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ZEIL: 100. Geburtstag: Jeden Tag mit dem Rad zum Kufi

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100. Geburtstag: Jeden Tag mit dem Rad zum Kufi

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    Viele Gratulanten waren gekommen, um Frieda Geissendoerfer (vorne, Mitte) zum 100. Geburtstag zu gratulieren. Neben Bruder Hermann (vorne, links) und Schwester Klothilde (vorne, rechts) gehörten zur Gratulantenschar (hinten, von links) die ehemalige FAG-Betriebsrätin Rosl Pflaum, Neubrunns Bürgermeister Karlheinz Kandler, Frieda Geissendoerfers Tochter Rita, Zeils dritte Bürgermeisterin Christl Pottler, Pfarrer Michael Erhart und stellvertretender Landrat Michael Ziegler.
    Viele Gratulanten waren gekommen, um Frieda Geissendoerfer (vorne, Mitte) zum 100. Geburtstag zu gratulieren. Neben Bruder Hermann (vorne, links) und Schwester Klothilde (vorne, rechts) gehörten zur Gratulantenschar (hinten, von links) die ehemalige FAG-Betriebsrätin Rosl Pflaum, Neubrunns Bürgermeister Karlheinz Kandler, Frieda Geissendoerfers Tochter Rita, Zeils dritte Bürgermeisterin Christl Pottler, Pfarrer Michael Erhart und stellvertretender Landrat Michael Ziegler. Foto: Foto: Christiane Reuther

    „Warum 100 Jahre?“, wundert sich Frieda Geissendoerfer insgeheim. Die rüstige Seniorin feierte am Freitag im AWO-Seniorenzentrum in Zeil ihren 100. Geburtstag. Viele Gratulanten waren gekommen, um die „Mutti“, wie sie von ihren Verwandten liebevoll genannt wird, hochleben zu lassen. Unter anderem gratulierten stellvertretender Landrat Michael Ziegler, Zeils dritte Bürgermeisterin Christl Pottler, Pfarrer Michael Erhart, Neubrunns Bürgermeister Karlheinz Kandler und die ehemalige FAG-Betriebsrätin Rosl Pflaum.

    Als ältestes von sieben Geschwistern ist Frieda Geissendoerfer, geborene Knab, in Neubrunn geboren und aufgewachsen. Die Kindheit war nicht leicht, wie sie sich erinnert. Der Vater war krank und so musste die junge Frieda in der elterlichen Landwirtschaft mithelfen und für die Großfamilie kochen. Als junges Mädchen ging Frieda nach Lülsfeld in die Haushaltsschule, um danach als Hauswirtschafterin in Schweinfurt zu arbeiten. In Schweinfurt lernte sie Wilhelm kennen, die große Liebe ihres Lebens. Mit „Willi“ gründete sie 1940 eine eigene Familie und zog zur Großfamilie ins Elternhaus nach Neubrunn. Tochter Erika kam 1941 zur Welt. Es folgten die Söhne Wilhelm (1948) und Werner (1950) sowie Tochter Rita (1952). Bis auf Tochter Rita, die seit 30 Jahren in Hamburg lebt, sind alle Kinder bereits verstorben. Der Lebensmittelpunkt war stets die Familie, zu der im Laufe der Jahre noch sieben Enkel und drei Urenkelkinder kamen.

    Nachdem sich der Ehemann von der Familie getrennt hatte, fuhr Frieda Geissendoerfer als alleinerziehende Mutter 25 Jahre lang Tag für Tag bei Wind und Wetter von Neubrunn mit dem Fahrrad zum „Kufi“ nach Ebelsbach. Ihren Haushalt hat die Jubilarin bis ins hohe Alter mit Unterstützung der Familienangehörigen selbst versorgt. Krankheitsbedingt ist sie mit 99 Jahren ins AWO-Seniorenzentrum gezogen, wo sie mit ihrer 93-jährigen Schwester Klothilde Dehn in einer Gruppe wohnt.

    Fußballfan und gute Köchin

    Frieda Geissendoerfer war Zeit ihres Lebens großer Fußballfan und sie hofft, dass ihr Lieblingsverein, der FC Bayern München, am Samstag die Meisterschaft unter Dach und Fach bringt. Als gute Köchin war die Jubilarin in jungen Jahren sehr gefragt, vor allem bei Hochzeiten kochte sie gerne auf.

    Aus ihrer Heimatgemeinde, die sie als „Nabel der Welt“ bezeichnet, wollte die Seniorin nie weg. In der Dorfgemeinschaft von Neubrunn über Jahrzehnte fest integriert, ist die Jubilarin eine große Gönnerin der örtlichen Vereine. Umso mehr freute sie sich über das Geburtstagsständchen der Neubrunner Dorfmusikanten. Lange Jahre hatte sie für das Neubrunner „Käppele“ in der Nähe ihres Wohnhauses Sorge getragen und die Sanierung finanziell unterstützt.

    Frieda Geissendoerfer hat stets ihre eigene Meinung vertreten. Eine eiserne Stärke, die sie als Alleinerziehende durch den Neubau eines eigenen Familienhauses bewies, und ein einfaches, karges Leben waren ihr Rezept für zehn bewegte Lebensjahrzehnte, auf die die Jubilarin dankbar zurückblickt.

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