Ehrungen standen diesmal am Anfang der Gemeinderatssitzung in der „Heilig-Länder-Halle“ in Neubrunn. Seit dem Jahre 2002 und damit 18 Jahre gehören Heidi Bayer aus Kirchlauter und Ortssprecher Helmut Sieghörtner aus Pettstadt dem Gemeinderat Kirchlauter an. Sie erhielten dafür die kommunale Verdienstmedaille des Freistaates Bayern, die Bürgermeister Karl-Heinz Kandler (SPD) im Auftrag von Innenminister Herrmann überreichte. Er sprach auch den Dank der Gemeinde Kirchlauter für ihr engagiertes Wirken aus.
Schulsiegerin im Lesewettbewerb am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern wurde Jule-Marie Streichsbier aus Neubrunn, die sich damit für den 42. Vorlesewettbewerb im Landkreis Haßberge qualifizierte und dort tatsächlich Kreissiegerin wurde. Damit erreichte sie auch die Teilnahme am Bezirkswettbewerb für Unterfranken. Bürgermeister Kandler zeigte sich sichtlich stolz, „dass eine Gemeindebürgerin beste Leserin im Landkreis wurde. Ich freue mich umso mehr darüber, weil ich selbst ein Mensch bin, der viel liest.“ Die Siegerin konnte einen Gutschein für Bücher entgegennehmen.
Der Antrag der Sportkegler „Gut Holz Neubrunn“ auf eine finanzielle Unterstützung zur durchgeführten Renovierung der Kegelbahn, für die der Verein Rechnungen in Höhe von 2782 Euro vorlegte, führte dann doch zu einer grundlegenden Diskussion über die Vereinsförderung in der Gemeinde. In der Coronazeit hatte der Kegelclub die Kegelbahn erneuert. Vorsitzender Dieter Stubenrauch legte Wert auf die Feststellung, dass alles in Eigenregie erfolgt sei und viele Mitglieder bei den Umbaumaßnahmen mitgewirkt hätten
Bürgermeister Kandler verwies darauf, dass ja die Gastwirtschaft Morgenroth geschlossen wurde und der Kegelverein plane, die Kegelbahn mit Bewirtung weiterzuführen. Hans-Jürgen Derra begrüßte auch die Aktivität des Clubs, aber dennoch müsse man fragen, inwieweit die Notwendigkeit für einen Zuschuss durch die Gemeinde gegeben sei und ob der Verein auch Novemberhilfe aus der Pandemie beantragt habe. Man müsse bei einer Zuschussgewährung auch abschätzen, wie es dem Verein gehe. „Ich bin für jeden Verein, aber es muss die Frage erlaubt sein, ob er das Geld wirklich brauche oder man über eine schwere Zeit helfen müsse.“
Uwe Derra (FW) sprach von einem Traditionsverein, der nun als Pächter fungiere. Aufgrund der veralteten Anlage sei es gerechtfertigt, 1000 Euro zu geben. Peter Stretz (CSU) fragte nach dem Vertrag mit dem Verpächter und hier müssten solche Sachen geregelt werden. 1000 Euro sei für ihn zu viel. „Wenn wir bei solch geringen Summen mit 1000 Euro fördern, muss doch jeder andere Vorstand denken, dass er auch immer mit einem Antrag an die Gemeinde kommen müsse. Wir bekommen dann jede Sitzung solche Anträge, aber bezahlen tun es eigentlich alle Bürger.“
Gleiches Maß für alle
Lilo Stubenrauch (CSU) war der Meinung, dass der Verpächter das Material bezahle und die Kegler die Arbeiten machen. Auf jeden Fall solle man das gleiche Maß bei allen Vereinen anwenden und bisher wäre man bei einer Förderung von 15 Prozent gelegen. Robert Muckelbauer (CSU) gab zu bedenken, dass der Antrag laute, für privates Eigentum zu fördern und das könne nicht sein. Dem schloss sich auch Steffen Kandler (SPD) an und sah die 15 Prozent als Vereinsförderung, aber nicht für die Gebäudesanierung. Der weitestgehende Antrag auf eine Förderung von 1000 Euro wurde dann bei einer Gegenstimme abgelehnt und mit einer Gegenstimme wurde der Zuschuss in Höhe von 15 Prozent und damit von 417 Euro beschlossen.
Anschließend sprach sich das Gremium zur Teilnahme an der Förderung des Aufbaus von gigabitfähigen Breitbandnetzen aus. Von der Förderung profitieren private und gewerbliche Nutzer. Der Freistaat fördere künftig nur noch Glasfaseranschlüsse bis in die Gebäude. In die Förderung können Privatadressen aufgenommen werden, die über weniger als 100 Mbit/s im Download verfügen und gewerbliche Adressen mit weniger als 200 Mbit/s symmetrisch.
1085 Adressen
Nach der Gigabitrichtlinie betrage die Förderquote 90 Prozent und bis zu 6000 Euro pro Anschluss, zusätzlich 9000 Euro pro Anschluss bei Versorgung < 30 Mbit/s und zusätzlich bis 50 000 Euro bei interkommunaler Zusammenarbeit. Diese ist gegeben, denn nach der bisherigen Markterkundung gibt es folgende förderfähige Adressen in der VG Ebelsbach: Breitbrunn 276, Ebelsbach 251, Kirchlauter 430, Stettfeld 128, womit eine Summe von 1085 Adressen zusammenkomme. Das alles werde in einem Projekt für alle vier Gemeinden zusammengeführt.
Auf dem Tisch lag nun endlich auch der Mietvertrag zwischen der Gemeinde Kirchlauter und der „Deutsche Funkturm GmbH“. Die Deutsche Funkturm GmbH (Telekom) möchte nämlich den Funkmast zwischen Neubrunn und Kirchlauter mitnutzen, wobei Eigentümer des Mastes der Freistaat Bayern sei. Allerdings sei die Gemeinde Kirchlauter Eigentümerin des Grundstückes, sodass ein Nutzungsvertrag abzuschließen war, der eine Jahresmiete von 1200 Euro beinhaltet.

Bürgermeister Kandler gab dann noch einige Abschluss-Summen von Projekten bekannt: Verbesserung der Statik in der Heilig-Länder-Halle 30 010 Euro, Sanierung „Obere Wirtschaft 647 809 Euro, Breitbandausbau 824 621 Euro (Anteil der Gemeinde 144 000 Euro) Dörfliser Weg 385 201 Euro, Friedhof Neubrunn ohne Mauer 101 423 Euro. Baubeginn war inzwischen auch beim Kanalausbau von Pettstadt nach Kirchlauter. Die Maßnahme soll bis Anfang August abgeschlossen sein.