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HASSFURT: Bekannt für seine Schlitzohrigkeit

HASSFURT

Bekannt für seine Schlitzohrigkeit

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    In Bamberg geboren und in Haßfurt aufgewachsen, zeichnen Wilhelm Wolpert die Liebe zu seiner Heimat Franken, aber auch eine gewisse Schlitzohrigkeit, ein echt fränkischer Humor und eine große Hilfsbereitschaft aus. Eigentlich erlernte er nach der Mittleren Reife einen ganz „ernsten“ Beruf, wurde Textilkaufmann und arbeitete kurze Zeit im Textilgeschäft seiner Eltern. Danach war er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2000 als selbstständiger Handelsvertreter für mehrere große Textilfirmen im nordbayerischen Raum tätig. „Ohne mich tät die Hälft der Mannsbilder in Nordbayern ohne Hosn rumlaff“, so seine humorvolle Anmerkung dazu.

    Doch bereits im Fasching 1956 hatte er eines seiner weiteren Talente entdeckt. Animiert von der Mainzer Karnevalssendung und Kabarettsendungen im Fernsehen, „wollt ich so was a ämol ausprobier.“ So kam es, dass er zunächst als Duo mit seinem Kollegen aus dem Kirchenchor, Karl Kempf, später dann im Trio sowohl mit Karl Kempf als auch (nacheinander) mit Heinz Werb, Alfred Ortloff und Edi Dietl im Fasching bei den Elf weisen Hasen auftrat.

    Als 1969 schließlich Josef Hornung zu dem Duo Wilhelm Wolpert/Karl Kempf hinzukam, gab man sich den Namen „Hasenterzett“ und zog mit dreistimmigem Gesang und instrumentaler Begleitung durch die Lande. Auftritte bei den Elf weisen Hasen in Haßfurt, aber auch im nordbayerischen Raum und darüber hinaus, in Rundfunk und Fernsehen, darunter zwölf Mal bei der „Fastnacht in Franken“, machten das Hasenterzett weithin bekannt.

    Wolpert schrieb nicht nur die eigenen Faschingstexte, sondern auch Vorlagen für andere Akteure im Fasching und über 50 Lieder für das Hasenterzett, lieferte fünf Theaterstücke für die Theatergruppe des TV Haßfurt und führte dort vier Jahre Regie. Denn der TV ist seine zweite „Heimat“, wie er selbst bekennt. „Ihm habe ich meine Gesundheit zu verdanken“, sagte er, „denn dort hielt und halte ich mich mit Leichtathletik und beim Mittwochsturnen geistig und körperlich fit.“

    Außerdem ist es auch dem TV zu verdanken, dass sich Wolpert einen Namen als Autor fränkischer Mundart gemacht hat. Immer wieder schrieb er Gedichtli und Gschichtli für die Weihnachtsfeiern des TV und als Josef Hornung ihn aufforderte, Ordnung in das Chaos der einzelnen Blätter zu bringen, entstand das erste Buch „Liebes Christkindla“. Mittlerweile ist es in der zwölften Auflage erschienen.

    Nach und nach – Ideen und Fantasie besitzt Wilhelm Wolpert zur Genüge – entstanden bis heute zehn Bücher voller fränkischem Humor zu verschiedenen Themen und ein Buch mit Liedern des Hasenterzetts. Bücher, die er gerne auf Lesungen im fränkischen Raum und darüber hinaus sowie in Funk und Fernsehen präsentiert. Aus Interesse an Osteuropa, wo die Familie seiner Frau herstammt, und dem Wunsch, Bedürftigen nachhaltig zu helfen, gründete er 1996 den Verein „Haßfurt hilft“. Für ihn warb er um Sach- und Geldspenden, auch mit dem Hasenterzett, und organisierte Studienreisen zu den Förderprojekten in Litauen, der Ukraine und Albanien. 2006 gab er den Vorsitz ab, unterstützt aber nach wie vor den Verein nach Kräften.

    Wilhelm Wolpert ist seit 1966 mit seiner Frau Hannelore Deibele verheiratet und hat zwei Töchter und einen Sohn.

    Gefragt, was er sich zu seinem 70. Geburtstag wünsche, gab er zur Antwort: „Die Pessimisten sachng wenn sa siebzig sinn: Es geht nauszuus. Als Christ müssert mer sach: Es geht hemmzuus. Ich sach: Es werd mer doch hoffentlich noch äweng so fröhlich weitergehn.“

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