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KÖNIGSBERG: BRK-Kita Königsberg hat 14,4 Stunden pro Tag geöffnet

KÖNIGSBERG

BRK-Kita Königsberg hat 14,4 Stunden pro Tag geöffnet

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    Der BRK-Kindergarten in Königsberg bietet mit seinen erweiterten Öffnungszeiten flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder an. Das weiß unter anderem Mutter Heike Flemming (links) zu schätzen. Sie hofft mit dem Kindergarten-Team, dass das Angebot „KitaPlus“ aufrechterhalten werden kann. Das Bild zeigt (obere Reihe von links) Leon Kleußner, Anna-Tine Flemming, Moritz Flemming, Paul Flemming, (untere Reihe von links) Heike Flemming, Greta Flemming, Adrian Nolte, Mutter Carina Nolte, die Kindergarten-Mitarbeiterinnen Bettina Klebrig, die Leiterin Franziska Görtler, Verena Mühlschlegel und Teamleiterin Kerstin Thieler.
    Der BRK-Kindergarten in Königsberg bietet mit seinen erweiterten Öffnungszeiten flexible Betreuungsmöglichkeiten für Kinder an. Das weiß unter anderem Mutter Heike Flemming (links) zu schätzen. Sie hofft mit dem Kindergarten-Team, dass das Angebot „KitaPlus“ aufrechterhalten werden kann. Das Bild zeigt (obere Reihe von links) Leon Kleußner, Anna-Tine Flemming, Moritz Flemming, Paul Flemming, (untere Reihe von links) Heike Flemming, Greta Flemming, Adrian Nolte, Mutter Carina Nolte, die Kindergarten-Mitarbeiterinnen Bettina Klebrig, die Leiterin Franziska Görtler, Verena Mühlschlegel und Teamleiterin Kerstin Thieler. Foto: Foto: Michael Will/BRK

    Gute Kinderbetreuung sollte keine Frage der Uhrzeit sein. Für berufstätige Eltern ist es allerdings eine Herausforderung, außerhalb regulärer Öffnungszeiten von Kitas und Kindergärten eine solche Betreuung wohnortnah zu finden. Für Heike Flemming ist der BRK-Kindergarten „Unter der Burg“ in Königsberg deshalb laut einer Pressemitteilung des Roten Kreuzes ein Segen. Die vierfache Mutter nutze das Angebot „KitaPlus“ der Einrichtung gerne: „Ich bin darauf angewiesen.“ Von 5.30 bis 20 Uhr können Eltern hier Betreuungszeiten buchen.

    Damit verfügt der unter BRK-Trägerschaft geführte Kindergarten nach Angaben des BRK über ein Alleinstellungsmerkmal in den Haßbergen. Im Zuge des „Betreuungsnetzwerkes für alle Generationen“ im Familienpakt Bayern wurde der Bedarf für die Randzeitenbetreuung festgestellt. Dass die Nachfrage größer ist als die vorhandenen Plätze zeigt die Bedarfsanalyse des Mehrgenerationenhauses Haßfurt, welches seit 2008 Anlaufstelle für individuelle, flexible und niedrigschwellige Betreuungsangebote im Landkreis Haßberge ist.

    Hilfe zur Alltagsgestaltung

    „Starre Öffnungszeiten gehen heute oft an den Bedürfnissen von Eltern vorbei“, weiß Kerstin Thieler, Teamleiterin für Jugendsozialarbeit an Schulen und Kinderbetreuung beim BRK-Kreisverband Haßberge. Die Arbeitswelt erfordere zunehmend mehr Flexibilität, das wirke sich auf die Kinderbetreuung aus. Mit der Teilnahme am Bundesprogramm „KitaPlus“ seit April 2016 hilft das BRK Eltern oder Alleinerziehenden, ihren Alltag besser gestalten zu können.

    Dieses Angebot weiß Heike Flemming laut BRK-Pressemitteilung, wie viele andere Eltern auch, zu schätzen. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und vier Kindern im Alter von eineinhalb bis sieben Jahren wohnt sie in Haßfurt. Sie ist Gymnasiallehrerin an einer Schule in Höchstadt/Aisch, ihr Ehemann ist Bauingenieur und täglich ab 6 Uhr aus dem Haus. Beide pendeln mindestens 75 Kilometer – da muss Kinderbetreuung gut organisiert werden. Und flexibel.

    Flemming bringt ihre drei Kinder Greta (1,5 Jahre), Anna-Tine (4) und Moritz (6) kurz vor 7 Uhr in den Kindergarten und die Kinderkrippe, anschließend Sohn Paul (7) in die Grundschule. Dann geht es auch für sie zur Schule. Gegen 17 Uhr holt sie ihre Kinder wieder ab.

    Die 38-Jährige weiß, dass sich Mütter oft rechtfertigen müssen, wenn sie mehr Betreuungszeiten für ihre Kinder benötigen. Dass Mütter ebenfalls arbeiten, sei gesellschaftlich noch längst nicht überall akzeptiert. Dabei sei das in vielen Fällen Alltag.

    Als Gegenargument werde häufig die schlechtere Betreuung angeführt, ein Punkt, den Flemming nicht bestätigen kann. Dass ihre Kinder im BRK-Kindergarten so gut, sicher und zuverlässig betreut sind und dass es auch für Sonderfälle Spielraum gibt, sei eine große Hilfe für Eltern und Kinder, heißt es in der Pressemitteilung. Durch die Vielfalt der Bezugspersonen und die zahlreichen pädagogisch sinnvollen Angebote entstehe für Eltern und Kinder eine Atmosphäre, die „als absolut förderlich für die Entwicklung der Kinder anzusehen ist und zudem helfen kann, soziale Ungerechtigkeiten, auch im Hinblick auf die Schule, auszugleichen“.

    Im BRK-Kindergarten stehen nach Worten von Kerstin Thieler aktuell zwölf Plätze für Kinder unter drei Jahren in der Krippengruppe „Mäuse“ und 50 Regelplätze in den Gruppen „Regenbogen“ und „Sonnenblumen“ zur Verfügung. Für die altersgerechte Förderung gibt es entsprechende Räume. Das pädagogische Fachkräfteteam besteht aus 14 Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen.

    Passgenaue Betreuungsangebote

    Mittelpunkt des Programms „KitaPlus“ sei es laut Teamleiterin Kerstin Thieler, qualitativ gute Betreuung für Kinder zu flexiblen Zeiten anzubieten, die den Lebenslagen der Familien entsprechen. „Es geht dabei nicht um die Erweiterung des zeitlichen Umfangs der Fremdbetreuung für einzelne Kinder, sondern um die Unterstützung von Familien durch passgenaue Betreuungsangebote mit guter pädagogischer Qualität.“

    Das Förderprogramm „KitaPlus“ läuft im Dezember 2018 aus. Ob der BRK-Kindergarten das Angebot dann finanziell alleine aufrechterhalten kann, ist unwahrscheinlich, wie Kreisgeschäftsführer Dieter Greger bestätigt. Derzeit führe man Gespräche unter anderem mit Landrat Wilhelm Schneider. Zudem würden Kooperationen mit größeren Unternehmen angestrebt. „Wir versuchen, weitere Mitstreiter mit ins Boot zu holen.“ Denn erweiterte Öffnungszeiten des Kindergartens böten für Unternehmen einen Mehrwert. In Landkreisen, in denen gute und zeitlich flexible Kinderbetreuung möglich sei, ließen sich dringend benötigte Fachkräfte sicher einfacher anwerben als andernorts. Erweiterte Öffnungszeiten von 5.30 bis 20 Uhr seien damit entgegen der „Regelöffnungszeiten“ von 7 bis 16.15 Uhr nicht nur für Familien ein starkes Plus, sondern ein ebenso bedeutender Standortvorteil für Firmen.

    Minimum an Schließungszeiten

    Das Rote Kreuz ist nach eigenen Angaben sogar einen Schritt weiter gegangen: Die Schließzeiten des Kindergartens von fünf Wochen Ferien wurden auf die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr sowie einen Planungstag reduziert. Mit dem BRK-Mehrgenerationenhaus wird laut Thieler das Zusatzangebot für Kinder und Familien auch an Samstagen ausgebaut.

    Für verlängerte Öffnungszeiten über das Ende des Bundesprogramms „KitaPlus“ hinaus, sind für Franziska Görtler, die Leiterin des BRK-Kindergartens, Netzwerkpartner wie das Jugendamt, die Kindergartenaufsicht, die Agentur für Arbeit, die Kommunen und Unternehmen mit ihrer finanziellen Unterstützung im Landkreis unabdingbar für die erfolgreiche Umsetzung eines erweiterten Betreuungsangebots für Kinder.

    Für Heike Flemming und ihre Familie, ebenso wie für andere auch, wäre es ein bitterer Rückschlag, müssten die erweiterten Öffnungszeiten aufgrund fehlender Fördermöglichkeit zum Jahresende gestrichen werden. „Das darf nicht sein“, fordert die Mutter Politik und Wirtschaft zum Handeln auf. Sie hatte ihre Kinder im Königsberger BRK-Kindergarten angemeldet, weil zuvor in einer Haßfurter Einrichtung der Bedarf der Familie nach Buchungszeiten nicht gedeckt werden konnte.

    „Wir Mütter werden heutzutage immer noch als Hauptverantwortliche für die Kinderbetreuung angesehen“, stellt sie fest. Dass Mütter aber ebenso arbeiten möchten und viele aus finanziellen Gründen auch müssten, werde vielfach verkannt.

    Zahlen und Fakten Die BRK-Kindertagesstätte in Königsberg am Elsaweg wurde bereits im Jahr 1995 eröffnet. Das große und sonnige Grundstück liegt am Rande der idyllischen Altstadt und bietet einen direkten Blick auf den Schlossberg. Das lichtdurchflutete Gebäude besteht aus drei Gruppen- mit Nebenräumen, einem großen Turnraum sowie einem Gruppen- und Schlafraum für die Krippenkinder. Ein großzügiges Außengelände sorgt für genügend Bewegung und Naturerfahrungen. Kinderkrippe und Kindergarten bieten Platz für 62 Mädchen und Jungen. 39 von ihnen nutzen derzeit das Angebot der erweiterten Öffnungszeiten. So sind 23 Kinder bereits vor 8 Uhr da, 16 Kinder im zusätzlichen Zeitraum von 16.15 bis 20 Uhr. Familien, die „KitaPlus“ nutzen, kommen unter anderem aus Königsberg, Hofheim, Haßfurt, Ebern und Riedbach. Quelle: BRK

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