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Bagger stürzt in Güllegrube: Fahrer tot

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Bagger stürzt in Güllegrube: Fahrer tot

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    Das mit Dreck verschmierte Wrack des Baggers liegt neben dem runden Gülle-Becken. Gestern vormittag haben Kriminalpolizei und technische
Sachverständige (rechts) begonnen, nach der Ursache des tragischen Unglücks zu suchen.
    Das mit Dreck verschmierte Wrack des Baggers liegt neben dem runden Gülle-Becken. Gestern vormittag haben Kriminalpolizei und technische Sachverständige (rechts) begonnen, nach der Ursache des tragischen Unglücks zu suchen. Foto: FOTO BEATE DAHINTEN

    Der Sohn des Landwirts wollte mit einem betriebseigenen Bagger für die Installation einer Bio-Gas-Anlage eine Grube ausheben und war dabei gegen 18 Uhr in die etwa fünf Meter tiefe benachbarte Güllegrube gestürzt, in der sich rund 700 Kubikmeter Jauche befanden. Der etwa 15 Tonnen schwere Bagger war danach komplett in der dickflüssigen Masse verschwunden. Der 24-jähriger Fahrer konnte sich nicht mehr aus dem Fahrzeug befreien und erstickte.

    Der Schwager des Getöteten war Augenzeuge geworden. Nachdem er einen Notruf abgesetzt hatte, kam es in den folgenden Stunden zu einem großen Rettungseinsatz, an dem sich mehrere Feuerwehren mit 70 Feuerwehrleuten, das Technische Hilfswerk und auch der Rettungsdienst beteiligten. Nachdem der Bagger in der Güllegrube fast verschwunden war und nach Einschätzung von Fachleuten auch noch drohte umzukippen, gestalteten sich die Bergungsmaßnahmen äußerst schwierig.

    Zunächst war es wichtig, aus der Jauchgrube Gülle abzupumpen, um so besser an den Bagger heranzukommen. Von der Feuerwehr wurden schnell zehn Landwirte aus Losbergsgereuth ausfindig gemacht, die mit Pumpen und Güllefässern anrückten. In etwa einer Stunde war es gelungen, die Jauche um etwa 2,30 Meter abzupumpen. Zudem konnte im tiefer gelegenen Bereich des Beckens dann ein Schieber geöffnet werden, durch den ebenfalls Gülle abfloss.

    Die angeforderten Tauchergruppen der Wasserwacht Eltmann, Sand und Haßfurt konnten nicht zum Einsatz kommen, weil die Gefährdung der Rettungskräfte zu groß war.

    Mittlerweile war ein 100-Tonnen-Kran am Unfallort eingetroffen, der tagsüber in Losbergsgereuth eingesetzt worden war. Allerdings war es schwierig, für das Bergegerät aufgrund des welligen und unebenen Geländes einen festen Untergrund zu finden, der für den Kran genügend Standfestigkeit garantieren konnte.

    Gegen 1945 Uhr war es schließlich der Feuerwehr und Tauchern gelungen, am Bagger Befestigungsmaterial zur Bergung anzubringen. Allerdings dauerte es dann aufgrund der immer noch bestehenden Gefährdung für die Einsatzkräfte fast bis 23 Uhr, bis der in die Jauche gestürzte Bagger von dem Kran angehoben werden konnte.

    In einer nicht ungefährlichen Aktion wurde schließlich die Leiche des 24-Jährigen aus dem Bagger geborgen. Der total beschädigte Bagger wurde kurze Zeit später aus der Jauchegrube komplett herausgehoben.

    Um die weiteren Ermittlungen zu übernehmen, kam noch am späten Abend ein Beamter der Kriminalpolizei Schweinfurt an die Unfallstelle. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bamberg die Hinzuziehung eines Sachverständigen angeordnet.

    Die Ermittlungen zur Unfallursache wurden am gestrigen Dienstagmorgen unter Einbeziehung der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft fortgeführt. Dabei geht es auch um die Frage, ob ein am Bagger abgebrochenes Vorderrad möglicherweise die Ursache für den Unfall war oder ob das Rad erst beim Sturz in die Jauchegrube abgerissen wurde.

    Wie der 24-Jährige zu Tode kam, soll mit Hilfe einer Obduktion geklärt werden, die im Laufe des heutigen Mittwochs von der Rechtsmedizin durchgeführt wird.

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