevor gelacht werden darf, erklärt der Therapeut erst einmal, was Lachyoga ist. Es ist nämlich mehr als nur Lachen, es hat viel mit Atmen und Bewegung zu tun und kann anstrengend sein. Das wird im Laufe der 90 Minuten schnell klar. „Lachyoga ist Lebensfreude und ein Stück verrückt sein dürfen“, erklärt Vollmuth. Ein indischer Arzt habe diese Form des Yoga entwickelt, bei der das grundlose Lachen im Vordergrund steht. Der Mensch soll über die motorische Ebene zum Lachen kommen. Das anfangs künstliche Lachen soll in ein echtes Lachen übergehen.
Lachen ist deshalb gesund, weil beim Lachen sechsmal mehr Sauerstoff ins Blut kommt, Stress abgebaut, das Immunsystem gestärkt und der Hals frei wird. Über 100 Muskeln werden beim Lachen beansprucht, vor allem das Zwerchfell. Und der Zwerchfellmuskel sei wichtig für die Haltung, erklärt Vollmuth.
Lachen könne auch ein natürliches Schmerzmittel sein. „Lachen ist die einfachste und billigste Art zu entspannen“, sagt Vollmuth. Kinder würden 300- bis 600-mal am Tag lachen, Erwachsene im Durchschnitt sieben- bis 15-mal. Um diesen Durchschnitt zu heben geht es nach einer halben Stunde Theorie zur Praxis.
Zum Aufwärmen laufen die Kursteilnehmer zu einem indischen Musikstück quer durch den Raum. Hemmungen werden abgebaut. Bei der ersten Lachübung soll das Lachen geschauspielert werden. Klingt komisch, aber nach kurzer Zeit verfallen alle vom gespielten Lachen ins echte Lachen. „Ich will nicht erreichen, dass ihr nur lacht, ihr sollt auch was mitnehmen“, erklärt Vollmuth. So sollen negative Gedanken gestoppt werden.
„Lachen ist Hochleistungssport“, sagt der Lachyogatherapeut. Deshalb wird nach jeder Lachübung eine Atemübung angehängt. Klatschend laufen die Teilnehmer durch den Raum und rufen „hohohahaha“. Für Außenstehende wirkt das etwas seltsam, aber nach dem vielen Lachen sind die Atemübungen Entspannung pur.
Danach zeigt Vollmuth verschiedene Lachübungen: Lachen mit ausgestreckter Zunge oder das Rasenmäherlachen. Dabei startet man einen imaginären Rasenmäher und fährt somit lachend durch den Raum. „Es wirkt weiter“, verspricht der Lachyogatherapeut, „jedes Mal wenn ihr den Rasenmäher anmacht, werdet ihr nicht schallend loslachen, aber ihr werdet merken, wie eure Mundwinkel nach oben gehen.“
Beim Löwen-Lachen merken die Teilnehmer deutlich, dass Lachen Hals und Rachen frei macht. Auf dem Rücken liegend reißen die Teilnehmer den Mund weit auf und strecken die Zunge heraus. Das Resultat des lautstarken Löwengebrülls ist eine Sinfonie von Husten. Aber das sei gut, erklärt der Lachyogatherapeut, es befreie die Stimmbänder von den Belägen.
Nach 45 Minuten ist Schluss mit Lachen. Es reicht auch, denn das viele Lachen war durchaus anstrengend. Lachen ist eben Hochleistungssport.