Viele Gäste hatten sich – trotz des unter der Woche angesetzten Termins – zur Wiederbelebung des CSU-Ortsverbands und den Neuwahlen eines Vorstands im Ortsverband Augsfeld eingefunden. Die Initiative dazu hatte eine Handvoll bisher nicht in der Partei aktiver, junger Leute ergriffen.
Die Begrüßung im Gasthaus Schmitt übernahm das älteste Mitglied der neuformierten Parteigliederung, Diethart Konrad. In einem kurzen Rückblick beleuchtete Konrad die Stationen der Vorortgeschichte der CSU-Gliederung in Augsfeld: von erstmaliger Gründung 1965, der Gründung eines starken und aktiven JU-Ortsverbands 1971 über die folgende Eingliederung des CSU-Ortsverbands im Rahmen der Gebietsreform 1972 in den Ortsverband Haßfurt und die Wiedergründung 1977 bis schließlich zum schweren Herzens erfolgten Anschluss an Haßfurt vor zwei Jahren.
Die jetzige Initiative junger Leute zur Wiederbelebung eines Ortsverbands im Stadtteil setze gerade in diesen ungewissen Zeiten einen erfreulichen Kontrapunkt, leitete Konrad zum zweiten Tagesordnungspunkt „Neuwahlen“ über.
Mit Wahlleiter MdL Steffen Vogel sowie Sandra Grimm und Detlef Heim als Beisitzern konnten die im Vorfeld bestens vorbereiteten Wahlen in offensichtlicher Rekordzeit abgewickelt werden. Der Vorstand des CSU-Ortsverbands Augsfeld besteht nun aus: Eva Kehrlein als Vorsitzender, Stellvertreter Marcel Strätz, Kassier Philipp Hahn (der jüngste Vorstand im Landkreis) und Schriftführer Diethart Konrad.
Auf Beisitzer verzichtete der neue Ortsverband, da geplant ist, in der ersten Periode immer alle Mitglieder zur Meinungsbildung und Beschlussfassung einzuladen.
Die Kassenprüfung wurde an Heike Spies und Martin Gasper übertragen. Delegierte zur Kreisvertreterversammlung sind Eva Kehrlein und Michael Spies, ihre Vertreter Marcel Strätz und Phillip Hahn. Die Wahlen wurden angenommen und dem neuen Vorstand viel Glück für den Neubeginn mit auf den Weg gegeben.
Eva Kehrlein umriss noch einmal die Gründe, die die jungen Leute zu diesem Schritt veranlasst hatten, und zeigte in einigen Schlagworten auf, wo die ersten Akzente zu setzen sind: darunter die momentane Belegungssituation im Augsfelder Kindergarten, die dringend einer positiven Lösung für Kinder und Eltern bedürfte.
Sie erinnerte an die besondere Situation Alt-Augsfelds bei Hochwasser. Zum Thema Museum in Haßfurt sollte die Meinung der Bürger einbezogen werden, wenn wirklich derart hohe Defizite bei laufendem Betrieb drohten. Sie wünschte sich nicht nur in diesem Bereich die Zusammenarbeit aller Ortsteile und der Kernstadt zum Wohle aller Bürger.
Diesen Satz nutzte die Haßfurter CSU-Ortsvorsitzende Sandra Grimm und überreichte ihrer neuen Amtskollegin in ihrer bekannt humorvollen und herzlichen Form einen kleinen Geschenkkorb, mit den verschiedensten Utensilien, die ihr bei der Amtsausführung das Leben erleichtern sollen, was mit großem Beifall quittiert wurde.
MdL Vogel stellt sich den Fragen
Statt Referat stellte sich Steffen Vogel den Fragen aus der Versammlung und konnte anhand zahlreicher praktischer Beispiele aufzeigen, wie ehrlich arbeitende Mitmenschen, alleinerziehende Elternteile und Rentner im Vergleich zu anderen Personengruppen deutlich schlechter gestellt seien.
Interessant fanden die Anwesenden auch die Informationen über die Verteilung von in Bayern angelangten Asylbewerbern, die nach Schlüssel in andere Bundesländer geschickt werden sollten. Wie im übrigen Europa hätten laut Vogel auch deutsche Bundesländer, wie Nordrhein-Westfalen, die Aufnahme eigentlich aufzunehmender Asylanten – angeblich mangels Unterbringungsmöglichkeiten – abgelehnt. Der Stadtstaat Hamburg habe anderen Bundesländern mit derselben Begründung Geld für diese Aufnahme angeboten.
Bayern habe aus diesem Grund viel mehr Asylanten vor Ort behalten, weil die viel gerühmte Solidarität auch innerhalb der Bundesrepublik sehr zu wünschen übrig lasse, bedauerte der Abgeordnete.
Dass viele Asylanten teils immense Summen an Schlepper entrichtet hätten, um hierher zu kommen, belegte er am Beispiel einer Familie, was den berechtigten Schluss zulässt, dass sich diese „Flucht“ nur reiche Leute leisten können, so Vogel. Er bestätigte auch, dass seit Einrichtung des bayerischen Auffangzentrums für Balkanflüchtlinge deren Zustrom praktisch auf Null gesunken sei. Es bestätige sich damit, so Steffen Vogel, dass Bayern trotz der Kritik aus anderen Bundesländern damit einen richtigen Schritt getan habe, um aussichtslose Asylbewerbungen zu vermeiden, die oft monate- und jahrelangen Aufenthalt bei hohen Kosten verursachen.
Gerade Bayern habe deutlich mehr in Bürgerengagement und auch staatliche Hilfe für Asylsuchende geleistet und müsse sich die Vorwürfe aus anderen Bundesländern nicht gefallen lassen, meinte Vogel.
Der Wunsch nach Unterstützung mit jederzeit nachprüfbaren Argumenten und für eine Politik zum Wohle aller Bürger wurde den hauptamtlichen Parteifunktionären seitens der Versammlung mit auf den Weg gegeben.
Anwesend waren unter anderem: Bundeswahlkreisgeschäftsführer Detlef Heim, Kreisgeschäftsführer Gerhard Zösch, die Ortsvorsitzenden Sandra Grimm (Haßfurt), Sebastian Schilling (Unterhohenried), Edgar Helas (Uchenhofen) und Isabell Roth als Vorsitzende der JU Maintal.