Förster Albrecht Hartung ist Ende August in den Ruhestand gegangen. Nach 37 Jahren übergibt er das Revier Limbach an seinen Nachfolger Johannes Erben. Erben kennt die Region bereits aus seiner vorherigen Tätigkeit und ist nun für die forstfachliche Beratung und Förderung im südlichen Landkreis Haßberge zuständig. Das geht aus einer Pressemitteilung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt hervor.
Albrecht Hartung hatte zunächst Bankkaufmann gelernt, ehe er auf dem zweiten Bildungsweg zum Forstberuf kam. Nach dem Forststudium 1978 bis 1982 und der anschließenden Anwärterzeit war das Revier Limbach seine erste Dienstelle. Seinerzeit zugehörig zum damaligen Forstamt Eltmann, nun Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt. Während sich die organisatorischen Zugehörigkeiten änderten, blieb eines konstant: Revierleiter Albrecht Hartung war 37 Jahre lang Ansprechpartner rund um den Wald. Ein ganzes Berufsleben lang hat er damit die Wälder der Region geprägt.
Konstanz im Wandel
Heute blickt Albrecht Hartung auf einen stetigen Wandel zurück. Zu Zeiten des Forstamtes Eltmann bestand sein Revier aus den Gemeindewäldern Kirchlauter, Ebelsbach, Stettfeld, Oberaurach, Knetzgau dem Pfarrwald Kirchlauter und dem Körperschaftwald Dampfach, mit insgesamt circa 1200 Hektar. Dazu kam die Beratung und Förderung der Privatwaldbesitzer auf einer Fläche von circa 2000 Hektar. Nach der Forstreform 2005 veränderten sich die Schwerpunkte von der kommunalen Betriebsausführung zu primär hoheitlichen Aufgaben.
In diesen 37 Jahren veränderte sich auch Art der Waldbewirtschaftung: Während zu Beginn seiner Tätigkeit die Holzerzeugung im Vordergrund stand, gewannen die Gemeinwohlleistungen des Waldes, zum Beispiel als Erholungsort oder der Waldnaturschutz, an Bedeutung.
Die vor seiner Dienstzeit übliche Pflanzung von Nadelholzmonokulturen wurde aufgegeben und baumartenreiche Mischwälder begründet. Forstleute wie Albrecht Hartung prägten die multifunktionale Forstwirtschaft, die Klimaschutz durch den nachwachsenden und regionalen Rohstoff Holz mit Arten- und Biotopschutz vereint, heißt es weiter in der Mitteilung
Seine Erfahrungen zum Waldbau in Laubmischwäldern gab Albrecht Hartung als Ausbil-dungsbeamter auch an zahlreiche junge Kollegen weiter. Obwohl die Ausbildertätigkeit zeitintensiv war, trug das ständige Hinterfragen des täglichen Tuns stets zur fachlichen Weiterbildung bei.
Entscheidung für die Region
In die Fußstapfen von Albrecht Hartung tritt nun Johannes Erben. Der gebürtige Aschaffenburger war nach dem Studium der Forstwirtschaft in Rottenburg am Neckar und der anschließenden Anwärterzeit Kartierer im unterfränkischen Natura 2000-Kartierteam mit Dienstsitz in Würzburg. Während dieser Zeit hat er in vier der sechs im Revier Limbach vorhandenen FFH-Gebiete (Flora, Fauna, Habitate) die Vorkommen schützenswerter Lebensraumtypen und Lebensstätten streng geschützter Tier- und Pflanzenarten kartiert bzw. die Managementpläne verfasst.
Seine neuen Aufgaben umfassen unter anderem die forstfachliche Beratung der privaten und kommunalen Waldbesitzer, sowie den Fördervollzug in den Gemeinden Kirchlauter, Breitbrunn, Ebelsbach, Eltmann, Stettfeld, Oberaurach, Rauhenebrach, Wustvieler Forst, Hundelshausen, Sand am Main, Knetzgau und Wonfurt.
Der 28-Jährige freut sich auf eine herausfordernde Tätigkeit zwischen Main und Steigerwald. Denn in Zeiten der Klimaerwärmung wird der Wandel wohl auch nach Albrecht Hartungs Ausscheiden aus dem aktiven Dienst beständig bleiben, heißt es abschließend in der Mitteilung.