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KREIS HAßBERGE: Auf der Suche nach dem richtigen Behördenkreuz

KREIS HAßBERGE

Auf der Suche nach dem richtigen Behördenkreuz

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    Seit Freitag gilt Markus Söders Erlass: In allen bayerischen Behörden müssen nun Kreuze hängen.
    Seit Freitag gilt Markus Söders Erlass: In allen bayerischen Behörden müssen nun Kreuze hängen. Foto: Foto: Matthias Balk/dpa

    Ob es nun ein schlichtes Holzkreuz ist oder ein aufwendig gestaltetes Kunstwerk: Seit Freitag gilt der Erlass, dass in allen bayerischen Behörden im Eingangsbereich ein Kreuz hängen soll. Doch wie setzen das die Behörden im Landkreis Haßberge um?

    „Wir haben ja nur eine Empfehlung“, sagt Moni Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes Haßberge. Zwar wolle die Behörde der Empfehlung nachkommen, da es aber keine Verpflichtung gibt, steht das Landratsamt nicht unter Zeitdruck. „Wir sind noch auf der Suche nach den geeigneten Kreuzen“, sagt Göhr. Sobald ein schönes Modell gefunden ist, soll jeweils ein Kreuz im Foyer des Landratsamtes und im Warteraum der Zulassungsbehörde seinen Platz finden.

    Weiter ist das Finanzamt in Zeil. Sowohl in Zeil selbst als auch in der Außenstelle in Ebern hängen bereits schlichte Holzkreuze, wie Mitarbeiter Ralf Ammon berichtet. Darüber, wo die Behörde diese Kreuze besorgt hat, will er allerdings keine Angaben machen. Nach Ansicht der Behörde gehe das die Öffentlichkeit genauso wenig an, wie die Frage, von welchen Herstellern oder Lieferanten das Finanzamt seine Büroartikel bezieht. Auskunft gibt Ammon lediglich darüber, wie er und seine Kollegen die passenden Kreuze gefunden haben: „Wir haben im Internet recherchiert und auch Preise verglichen.

    Im neuen Haßfurter Amtsgericht hängen die Kreuze noch nicht. Sie seien aber bestellt und sollen in den nächsten Tagen geliefert werden, berichtet Geschäftsleiter Elmar Spudeit. Insgesamt vier Kreuze sollen dann im Gerichtsgebäude aufgehängt werden: eines im Foyer und jeweils eines in jedem der drei Sitzungssäle.

    „Sie werden in der JVA Ebrach hergestellt“, berichtet Spudeit. In der Gefängniswerkstatt hatten die Häftlinge auch die Möbel gebaut, die im neuen Haßfurter Amtsgericht ihren Platz fanden. Alles ist von der Optik her aufeinander abgestimmt: Büromöbel und Kreuze sollen in einem Stil gestaltet sein, der gut zur Architektur des Gebäudes passt.

    So werden für das Haßfurter Amtsgericht einfache Kreuze ohne Korpus aus Edelstahl gefertigt. „Eine schlichte Form, passend zur Architektur“, sagt Elmar Spudeit. Der Vorschlag, die Haßfurter Kreuze in Ebrach fertigen zu lassen, kam vom Oberlandesgericht, nachdem die Verantwortlichen des Haßfurter Amtsgerichts zunächst vergeblich in der Umgebung von Haßfurt und Bamberg nach einem Hersteller gesucht hatten.

    Die Kreuze in den Gerichtssälen können übrigens bei Bedarf abgenommen werden. Wie Elmar Spudeit erklärt, hängen sie auch dort, weil Eide auch mit Gottesbezug abgelegt werden können. Genauso könnte sich aber ein nichtchristlicher Prozessbeteiligter an dem religiösen Symbol stören. Deshalb könne das Kreuz auf Wunsch von der Wand genommen werden. Dabei gehe es vor allem um den Willen des Angeklagten, „denn um ihn geht es ja“, sagt Spudeit. Allerdings habe er in Haßfurt bisher noch keinen Fall erlebt, in dem ein Angeklagter diesen Wunsch hatte.

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