Die Zeichen stehen gut, dass die Neugestaltung des Umfelds der Turnhalle, der Schule und des Kindergartens in Obertheres nächstes Jahr in Angriff genommen wird. Allerdings diskutierte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend erst einmal lang über die seiner Meinung nach zu hohen Kosten der Entwurfsplanung des Büros Perleth aus Schweinfurt, die rund 1,2 Millionen Euro betragen.
Zu der Sitzung war auch der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung Theres mit Gerald Kolb vom Amt für Ländliche Entwicklung (AfLE) an der Spitze geladen, weil dieser den eigentlichen Beschluss zur Annahme der Planung fällen musste.
Zunächst aber stellte André Lohmann vom Büro Perleth die Detailplanung vor. Sie sieht eine Neugestaltung des Aktivpausenhofs vor der Schule und der Alice-von-Swaine-Straße sowie die Gestaltung des Platzes vor der Turnhalle und die Anlage eines kleinen Spielplatzes mit einem Minispielfeld, einer Boule-Bahn und eines Mehrgenerationenparcours sowie eines Parkplatzes vor.
Weniger Flächenfraß
Gegenüber der 2017 vorgestellten Entwurfsplanung sind unter anderem weniger Flächen versiegelt, eine ausreichende Entwässerung vorgesehen, die Parkplätze größer dimensioniert und die Kosten, wenn auch nur geringfügig, reduziert. Der gesamte Raum besteht aus gepflasterten und asphaltierten Flächen sowie Plätzen, die eine wassergebundene Decke erhalten. Gestaltet wird der nördliche Teil durch bestehende und neue Bäume, ein Schattendach, Sitzgelegenheiten, ein Hochbeet und einen Chillout-Bereich. Das Gelände im Süden wird mit begrünten Hügeln neu modelliert, wobei auch Aufenthaltsmöglichkeiten, Lernbereiche und Blumenwiesen vorgesehen sind.
Vor der Turnhalle beziehungsweise dem Dorfgemeinschaftshaus werden 18 Kfz-Stellplätze, acht für die Kindertagesstätte, sechs für die Schule und vier freie Plätze, angelegt. Hinzu kommen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Ladestationen für E-Bikes. Der Platz kann auch als Festplatz genutzt werden.
Die Diskussion entzündete sich letztendlich an den Kosten von 1,2 Millionen Euro. Auch wenn Gerald Kolb zunächst erklärte, dass 65 Prozent der Kosten für den Aktivpausenhof mit 70 Prozent sowie alle weiteren Kosten mit 70 Prozent gefördert würden und es keine Höchstgrenze gebe.
In Buch nur Eigenleistung
Einige Gemeinderäte meinten, dass man sich das nicht leisten könne, andere waren enttäuscht, dass nicht mehr Kosten eingespart wurden. Außerdem monierte Heinz Stützlein, dass in die Dorferneuerung in Buch noch kein einziger Euro investiert wurde, die Bürger lediglich in Eigenleistung einige Projekte umgesetzt hatten. Debattiert wurde auch, inwiefern Gelder eingespart werden könnten oder ob Teile des Projekts gar nicht oder später umgesetzt werden sollten.
Erst als Bürgermeister Matthias Schneider bei der Berechnung der Kosten für die Gemeinde von Gerald Kolb die Zahlen genannt bekam, zeichnete sich eine Mehrheit dafür ab, das Projekt wie vorgestellt zügig umzusetzen. Denn die Gelder des AfLE stehen nur im Doppelhaushalt 2019/2020 zur Verfügung.
Letztendlich muss die Gemeinde Theres für das Gesamtprojekt rund 328 00 Euro finanzieren, wobei darin auch rund 40 000 Euro enthalten sind, die die Gemeinde Theres indirekt über den Haushaltsplan der Verwaltungsgemeinschaft Theres finanzieren muss und die eigentlich Beschlusssache der Verbandsversammlung sind. Da im laufenden Jahr 50 000 Euro und 2020 450 000 Euro für die Dorferneuerung Theres im Haushalts- und Finanzplan enthalten sind, ist die Finanzierung auch kein Problem.
Bürgermeister Matthias Schneider erklärte aber auch, dass damit die Dorferneuerung in Obertheres beendet wäre. Schließlich müsse auch noch der Abbruch der jetzigen Turnhalle bezahlt werden.
Mehrere Bauabschnitte
Dieter Fischer, örtlicher Beauftragter der TG, erläuterte, dass die Bürger sicher auch Eigenleistungen erbringen würden. Am Ende beschloss die TG, die Entwurfsplanung anzunehmen. Die spätere Bauausführung soll in Absprache mit der Gemeinde gegebenenfalls in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Kolb wurde beauftragt, die planrechtliche Genehmigung durch das AfLE herbeizuführen, und ermächtigt, die für entsprechende Kostenvereinbarung zwischen der TTG und der Gemeinde abzuschließen.