Zum Anlaufpunkt der Gartenliebhaber im Landkreis wird am Sonntag, 25. Juni, ganz Rügheim, das aus Anlass der offenen Gartentüre – mit Ausnahme der Hauptstraße – zur Fußgängerzone wird.
15 Gartenbesitzer öffnen zwischen 10 und 17 Uhr ihre Türen. Mehr als 40 Firmen und Aussteller informieren über die neuesten Produkte rund um Haus und Garten. Sie werden hauptsächlich zwischen Marktplatz und Kirchplatz ihre Stände aufbauen. Bereits im Jahr 2006 richtete Rügheim den Tag der offenen Gartentür aus, damals noch als einer unter mehreren Orten, die gleichzeitig ihre Gärten öffneten.
Erstmals zentral im Landkreis
Dies ist in diesem Jahr anders: landkreisweit wird der Tag der offenen Gartentür nur in Rügheim stattfinden. Der Obst- und Gartenbauverein des Ortes feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen und ist damit einer der ältesten Gartenbauvereine im Landkreis.
Seit 1997 gibt es den Tag der offenen Gartentür im Landkreis. Zunächst fand er – wie in anderen unterfränkischen Landkreisen – in mehreren Orten statt. Davon sei man jedoch aus mehreren Gründen abgekommen, so der Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege Guntram Ulsamer. Durch die Veranstaltung in nur einem Ort wolle man dem Besucher die komplette Dorfkultur anbieten. Es gebe ein Beiprogramm in Form von Bewirtung und Ausstellern. Der Gartenfreund müsse nur einmal anfahren. Dadurch würden ein unökologisches Tingeln durch den Landkreis und unnötige Laufwege vermieden.
Rundweg ausgeschildert

Dass die Besucher die Gärten auch finden und nicht hungern und dürsten müssen, dafür sorgt neben dem Obst- und Gartenbauverein der Siedlerverein als Ausrichter. Alle offenen Gärten werden mit einer weißen Fahne und Nummern gekennzeichnet. Weitere Schilder weisen den Besuchern auf dem Rundweg die Richtung. Jeder Gast erhält einen kostenlosen Faltplan mit Informationen über die einzelnen Gärten. Der Eintritt ist kostenlos.
Es gibt vier Verpflegungsstationen: am Kirchhof, am Siedlerplatz an der Nassach, am neugestalteten Brauhaus an der Hauptstraße sowie im Jakobshof am Kahlkopf. Die Feuerwehren von Rügheim und Hofheim regeln den Verkehr. Für barrierefreie Toiletten ist gesorgt. Der Verkehr – mit Ausnahme der Hauptstraße – wird von 8 bis 17 Uhr gesperrt.
Bereits am 22. Juni um 16.30 Uhr findet der Startschuss zur Eröffnung des unterfränkischen Tags der offenen Gartentür in der Schlossmühle in Rügheim statt. Turnusgemäß wechselt die Auftaktveranstaltung von Landkreis zu Landkreis und findet daher in diesem Jahr wieder im Landkreis Haßberge statt.
Freuen dürfen sich die Besucher auf „bodenständige Gärten, wie Gemüsegärten oder naturbelassene Gärten, die vom Besitzer mit viel Herzblut gepflegt werden“, sagt Guntram Ulsamer. „Sterile Steingärten“ seien nicht unter den 15 offenen Gärten. Die Nummer 1 im Gartenparcours ist der Garten von Gudrun Schell im Nassachtal in der Nähe der Schlossmühle. Sie präsentiert einen klassischen Bauerngarten mit Gemüse, Kräutern, Blumen und einer Vogelscheuche, bei der ihr Mann angeblich Modell stand.
Naturbelassen ist der Garten der Töpferei Falk. Er gleicht einer grünen Oase mit Wildblumen und Schmetterlingen, in der der Gärtner nach getaner Arbeit seine Seele baumeln lassen kann. Mit viel Liebe zum Detail hat Alexandra Troll ihren Garten am Hang angelegt. Schilder weisen auf den Namen und den Nutzen der Pflanzen hin. Außerdem lässt die Garteninhaberin augenzwinkernd wissen, dass sie Unkraut günstig abgibt. Ein Hinweisschild weist den Weg nach Paris und Moskau, aber auch zum nahegelegenen Metzger. Die neueste Errungenschaft der Trolls ist ein eigener Mini-Weinberg, den Ehemann Peter Troll angelegt hat. Allerdings kultiviert er keinen Frankenwein, sondern andere Rebsorten. Auch ein Kräutergarten und eine Blumenwiese dürfen im Garten der Heilpraktikerin nicht fehlen.
Auch ein Rahmenprogramm sorgt für Abwechslung: Kinder können auf einem Pony reiten. Die Erwachsenen erwartet ein Rasenmäher-Geschicklichkeitsfahren bei Lothar Brochloss-Gerner im Kerbfelder Weg 7.