Der Rektor der Hofheimer Grundschule, Alois Dietz, versichert, dass er viele schöne Erlebnisse während seiner Schulzeit hatte. Er könne sich auch an einige Streiche erinnern, die er und seine MitschülerInnen damals den Lehrern gespielt hatten. Er wolle aber nicht weiter auf Details eingehen und gab auch ehrlich zu, dass er wohl auch ab und an zu Recht bestraft worden sei. "Damals gab es keine Verweise. In einem Problemfall hat der Lehrer den Vater aufgesucht und der hat die entsprechenden Maßnahmen getroffen."
Auch Ingrid Sieber, die ehemalige Rektorin der Regiomontanus-Volksschule in Königsberg, kann sich noch gut an einige Erlebnisse aus ihrer Schulzeit erinnern. "Ich wurde 1943 eingeschult, also noch während dem Krieg. Ich hatte damals die kleinste Zuckertüte und kam weinend nach Hause. Meine Mutter hat dann gesagt, ich besäße dafür Weisheit. Einige Tage später bin ich strahlend zu meiner Mutter gegangen und sagte, dass sie Recht habe. Derjenige mit der größten Zuckertüte sei wirklich der dümmste in der Klasse."
Während dem Krieg mussten die Kinder jeden Tag den Hitlergruss rufen. "Ich habe mich immer geweigert und habe natürlich immer furchtbaren Ärger bekommen. Doch als die Amerikaner 1945 kamen, habe ich ganz laut vor Aufregung den Hitlergruss geschrien, das war natürlich auch wieder falsch." "Damals wurden noch öfter Prügel von den Lehrern verteilt," berichtet Sieber weiter. "Außerdem waren auch unsere Mütter stark darauf bedacht, dass wir uns immer anständig benehmen und etwas lernen, die Männer waren ja fast alle im Krieg."
Auch an den erschwerlichen Schulweg kann sich Sieber noch gut erinnern. Mit dem Fahrrad ging es von Schweinshaupten nach Hofheim und von dort aus mit dem Zug nach Haßfurt ins Gymnasium. "Insgesamt habe ich trotzdem eine sehr angenehme Erinnerung an meine Schulzeit," so Sieber.
Liselotte Sörgel-Füglein hat ein Buch über das Schulwesen in Eichelsdorf geschrieben. Sörgel-Füglein wurde 1932 eingeschult und sie kann sich daran erinnern, dass ihr Lehrer oft Stockhiebe verteilt hat. "Unser Lehrer war sehr streng. Die Mädchen wurden immer auf die Finger und die Jungen auf den Hintern geschlagen. Einmal haben die Buben mit einem scharfen Messer Kerben in den Stock vom Lehrer geritzt und als er das nächste Mal zugeschlagen hatte, ist der Stock auseinander gebrochen. Als er gemerkt hat, was passiert war, ist er vor Zorn rot angelaufen, aber die nächsten Tage gab es keine Hiebe mehr, zumindest so lange, bis er einen neuen Stock hatte", erzählt sie schmunzelnd. "In der Schule trug man auch immer bessere Klamotten als gewöhnlich. Die Mädchen hatten meist eine weiße Schürze an und wenn man von der Schule heim kam, musste man seine alten Kleider anziehen."
Bis vor Kurzem war Georg Krebs Schulamtsdirektor und auch er kann sich noch an einige Erlebnisse aus seiner Schulzeit erinnern. Krebs wurde 1943 eingeschult und er versicherte, dass auch er Streiche gespielt hat. "Nach dem Krieg bekamen wir eine junge und recht hübsche Lehrerin, die allerdings recht streng war. Es gab öfter einmal eine auf die Finger oder auf den Hintern. Sobald sich die Lehrerin wieder umgedreht hat, schnitt der Schüler Grimassen und wir fingen alle an zu lachen. Deshalb bekamen wir meist kollektiv Schläge ab."
Krebs kann sich noch an einen Trick erinnern: "Wir hatten immer Zwiebeln dabei, mit denen wir unsere Hände eingerieben haben, wenn wir mit dem Stock geschlagen wurden. Danach waren sie immer richtig rot und dick angeschwollen und die Lehrerin bekam Angst, weil sie scheinbar zu fest zugeschlagen hatte." Insgesamt seien die ersten Schuljahre sehr hart gewesen, da die Klassen sehr groß waren und viele Schläge ausgeteilt wurden, erklärte Krebs.