Achim Friedrich Graf von Beust ist Landwirt, liebt seinen Beruf und möchte ihn auch weiterhin ausüben. Doch die Situation in der Landwirtschaft stelle sich alles andere als rosig dar. Daher möchte er einen Teil seines Einkommens durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen erzielen. Der Bau nur einer Anlage rentiert sich aufgrund der hohen Kosten für den Bau der notwendigen Stromleitung nach Haßfurt nicht. „Für die Wirtschaftlichkeit ist es zwingend notwendig, mehr als die zugesagte Fläche zu bebauen. Ich bin zu Alternativen bei der Flächenauswahl bereit und habe vor, dies in Abstimmung mit dem Gemeinderat, den Gegnern und der Betreiberfirma zu erörtern“, sagt er.
Der Diplom-Agraringenieur bewirtschaftet derzeit das Gut Theres und erhält damit den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Vorfahren. „Mein inzwischen verstorbener Großvater, Baron von Swaine, erzählte mir einmal, dass früher weit mehr als 100 Personen auf dem Gut beschäftigt waren. Er selbst beschäftigte immerhin noch 50 Mitarbeiter. Mein Vater übernahm den Betrieb mit 13 Beschäftigten und ich habe heute noch einen Mitarbeiter, wobei die zu bewirtschaftende Fläche in den letzten zehn Jahren um 50 Hektar angewachsen ist“, schilderte er die Entwicklung in der Landwirtschaft, die mit fallenden Preisen und sinkenden Gewinnen einherging.
„Mir ist es aber besonders wichtig, meinen beiden Kindern eine Zukunft auf dem Gut zu bieten und zu erreichen, dass sie, ob Junge oder Mädchen, Freude an der Weiterführung der Landwirtschaft haben“, betont er. Die Verpflichtung, das Erbe seiner Vorfahren zu erhalten, sei er gerne eingegangen. „Aber es wird zunehmend schwieriger.“
Daher habe er eine rein unternehmerische Entscheidung getroffen, die von der Politik geschaffene und propagierte alternative „Produktionsmöglichkeit“ zu nutzen. „Ich musste mich entscheiden, entweder Weizen anzubauen und auf den Kosten sitzen zu bleiben oder Solarstrom zu produzieren und ein rentableres Einkommen zu erzielen.“ Er könne verstehen, dass Bürger eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes befürchten. Er gebe jedoch zu bedenken, dass auch die Hochspannungsmasten und –leitungen, Funkmasten und Windräder das Landschaftsbild sehr beeinträchtigen.
„Ich bin auch davon überzeugt, dass viele Menschen die heute schon vorhandenen Photovoltaikanlagen kaum wahrnehmen“, sagt er. „Sie blenden auch nicht, wie oft behauptet, produzieren keinen Elektrosmog, zerstören die Landschaft nicht wie der Uran- oder Kohleabbau, werden garantiert zurückgebaut und garantiert recycelt werden.“ Die Anlagen würden mit einer Hecke eingegrünt, die nach einigen Jahren eine Höhe von mehreren Metern erreiche.
Die Betreiberfirma Beck-Energy aus Kolitzheim habe schon mit der Gemeinde Theres eine Vereinbarung abgeschlossen, den Sitz der Betreibergesellschaft in die Gemeinde Theres zu verlegen und die Gewerbesteuer dorthin abzuführen. „Ich selbst werde nur einen Teil der Anlagen betreiben und ebenfalls die Gewerbesteuer der Gemeinde zur Verfügung stellen“, betont von Beust.
„Die Politik und gerade die SPD arbeiten daran, die Kernkraft so schnell wie möglich abzuschalten. Die SPD hat außerdem das Erneuerbare Energiengesetz auf die Wege gebracht. Daher kann ich nicht verstehen, dass ausgerechnet SPD-Mitglieder mein Vorhaben ablehnen.“ Auch das Argument, dass bei dieser Anlagengröße anderen Bürgern die Errichtung von Dachsolaranlagen verweigert werden könne, treffe nicht zu, da diese Dachanlagen in das vorhandene Netz vor Ort eingespeist werden könnten. Die Flächenanlage müsse in Haßfurt eingespeist werden.