(sus) Schlechte Nachrichten für die Bauern im Landkreis Haßberge. Die Preise für landwirtschaftliche Flächen sind gesunken. Im Schnitt wurden hier rund 9519 Euro pro Hektar Fläche ohne Gebäude und Inventar bezahlt. Das waren 1570 Euro weniger als im Jahr 2006. Insgesamt wechselten vergangenes Jahr 98 landwirtschaftliche Grundstücke ihren Besitzer. Das geht aus den aktuellen Daten des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung in München hervor.
Erfasst werden in der Statistik der Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke alle Verkäufe von Acker- und Grünlandflächen, bei denen die veräußerte Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung mindestens 1000 Quadratmeter (0,1 Hektar) groß ist und der Käufer die Flächen auch weiterhin landwirtschaftlich nutzt. Nicht in die Statistik einbezogen werden: Eigentumsübergänge aufgrund von Flurbereinigungsverfahren, Enteignungen und Zwangsversteigerungen sowie Grundstückserwerbe von Todes wegen oder durch Schenkung. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben Käufe von Grundstücksflächen innerhalb des Gebietes eines Flächennutzungs- und Bebauungsplanes einer Gemeinde wie baureifes Land, Rohbauland oder Industrieland.
Neben der Nutzungsart und der Lage des Grundstücks, wird der Kaufpreis auch durch die Bodengüte bestimmt. Gutes Ackerland hat auf einer Skala von null bis 100 eine Ertragsmesszahl (EMZ) von 70 und mehr pro Ar, ertragsschwache Böden haben eine EMZ unter 30 pro Ar. Im Landkreis Haßberge lag die Bodenqualität der verkauften Grundstücke im Schnitt bei 40. Hier wurden vergangenes Jahr 98 landwirtschaftliche Grundstücke verkauft (2006: 100 Grundstücke). Insgesamt wechselten dabei 148,46 Hektar Land (2006: 145,47 Hektar) den Besitzer.
Die Käufer zahlten für den Hektar Fläche im Schnitt 9519 Euro. Umgerechnet auf den Quadratmeter ergab sich also ein Wert von rund 0,95 Euro. Damit lag der Preis für landwirtschaftliche Grundstücke im Landkreis Haßberge 59,4 Prozent unter dem bayernweiten Durchschnitt, der mit rund 23 431 Euro pro Hektar angeben wird.
Rechnet man die übrigen Stadt- und Landkreise hinzu, ergibt sich für ganz Bayern für das Jahr 2007 ein Rückgang der landwirtschaftlichen Grundstückspreise um rund 3,5 Prozent auf nunmehr 23 431 Euro pro Hektar. Ermittelt wurden insgesamt die Preise von 4162 Kauffällen, das waren rund elf Prozent mehr als im Vorjahr 2006 mit 3764 Kauffällen. Von der Fläche her wechselten rund 6307 Hektar den Besitzer gegenüber 5570 Hektar im Vorjahr (plus 13 Prozent).
Rund 40 Prozent aller bayernweit verkauften Grundstücke hatten eine landwirtschaftliche Fläche in der Größe von 25 Ar bis einem Hektar. Beliebt wohl auch, weil finanziell noch ohne Kredite machbar. Große Flächen an den Mann zu bekommen ist ungleich schwieriger: Lediglich elf Prozent aller verkauften Grundstücke waren größer als fünf Hektar.
Im regionalen Vergleich sind die Schwankungen besonders groß, denn ein teures Grundstück kann den Durchschnittspreis ziemlich in die Höhe treiben, wenn nur wenige Flächen zum Verkauf stehen. Erschwerend kommt hinzu, dass es in zwölf Stadtkreisen sowie im Landkreis Starnberg nur wenige Grundstücksverkäufe gab und die Statistiker deshalb aus Datenschutzgründen keine Hektar-Preise veröffentlichen. Am teuersten war demnach offiziell der Landkreis München mit rund 69 500 Euro pro Hektar, gefolgt von der Stadt Augsburg mit 66 700 Euro und dem Landkreis Ebersberg mit rund 61 400 Euro pro Hektar.
Bedeutend günstiger zu haben sind Flächen in eher ländlichen Gebieten mit meist unterdurchschnittlichen Bodenqualitäten. So kosteten in den Landkreisen Kronach, Bad Kissingen, Haßberge und Kulmbach die Grundstücke nur rund 8400 bis 9900 Euro je Hektar.