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BRÜNN: Alte Dieselrösser leisteten Schwerstarbeit

BRÜNN

Alte Dieselrösser leisteten Schwerstarbeit

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    Holzbearbeitung mit historischen Geräten war der diesjährige Schwerpunkt, der bei der Oldtimer-Schau in Brünn demonstriert wurde.
    Holzbearbeitung mit historischen Geräten war der diesjährige Schwerpunkt, der bei der Oldtimer-Schau in Brünn demonstriert wurde. Foto: Fotos: Klemens Albert

    Früher konnten sie mit wenigen Handgriffen in Aktion gesetzt oder per Schraubenschlüssel instandgesetzt werden. Heute benötigt man für ihre hochtechnisierten Artgenossen Bedienungsanleitungen in Telefonbuchstärke und Laptop-Anschlüsse. Die Rede ist von Traktoren und landwirtschaftlichen Maschinen aus der Vorkriegs- und unmittelbaren Nachkriegszeit.

    Die Oldtimerfreunde Oberer Haßgau mit Walter Lehnert an der Spitze bieten turnusmäßig alle zwei Jahre im Eberner Stadtteil Brünn die Möglichkeit, alte Fahrzeuge und Geräte zur Schau zu stellen und sie in Aktion zu setzen. Am Wochenende war es wieder soweit. Zahlreiche verschiedene landwirtschaftliche Geräte und Maschinen kamen wie anno dazumal in ihrer ursprünglichen Funktion zum Einsatz.

    Werbung mit einem Lanz Jahrgang 1949

    Als werbenden Hinweis auf die Veranstaltung fährt Walter Lehnert mit seinem fachkundig restaurierten Lanz-Bulldog – Baujahr 1949 – durch die benachbarten Orte. Mit seinem typischen Kolbenschlag ist dieser Bulldog ein unüberhörbarer Hingucker und der Inbegriff historischer landwirtschaftlicher Oldtimer. Um den noch mit Glühkopf ausgestatteten Motor anzuwerfen, bedarf es allerdings einiges an Können.

    Wenn man sich auf dem Ausstellungsgelände an der ehemaligen Schule umschaute, fielen zumeist hochglanzpolierte alte Traktoren ins Auge mit klangvollen Namen, wie Lanz, Hanomag, Eicher, Güldner, Kramer, Allgeier, Porsche, Schlüter, Deutz und Fendt. Mancher Oldtimerliebhaber schwört allerdings eher auf die alte Patina an seinem Stück und verzichtet auf farbliche Auffrischung. Wer wollte, konnte seinem alten Traktor Höchstleistungen abverlangen, indem er ihn einen Lastwagen oder einen schwere Betonmischer eine Steigung hochziehen ließ.

    Mobile Sägewerke

    In diesem Jahr hatten die Veranstalter den Schwerpunkt auf Holzverarbeitung gelegt. Mobile Sägewerke, riesige Kettensägen für Zweimannbedienung, verschiedenste Holzbearbeitungsgeräte waren im Einsatz. Es genüge den veranstaltenden Oldtimerfreunden nicht, lediglich rote, grüne oder blaue Bulldogs hinzustellen, die Maschinen sollen in Aktion gezeigt werden. So begründete Walter Lehnert die Besonderheit des Oldtimertreffens in Brünn. Der Zustrom von Ausstellern und Besuchern auch aus dem weiteren Umfeld gaben ihm Recht. Es waren Kennzeichen aus den Kreisen Schweinfurt, Coburg, Bamberg, Main-Spessart, Kitzingen, Rhön-Grabfeld und darüber hinaus zu sehen.

    Wenn man mal den „Virus“ hat...

    Und warum das Ganze? „Wenn man mal den Virus hat . . . “, erklärt Lehnert, „und der wird wie bei einer Drogensucht immer stärker.“ „Das sind alles Freunde von uns, die heute hier ihre Maschinen ausstellen – als Gegenbesuch, weil wir auch immer irgendwo sind mit unseren Sachen“, ergänzt seine Frau Helga.

    Idealismus und Liebe zu alten Maschinen und Traktoren sei der Antrieb, gestehen deren Besitzer ziemlich einstimmig. Zu einem großen Teil haben sie noch mit diesen Hilfsmitteln ihre bäuerliche Arbeit erledigt, manche wurden später erworben. Die grünen oder schwarzen Kfz-Kennzeichen auf den ausgestellten Traktoren belegen dies.

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