Glücklicherweise ohne Unfall endete die Falschfahrt einer älteren Autofahrerin aus dem Landkreis Haßberge am Samstagvormittag auf der Autobahn 73 zwischen Ebensfeld und Bad Staffelstein. Wie die Verkehrspolizei Coburg in einer Pressemitteilung berichtet, war die Frau als Geisterfahrerin unterwegs.
Kurz vor zehn Uhr erhielt die Einsatzzentrale der Polizei über einen Zeitraum von mehreren Minuten insgesamt fast 30 Mitteilungen über ein Fahrzeug, welches auf der Südfahrbahn der Autobahn falsch in Richtung Bad Staffelstein fahren solle. Laut Angaben der Zeugen handelte es sich beim Fahrzeug um ein blaues Auto, das auf dem linken Fahrstreifen entgegen der Fahrtrichtung fuhr. Mehrere Streifenwagen der umliegenden Polizeidienststellen fuhren den Einsatzort an und bremsten den in Richtung Süden fahrenden Verkehr ab. Zudem wurden Fahndungsmaßnahmen eingeleitet.
Zusätzlich hatte ein in Freizeit befindlicher Polizeibeamter die Geisterfahrt von der Nordfahrbahn aus beobachten können. Er war mit seinem Pkw auf der richtigen Seite der Autobahn nach Bad Staffelstein unterwegs. Nachdem er die Geisterfahrt bemerkt hatte, blieb er mit seinem Auto auf gleicher Höhe mit dem falsch fahrenden Fahrzeug und gab der Einsatzzentrale kontinuierlich Standortmitteilungen durch. Als die Geisterfahrerin bei Bad Staffelstein von der Autobahn abfuhr, verließ er ebenfalls die Autobahn und konnte das Fahrzeug, einen blauen VW Golf Plus, kurz darauf am Marktplatz stoppen.
Wie die aufnehmenden Beamten der Verkehrspolizei feststellten, handelte es sich bei der Fahrerin um eine 83-jährige Frau aus dem Landkreis Haßberge. Diese hatte sich laut eigenen Angaben auf dem Weg nach Vierzehnheiligen verfahren und war deshalb an der Anschlussstelle Ebensfeld falsch in die Autobahn eingefahren. Aus Überforderung war sie dann über eine Strecke von fast sieben Kilometern als Geisterfahrerin unterwegs, bevor sie an der Ausfahrt Bad Staffelstein wieder von der A73 abfuhr.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft stellten die Beamten den Führerschein der Seniorin sicher und leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ein. Nach der Anzeigenaufnahme wurde sie in die Obhut ihres Sohnes übergeben.
Zeugen der Geisterfahrt, die möglicherweise dem blauen VW Golf sogar ausweichen mussten, werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizei in Coburg in Verbindung zu setzen.