Der Heimatforscher und Rutengänger Rudi Bätz macht in der Umgebung von Königsberg Entdeckungen, die Archäologen aufhorchen lassen. Bätz ist Mitglied des „Historischen Vereins Landkreis Haßberge“ und seine Forschungen finden dort große Beachtung und Unterstützung.
Seine Hilfsmittel bzw. Werkzeuge sind hierbei Annalen wie zum Beispiel die Chronik von Werner Krauß aus dem Jahre 1754 sowie eigene Beobachtungen in der Natur, langjährige Erfahrungen beim Rutengehen und seine Wünschelrute. Manchmal kommen auch durch zufällige Gespräche mit einheimischen Personen hilfreiche Anregungen für weitere Nachforschungen.
Das wichtigste Werkzeug von Rudi Bätz ist jedoch seine Wünschelrute, mit der er nicht nur Wasser, sondern auch Höhlen und längst vergessene unterirdische Gänge sowie Mauern bzw. Fundamente finden kann. Letztendlich hat er auch schon Tote geortet. Viele seiner Entdeckungen wie die Ortung der ehemaligen Rohrwasserleitung zur Königsberger Burg, Burgturm und Wartturm wurden früher schon veröffentlicht.
Seine jüngste Entdeckung ist jedoch die Ortung der Fundamente der ehemaligen Kapelle „Unser lieben Frauen, der heiligen Jungfrau Maria zu Ehren“. Sie befand sich südlich von Königsberg auf der Höhe des sogenannten Wartweges. Die gefundenen Fundamente hat Bätz dort eindeutig auf dem Boden für jedermann markiert und in Zeichnungen festgehalten. In der Chronik von W. Krauß von 1754 ist die Existenz der Kapelle eindeutig belegt und in etwa beschrieben. Aber der genaue Standort war bis heute nicht bekannt. Heimatforscher Karl Eisentraut schreibt in einem Heimatbogen 1961 in der Sage vom „Reiter ohne Kopf“ über diese ehemalige Kapelle, ohne jedoch den genauen Standort zu kennen. Durch den Chronisten Krauß ist jedoch weiterhin belegt, dass die Kapelle 1535, also kurz nach der Reformation, als Königsberg evangelisch wurde, abgebrochen wurde.
Bei weiteren Untersuchen mit der Wünschelrute wurde innerhalb der Kapelle ein Grab geortet. Dort ist vermutlich eine Person mit einer Körpergröße von rund 1,70 Meter beerdigt. Außerhalb der Kapelle ist in rund zehn Meter Entfernung ein Fundament eines größeren Turmes mit rund neun Meter Durchmesser gefunden worden, in dem in ungefähr fünf bis sechs Meter Tiefe ein von der Wart kommender unterirdischer Gang endet.
Kapelle, Turm und Gang sind für jedermann sichtbar markiert und befinden sich unmittelbar neben dem weithin sichtbaren Fernsehmast südlich von Königsberg im Bereich der Wart.
Im Laufe des vergangenen Jahres hat Rudi Bätz noch weitere Entdeckungen rund um Königsberg gemacht. Diese sind noch markiert und können von geschichtsinteressierten Personen besichtigt werden.
So auf dem „Rauchberg“, rund 2,5 Kilometer südlich von Königsberg bei Sechsthal. Hier kann eindeutig eine ehemalige Besiedlung nachgewiesen werden. Es ist eine weiträumige Einfriedung des Berges zu erkennen. Weiterhin wurden ein Brunnen sowie ein Turm, in welchem ein unterirdischer Gang von Königsberg kommend endet, entdeckt. Markierungen sind vorhanden.
Außerdem auf dem „Regelberg“, zirka einen Kilometer südlich von Königsberg bzw. der Wart. Dort sind ebenfalls eindeutige Spuren einer einstigen Besiedlung nachzuweisen. Es wurde ein Turm geortet, in dem ein von der Wart kommender unterirdischer Gang endet. Außerdem eine Rohrwasserleitung, die dort in einer Zisterne endet. Dort sind ebenfalls Markierungen zu sehen. Auch am „Galgenberg“, der sich rund 100 Meter westlich von Königsberg erhebt, wurden die Fundamente eines vermutlichen Beobachterturms mit einem Durchmesser von drei Metern gefunden. In diesem endet in rund fünf Meter Tiefe ein unterirdischer Gang, der im Hohlweg des ehemaligen Scheubenweges beginnt. Auch dieser Turm ist mit Markierungen versehen.
Die Markierungen wurden für die Nachwelt durch Ernst Hümmer aus Junkersdorf mit GPS aufgenommen. Nachdem diese aber ein Hindernis bei der Bearbeitung landwirtschaftlicher Flächen sind, müssen diese zeitnah wieder entfernt werden. Es ist deshalb angedacht am Samstag, 29. März, für interessierte Personen eine Begehung (die meisten Strecken sind jedoch mit dem Auto befahrbar) vorzunehmen. Treffpunkt ist um 13.30 Uhr am weithin sichtbaren Fernsehmast südlich von Königsberg auf der Wart. Festes Schuhwerk bzw. Wanderkleidung ist zu empfehlen. Bei Regen wird die Begehung auf Sonntag, 30. März, verschoben. Rückfragen bei Rudi Bätz unter Tel. 09525/390.