Mächtig was auf die Ohren gab es bei der insgesamt 14. Ausgabe der Eberner Musiknacht am Samstag. Ein halbes Dutzend Bands und Solokünstler präsentierten in genauso vielen verschiedenen Locations ihr Repertoire, das in seiner Gesamtheit nicht unterschiedlicher hätte sein können. "Da war für jeden Geschmack etwas dabei", sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann, der sich freute, dass 450 Musikbegeisterte den Weg in die Türmerstadt gefunden hatten.

So zum Beispiel auch die beiden Freundinnen Kathrin Hartmann aus dem Untermerzbacher Gemeindeteil Hemmendorf und Monika Schubert-Kraus aus Gerach im Landkreis Bamberg. "Die Rathaushalle ist die beste Location", waren sich die beiden junggebliebenen Frauen angesichts des besonderen Ambiente einig. Mit Salat-Bowls probierten die beiden eines der Gerichte aus dem kulinarisch vielfältigen Angebot der sechs Kneipen und Gaststätten. Das Musikprogramm begeisterte Kathrin Hartmann und Monika Schubert-Kraus. "Der Mix macht's", lobten sie die Auswahl der Künstler, die federführend Gabriele Pfeufer von der Kulturabteilung des Sport- und Kulturvereins Ebern zusammen mit zahlreichen fleißigen Helfern organisiert hatte.
Ein Ritt durch die Musikgeschichte
Mit fetzigen Bläsern und professionellem Entertainment bot zum Beispiel die Rock’n’Soul-Coverband "Y-NOT" aus Lichtenfels die "schärfsten Nummern der 60-er und 70-er Jahre live on Stage". Dieser Combo in der Rathaushalle mit ihren sechs Musikern stand auch das Duo "Audi 80" in Nichts nach. Im Biergarten der Gaststätte "Herzog" in der Rittergasse sorgten Dominik Schauer an Gitarre und der Schlagzeuger Max Ludwig aus Haßfurt für groovigen Sound und eine fantastische Stimmung. Die beiden Musiker, die seit über 20 Jahren ihre Fans mit einem Ritt durch die Musikgeschichte des Rock, Pop und der alternativen Musikszene begeistern, schafften es auch in Ebern das Publikum in ihren Bann zu ziehen, so dass der Tanzboden bebte.

Dass das auch alleine klappt, bewies Tim Brown, einer der bekanntesten Kneipenmusiker der Region, im "Veracruz". Mit seiner ansteckend guten Laune, flotten Sprüchen und einem schier unerschöpfliches Musikprogramm aus den Bereichen Oldies, Rock, Pop bis hin zu den neuesten Hits erfüllte der Sonnyboy auch gerne die Musikwünsche seiner Zuhörer, die ihn sofort in ihr Herz geschlossen hatten.

So richtig krachen ließen es die Jungs von "Whatever" aus Bergrheinfeld stilecht mit ihren Gitarren und einem Kontrabass. Die Kultkneipe "Gipsy" am Rande der Altstadt war dazu wieder sehr gut besucht. Die Setlist der Musiker mit Classic Rock, Oldies und Country sorgte dafür, dass auch die Stimmung unter den Feierlustigen bestens war.
Südländisches Lebensgefühl
Etwas ruhiger, aber nicht minder schön, ging es dagegen im Probenheim des Eberner Blasorchesters zu. Emilio Sánchez verlieh dort im urigen Gewölbekeller mit seiner Gitarre und seiner gewaltigen Stimme der Musiknacht etwas südländisches Lebensgefühl. Sein breites Repertoire reichte vom traditionellen Flamenco, lateinamerikanischen Boleros und Salsas bis hin zu alten, unvergesslichen englischen Pops und Top-Hits von heute.

Großen Beifall erntete auch das Das Duo "Noble Savages" im "Pizzablitz". Lisanne Melzer an der Violine und der Gittarist Oliver Randak präsentierten ihre ehrliche, handgemachte Musik, Mal schnell und fetzig, mal ruhig und und gediegen, war auch hier für jeden Musikliebhaber ein ansprechender Song dabei.

Die Veranstalter zeigten sich zufrieden mit dem Zuspruch zur Musiknacht und werden aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr wieder eine neue Ausgabe der inzwischen zum Kult gewordenen Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Auch die Polizei hatte nichts an diesem Event auszusetzen. Wie aus dem Pressebericht der Polizeiinspektion Ebern zu ersehen ist, gab es keinerlei Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Musiknacht. Bis in den frühen Sonntag hinein wurde friedlich gefeiert.


