„Das Aus kommt Ende Juni“ – so hatte es noch vor wenigen Wochen geheißen, als feststand, dass kein Investor für das Zeiler Möbelwerk gefunden worden war. Aber die Lichter sind bei Allmilmö nicht ausgegangen, „wir produzieren weiter“, sagte am Freitag der Betriebsratsvorsitzende Peter Pottler auf Anfrage am Telefon, während die Hintergrundgeräusche, Produktionslärm, seine Aussage unterstreichen.
„Ausproduktion“
Das Werk befindet sich in der „Ausproduktion“, die Aufträge werden noch abgearbeitet und diese Arbeiten werden weit in den Juli hinein reichen, berichten Peter Pottler, wie auch Dominik Schmitt von der Kanzlei Dr. Beck & Partner, die mit der Insolvenzverwaltung betraut ist. Schmitt schätzt, dass die „Ausproduktion“ noch bis Ende Juli dauern könnte.
„Wir hätten noch länger Arbeit, aber es dürfen keine neuen Aufträge angenommen werden“, so Pottler. Begründet ist dies im Insolvenzrecht, so Schmitt, denn es dürften keine Verluste gemacht werden.
Noch rund 70 Mitarbeiter
Rund 70 Mitarbeiter sind derzeit noch bei Allmilmö tätig, berichtet der Betriebsratsvorsitzende. Und trotz allem hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es mit Allmilmö doch noch weitergehen könnte. Der Grund: Der frühere Gesellschafter Johannes La Cour sei „weiterhin unterwegs, um etwas auf die Beine zu stellen“. Das habe er in Gesprächen erfahren.
„Kein Angebot, keine Interessenten“
Auf die Anfrage der Redaktion, ob es doch noch Interessenten für Allmilmö gebe, verwies La Cour an den Insolvenzverwalter. Dort allerdings ist die Situation keine andere, wie Ende Mai: „Wir haben kein Angebot und auch keine Interessenten“, so Dominik Schmitt von der Nürnberger Rechtsanwaltskanzlei.
In Zeil wollen die Allmilmö-Leute dennoch erst einmal weiterarbeiten, solange Arbeit da ist. Pottler: „Entweder es geht weiter, oder es kommt dann tatsächlich der Tag X.“