Die Reisegruppe, angeführt von Bürgermeister Max-Dieter Schneider, wurde vom Leiter des Nationalparks Hainich, Manfred Großmann, begrüßt und den ganzen Tag über fachkundig begleitet.
Großmann erläuterte am Wanderparkplatz Weberstedt das Konzept des Nationalparks Hainich, der aus einem ehemaligen Truppenübungsplatz der NVA entstanden ist.
Der Nationalpark wurde 1997 als 13. Nationalpark Deutschland gegründet. Seine Fläche beträgt 7600 Hektar, von der aktuell bereits 90 Prozent ungenutzt sind. Lediglich Nadelwaldbestände und Weideflächen unterliegen noch einer Nutzung
Während einer zweistündigen Wanderung, bei der Großmann das Wegenetz, das Markierungssystem der Wege, die Beschilderung durch Informationstafeln und die Pflege der Wege erläuterte, konnten auch viele Fragen der Ebracher beantwortet werden.
So gibt es im Hainich kein Wegegebot. Das Pilze- und Beerensammeln ist im Herbst erlaubt. Die Jagd findet an wenigen Tagen im Jahr als Drückjagd statt, wobei jährlich über 300 Wildschweine erlegt werden.
Für die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, erläuterte Großmann, gibt es keinerlei Nutzungsbeschränkungen. Die Begegnung mit einem „Ranger“ wurde die Arbeit der ehemaligen Forstbediensteten erörtert und man erhielt Auskunft über die Aufsicht im Nationalpark. Nach der Besichtigung der neu geschaffenen Umweltbildungsstation und des Wildkatzenkinderwaldes, eines vorbildlich gestalteten Waldspielplatzes, wurde beim Mittagessen mit der Bürgermeisterin der Nationalparkgemeinde Weberstedt, Roswitha Witt, über die Entwicklung der Infrastruktur und des Tourismus im Bereich des Nationalparkes diskutiert. Witt konnte sowohl bei den Tagesgästen als auch bei den Übernachtungszahlen eine ständig steigende Zunahme bestätigen. Auch die Zahl der Arbeitsplätze habe sich durch den Nationalpark stark erhöht, da als Folge in ihrer Gemeinde weiter touristische Betriebe sich angesiedelt haben, zum Beispiel ein Ponyreiterhof, ein Trabimuseum und seit wenigen Monaten ein Campingplatz mit 200 Stellplätzen.
Roswitha Witt berichtete auch, dass bei der Gründung des Nationalparks etwa die Hälfte der Bevölkerung dagegen war, bei einer Meinungsbefragung im vorigen Jahr sich aber 90 Prozent der Nationalparkanwohner für den Nationalpark ausgesprochen haben.
Der Höhepunkt der Fahrt war der Besuch des Baumkronenpfades, der seit seinem Bau vor drei Jahren schon über 500 000 Besucher angezogen hat.
Beim Dank an den Leiter des Nationalparks Hainich meinte Bürgermeister Max-Dieter Schneider, dass durch diese Fahrt die Befürworter eines Nationalparks in ihrer Meinung betätigt worden seien, die Zweifler nun überzeugt seien von der Idee eines Nationalparks und die Gegner nun zu Zweiflern geworden seien.