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HOFHEIM: Auf der Reiseroute Luthers nach Worms

HOFHEIM

Auf der Reiseroute Luthers nach Worms

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    Auf dem „Lutherweg 1521” folgte die Pilgergruppe der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hofheim-Lendershausen-Eichelsdorf den Spuren Martin Luthers auf seinem Weg von der Wartburg zum Reichstag nach Worms. In Bad Hersfeld rastete die Gruppe.
    Auf dem „Lutherweg 1521” folgte die Pilgergruppe der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hofheim-Lendershausen-Eichelsdorf den Spuren Martin Luthers auf seinem Weg von der Wartburg zum Reichstag nach Worms. In Bad Hersfeld rastete die Gruppe. Foto: Foto: Christa Haas

    „Gehen, schauen, beten, zur Ruhe kommen“ – unter diesem Motto begab sich die Pilgergruppe der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hofheim-Lendershausen-Eichelsdorf auch in diesem Jahr auf die Spuren von Martin Luther. In den vergangenen fünf Jahren führte die Pilgertour unter Leitung von Pfarrer Sieghard Sapper auf dem Lutherweg durch das Coburger Land, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Pünktlich zum Lutherjahr erreichten die Pilger vergangenes Jahr schließlich die Lutherstadt Wittenberg.

    In diesem Jahr starteten sie auf dem „Lutherweg 1521“, der von der Wartburg in Eisenach in die Lutherstadt Worms führt. Der Verlauf des Pilgerweges orientiert sich an der Reiseroute Martin Luthers von der Wartburg bei Eisenach nach Worms und zurück.

    Zum Reichstag nach Worms

    Im Jahre 1521 lud Kaiser Karl V. Luther zum Reichstag nach Worms vor, wo er seine Thesen widerrufen sollte. Luther blieb standhaft und machte sich, mit der Reichsacht belegt, als Geächteter auf die beschwerliche und gefährliche Rückreise zur Wartburg.

    Gefährlich war der Weg für die 20 Pilger aus Hofheim nicht – teilweise beschwerlich schon, wie Teilnehmerin Gerlinde Saal berichtet. „Sowohl die Entfernungen von bis zu 26 Kilometern als auch die vielen anstrengenden Anstiege waren eine große Herausforderung für mich“. Glücklicherweise bot sich immer wieder die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder von hilfsbereiten Menschen gefahren zu werden.

    Gleich zu Beginn der Reise musste Pfarrer Sapper die Erfahrung machen, dass es gar nicht so einfach ist, seine Schäfchen zu zählen. Erst im Zug von Haßfurt Richtung Eisenach bemerkte man, dass zwei Teilnehmer fehlten. Schließlich stießen die vergessenen Pilger in Schweinfurt zur Gruppe und die Reise Richtung Eisenach konnte fortgesetzt werden.

    Einige Aufstiege waren zu meistern

    Die erste Etappe des vor einem Jahr eröffneten Pilgerweges führte von der Wartburg aus mit einigen Anstiegen über den Rennsteig nach Berka im Werratal. Eine Herausforderung sei mit 26 Kilometern der zweite Pilgertag gewesen, berichten Gerlinde Saal und Christa Haas. Erfreulicherweise erbot sich ein Kirchenvorstand, der die Gruppe zuvor durch die Kilianskirche in Dankmarshausen geführt hatte, als Fahrer für ein paar Fuß-geschädigte Wanderer an. „Er ersparte uns einen hohen Anstieg von mehreren hundert Höhenmetern“, blickt Saal dankbar zurück.

    Ein Grenzstein an der Grenze zwischen Thüringen und Hessen erinnerte die Pilger an die ehemalige innerdeutsche Grenze. Beeindruckend sei der Anblick des riesigen Kaliberges „Monte Kali“ bei Heringen gewesen. „Dieser große weiße Berg mitten in der Landschaft hat etwas Unwirkliches und ist absolut faszinierend“, sagt Haas.

    Mit viel Musik wurden die Pilger am Ende der dritten Tagestour in Bad Hersfeld empfangen – in der Stadt fand gerade ein Jazz-Festival statt.

    Ein herzlicher Empfang

    Anstelle der üblichen morgendlichen Andacht besuchten die Pilger am Sonntagmorgen einen Gottesdienst in der Hersfelder Stadtkirche. Dort hießen sie die Pfarrerin und die Gemeinde herzlich als Pilger aus den Haßbergen willkommen. Bevor es mit dem Zug nach Haßfurt zurückging, nahmen die Pilger noch die letzte Etappe bis Niederaula in Angriff.

    Das Resümee der Gruppe zum „Lutherweg 1521“: sehr gut gekennzeichneter Weg, etliche Höhenmeter und viele freundliche Menschen. Besonders erwähnt Gerlinde Saal, dass sie als Seniorin sowohl in Thüringen als auch in Hessen kostenlos Bus fahren durfte. „Diesen Service wünsche ich mir in Bayern auch“. Das Ziel der Pilger: Bis 2021 will man die rund 400 Kilometer des Weges bis Worms bewältigen.

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