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Bamberg: Bamberg in Faschingslaune

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    Stundenlang herrschte dichtes Gewühl beim Fundusverkauf im Theaterfoyer.
    Stundenlang herrschte dichtes Gewühl beim Fundusverkauf im Theaterfoyer. Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Schon eine Stunde vor der offiziellen Öffnung um 10 Uhr bildete sich eine Schlange vor dem E.T.A.-Hoffmann-Theater. Fundusverkauf war an diesem Samstag angesagt. Und wer in der laufenden Spielzeit Goethes „Faust“ erlebt hatte, dem kam unwillkürlich der Ausruf des Zauberlehrlings in den Sinn: „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“

    Stundenlang herrschte dichtes Gewühle im Foyer. Bamberger in Faschingslaune stöberten in fantasievollen Kostümen aus der Theater-Schneiderei. Knapp 1000 völlig unterschiedliche Kleidungsstücke aus mehreren Spielzeiten und besonders Märchenaufführungen hingen an Ständern: „Ich habe alle durchgesehen und mit Preisen ausgezeichnet“, erklärte Gewandmeisterin Katharina Gottschlig. Da gab es Schnäppchen für einen Euro wie etwa eine farbenfrohe Bluse, aber auch das teuerste Lieblingsobjekt für 105 Euro: den Original-Neoprenanzug des Obersams.

    Garnrollen konnten schon für 50 Cent erstanden werden. Dazu stapelten sich Hüte, Taschen, Schuhe aus dem reichen Theaterfundus. Kein Wunder, dass die meisten Faschingsfans und Verkleidungskünstler fündig wurden. So wie etwa Erika B., eine gebürtige Kölnerin, die seit einigen Jahren in Bamberg lebt: ein lila Samtanzug im Stil von „Michael Jackson“, wie extra geschneidert für die zierliche Frau. „Als Rheinländerin tue ich mich schwer mit dem fränkischen Fasching“, meinte sie zwar. Ist sich aber sicher, dass sie das für zehn Euro erstandene Outfit auch hier im einschlägigen Treiben ausführen wird.

    Auch ihre Freundin Andrea Z. wurde fündig: Die 1,80 Meter große Frau schlüpfte in ein passendes Schlabberkleid – und strahlte glücklich. Auch das Paar, das für eine Faschingsfeier unter dem Motto „Western war gestern“ das Rechte suchte, zog erfolgreich mit Rüschenrock, Stiefel, Cowboyhut, Cordhose und Pistolenhalfter von dannen.

    Sage einer, Narren und Närrinnen seien nichts für die akademische Wissenschaft! Jedenfalls lockte der Kostümverkauf auch die Pressestelle der Bamberger Universität ins Theater. „Fotoshooting für Faschingspostings“ stand auf der Agenda. Und als Objekt der fotografischen Neugierde war Sophie ein dankbares Opfer. Die 24-jährige Studentin der Europäischen Ethnologie hatte ihren Kontinentehorizont erweitert und steckte in einem knallroten Kunstfell à la australisches Känguru. „Ist schön warm“, lächelte sie tapfer, noch überlegend, ob sie das Kostüm für 38 Euro kaufen soll.

    Der Erlös aus dem Fundusverkauf kommt den Aufgaben des E.T.A.-Hoffmann-Theaters zugute, wie die Gewandmeisterin Gottschlig erklärte.

    Die Studentin Sophie erwärmte sich als Känguru.
    Die Studentin Sophie erwärmte sich als Känguru. Foto: Marion Krüger-Hundrup
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