(ler) Die gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung am Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken hat einen neuen Chefarzt. Zum 1. Oktober hat Dr. Raphael Kupietz die Nachfolge von Dr. Holger Vanselow angetreten, der die Abteilung 20 Jahre geleitet hatte. Der neue Frauenarzt mit den Zusatzbezeichnungen „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin“ sowie „Spezielle operative Gynäkologie“ will die Arbeit seines Vorgängers fortführen, aber auch zusätzliche Schwerpunkte setzen. Er würde die Gynäkologie gerne zum Beckenboden-Zentrum erweitern.
„Meine Mutter hat gesagt, Elefanten bringen Glück.“ Schon in frühester Kindheit wurde die Leidenschaft von Kupitz für die Dickhäuter geweckt. Inzwischen besitzt der neue Chefarzt eine stattliche Sammlung an Elefanten aus Porzellan, Holz oder Metall. Ein Teil davon wird auch in seinem Chefarztzimmer im Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken landen. Wobei die Aufstellung eine Philosophie ist. „Die Tiere dürfen in keinem Fall zur Tür blicken. Außerdem sollten alle den Rüssel nach oben haben“, lacht der erfahrene Mediziner.
Nach zehn Jahren als Chefarzt der Frauenklinik am Ortenau-Klinikum in Kehl ist er ans Haßfurter Krankenhaus gewechselt. „Eine überaus reizvolle Aufgabe“, findet der 55-Jährige. „In der Gynäkologie und der Geburtshilfe steckt sehr viel Potenzial.“
In den letzten Jahren hat sich die Abteilung einen hervorragenden Ruf in Sachen Geburtshilfe erarbeitet. Nicht nur werdende Mütter aus dem Landkreis Haßberge kommen zur Entbindung nach Haßfurt, auch Eltern aus Schweinfurt oder Bamberg wählen für die Geburt ihrer Kinder die angenehme Atmosphäre im Kreißsaal und auf der Station der Haßberg-Kliniken. Ein Plus, das Dr. Raphael Kupietz weiter pflegen will. Genau wie die von Dr. Holger Vanselow etablierten minimalinvasiven Eingriffe (Bauch- und Gebärmutterspiegelungen). „Bei den Oberärzten ist gerade in diesem Bereich sehr großes Wissen vorhanden. Das wollen wir natürlich nutzen“, macht der neue Chefarzt klar.
Darüber hinaus wird er aber auch zusätzliche Schwerpunkte setzen und die gynäkologische Abteilung auf neue Wege führen. Der 55-Jährige gilt als Spezialist in Sachen Harninkontinenz. „Die eingeschränkte Kontrolle über die eigene Blase ist eine Krankheit, unter der mehr Frauen leiden, als man denkt.“ Oft kann ein kleiner Eingriff eine deutliche Verbesserung der Situation bringen. „Die Operation dauert gerade einmal zehn Minuten“, erläutert Kupietz, der in Kehl große Erfolge in Sachen Harninkontinenz aufweisen konnte.
Damals gehörten auch regelmäßige Vorträge zu seinem Angebot. Die soll es auch in Haßfurt geben. „Ich will auf die Frauen zugehen“, macht der Mediziner klar. „Das Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken soll zu einem Beckenboden-Zentrum für die ganze Region werden.“
Der neue Chefarzt-Posten ist für den 55-Jährigen eine Rückkehr in die Heimat. Vor seiner Zeit in Kehl war er zehn Jahre lang Oberarzt der Frauenklinik am Bamberger Klinikum. Kupietz ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Zurzeit wohnt er mit seiner Frau in Eltmann. Zu Beginn des nächsten Jahres wird das Ehepaar nach Haßfurt umziehen.
Die Elefanten mit erhobenem Rüssel hatte er immer dabei. „Sie sind fast so etwas wie mein Markenzeichen. „Als Glücksbringer haben sie stets ihre Wirkung nicht verfehlt.“ lacht Kupietz.