Die Kirche St. Sebastian in Steinsfeld soll nach dem Willen des Gemeinderats auf jeden Fall bis zum 300-jährigen Jubiläum im Jahr 2022 saniert werden. Die Gemeinde Wonfurt übernimmt dafür die Bauträgerschaft, stellt die nötigen Mittel zur Verfügung und übernimmt auch die Vorfinanzierung. Allerdings vorbehaltlich einer Einigung mit der Diözese Würzburg über die Finanzierung.
Denn bisher streiten die Gemeinde und die Diözese um die Aufteilung der Kosten in Höhe von 406 000 Euro. Die Diözese vertritt die Meinung, dass die Gemeinde die gesamte Baulast hat, und möchte nur 160 000 Euro zur Sanierung beitragen. Abzüglich der Eigenmittel der Kirchenstiftung Steinsfeld sowie der zu erwartenden Spenden und Zuschüsse müsste die Gemeinde 206 000 Euro finanzieren. Dies hatte Bürgermeister Holger Baunacher in der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses provokant fragen lassen, ob eine Gemeinde mit 2000 Einwohnern drei Kirchen benötige, wenn sie alle 20 bis 30 Jahre eine komplette Renovierung mitfinanzieren müsse. Dies wiederum war dem Gemeinderat aus Steinsfeld, Wolfgang Thein, sauer aufgestoßen. Doch Baunacher blieb bei seiner Frage und wird „voll in die Diskussion“ mit der Diözese gehen: „Natürlich gehören die Kirchen zu unseren Ortschaften, aber wir müssen einfach über die Kostenaufteilung reden.“
Dankbar ist der Bürgermeister für die Arbeit des Rechnungsprüfungsausschusses, der die Rechnungen für das Jahr 2015 geprüft und verschiedene Anmerkungen gemacht hat. Der Vorsitzende Franz-Josef Selig hatte erklärt, dass Wasserverluste schneller als früher behoben wurden und auch der Fehlwasserverbrauch auf ein vernünftiges Maß reduziert und gehalten werden konnte. Baunacher merkte an, dass die Zusammenarbeit mit dem Wasserzweckverband Knetzgau-Sand-Wonfurt noch intensiviert werden könne und wöchentliche Berichte über den durchschnittlichen Verbrauch in elektronischer Form hilfreich wären. Der Ausschuss hatte auch über die Höhe des Wasserpreises diskutiert, so dass der Bürgermeister nochmals ausführte, wie die Gebühr kalkuliert wird.
Selig zeigte auf, dass 46 Prozent der 4481 geleisteten Stunden des Bauhofs im Jahr 2015 auf die Heimatpflege entfielen. „Durch einen klugen Grünpflegeplan, der momentan ausgearbeitet wird, erhoffen wir uns eine deutliche Entlastung“, sagte er. „Außerdem besteht die Chance, ökologisch wertvolle Flächen zu schaffen, was angesichts des Insektensterbens notwendig ist.
“ Dass die Landwirte zunehmend Blühstreifen anlegen, wertete er als positiv. Der Bürgermeister erläuterte, wie viele verschiedene Aufgaben der Bauhof im Bereich Heimatpflege leiste, und gab an, dass die Aufgaben ab 2018 detaillierter dargestellt werden sollten. Karl Hellwig nutzte die Gelegenheit, den Bauhof zu loben. „Ich finde toll, was er leistet“, betonte er, fügte aber an: „Man sollte auch wieder mal die ehrenamtliche Pflege durch die Bürger anregen.“ Es gebe Gemeinden wie beispielsweise Euerbach im Landkreis Schweinfurt, wo die Einwohner die Grünpflege übernehmen.
Franz-Josef Selig ging auch auf den Stromverbrauch der Gemeinde ein, wobei die Kläranlage der größte Verbraucher ist. So stieg der Verbrauch von 2013 auf 2014 stark an und ging seitdem zurück, erreichte aber nicht mehr das Niveau von 2012. Baunacher erklärte, dass der Verbrauch von vielen verschiedenen Faktoren abhänge, unter anderem von der Abwassermenge, die zwischen 100 000 und 300 000 Kubikmeter betragen könne, von der Anzahl der Pressvorgänge und den Störanteilen im Abwasser. „Wir vermeiden so gut wie möglich Spitzenzeiten und pumpen und belüften nach Möglichkeit nur dann, wenn die Photovoltaik-Anlage auf der Kläranlage Strom liefert“, sagte er.
2014 habe die Gemeinde außerdem einen günstigeren Stromtarif ausgehandelt. Auch seien die Gebäude und die Regenüberlaufbecken bis heute optimiert und ein neuer Klärwärter eingestellt worden. Der Ausschuss hatte weiter festgestellt, dass nur fünf Prozent des von der Photovoltaikanlage auf dem Bauhof erzeugten Stroms selbst verbraucht wurde. Der Bürgermeister bestätigte, dass das neue Elektrofahrzeug der Gemeinde vorwiegend im Bauhof, selten in der Kläranlage geladen werde. Dadurch erhöhe sich der Eigenverbrauch.
Im Anschluss genehmigte das Gremium die Haushaltsüberschreitungen 2015, stellte das Jahresergebnis mit Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt von rund 2,953 Millionen Euro sowie von rund 1,766 Millionen Euro im Vermögenshaushalt fest und erteilte Entlastung für das Haushaltsjahr 2015.
Bürgermeister Holger Baunacher teilte mit, dass für die Erweiterung des Gewerbegebiets in Wonfurt ein Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 350 cbm notwendig sei und dieses im Nordwesten, dem tiefsten Punkt, angelegt werde. Das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren sei aber noch nicht beendet.
Vergeben wurden die Arbeiten zur Erneuerung der Fahrbahndecke im Erlesweg in Dampfach beziehungsweise zum teilweisen Vollausbau für 29 000 Euro. Der Auftrag zur Erneuerung der kompletten Deckschicht der Gehwege im Plochweg, im Erlesweg und in der Seeäckerstraße in Dampfach wurde ebenfalls erteilt. Der Bürgermeister stellte den Plan zur Erschließung des Baugebiets „Plochweg III“ in Dampfach vor und gab an, dass mit der Fertigstellung Ende Juni 2018 zu rechnen sei. Es gebe bereits drei Bauwillige, die auf die Bauplätze warteten. Ein kompletter Ringschluss der Wasserleitung sei vorerst wegen der Probleme mit den Druckverhältnissen nicht vorgesehen; die Versorgungssicherheit werde jedoch gegeben sein.
Ein Teil der Straße „Sandacker“ im Baugebiet Bodenfeld in Wonfurt wurde einstimmig als Ortsstraße gewidmet.
Die Planung zur Sanierung der Turnhalle in Wonfurt werde weiter vorangetrieben, so Baunacher. Derzeit würden verschiedene Fördermodelle beim Amt für ländliche Entwicklung und bei der obersten Baubehörde geprüft. Man müsse angesichts der Kosten von 1,2 bis 1,6 Millionen Euro auch durchrechnen, ob ein Neubau mit Schule und Kindergarten in der Sonnenstraße interessanter sei. Dann würde der Platz frei für ein mögliches Seniorenheim.
Bezüglich der Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße von Wonfurt nach Hainert habe man „halbwegs“ eine Zusage vom Innenministerium erhalten, dass der Mehraufwand von der Autobahndirektion finanziell unterstützt werde. Immerhin sei die Direktion mit schuld an dem schlechten Zustand der Straße.