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HASSFURT/WÜRZBURG: Bruno Gröning: Wunderheiler oder Scharlatan?

HASSFURT/WÜRZBURG

Bruno Gröning: Wunderheiler oder Scharlatan?

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    (gi) Für seine Anhänger ist er ein Wunderheiler, für andere nur ein Scharlatan. Die Rede ist von Bruno Gröning, der nach Auffassung seiner Gefolgsleute in den 50er Jahren sogar Kranke, die als unheilbar galten, einzig durch die Kraft des Glaubens geheilt hat. Die Kritiker sehen in Gröning allerdings einen Aufschneider, der die Gutgläubigkeit der Menschen ausgenutzt hat.

    „Esoterische Heilsbewegung“

    Da der Bruno-Gröning-Freundeskreis für die kommende Zeit einige Veranstaltungen in Würzburg angekündigt hat, warnt der Sektenexperte der Diözese Würzburg, Pfarrer Alfred Singer, vor dieser Gruppierung, die es auch im Landkreis Haßberge gibt und die sich regelmäßig in Rügheim und auch in Untersteinbach trifft. Sie sei eine „esoterische Heilungsbewegung“, heißt es in einer aktuellen Presseerklärung.

    Nach Meinung des Sektenexperten Singer stellt Bruno Gröning für seine Anhänger eine Art Heilsgestalt dar, die nahezu an die Stelle Jesu Christi tritt. Kern der Lehre der Gröning-Anhänger sei das in meditativer Haltung vollzogene Einstellen auf den Heilstrom. Dies ist die „göttliche Kraft des Glaubens“, durch die Menschen selbst von scheinbar unheilbaren Krankheiten geheilt werden können. In den Zusammenkünften spielen laut Singer Erfolgsberichte über selbst erlebte Heilungen eine große Rolle.

    Daher spricht der Freundeskreis vor allem Menschen an, die nach Heil und Heilung suchten und für die der angeblich von Gröning aus dem Jenseits vermittelte „Heilstrom“ möglicherweise als letzte Hoffnung erscheint. „Unheilbar gibt es nicht“, war das Motto von Gröning, der allerdings selbst mit knapp 60 Jahren an Magenkrebs stark. Singer kritisiert, dass durch diese Lehre der kranke Mensch letztlich selbst für seine Krankheit verantwortlich gemacht werde. „Zudem besteht die Gefahr, dass Kranke im Vertrauen auf Bruno Grönings Hilfe auf ärztlichen Beistand und notwendige Medikamente verzichten“, so Singer.

    Langguth: Keine Sekte

    Dies bestreitet auf Anfrage Bernd Langguth aus Coburg, der ein Anhänger von Bruno Gröning ist und der die Öffentlichkeitsarbeit des Freundeskreises für die ganze Region übernommen hat. Er sagt, dass der Freundeskreis niemandem davon abraten würde, bei einer Krankheit zum Arzt zu gehen. Ihrer Meinung nach hätte aber die Kraft des Glaubens eine starke Wirkung auf den Heilungsprozess. Langguth sieht den Freundeskreis nicht als Sekte, da die Mitglieder alle in ihrer Kirche bleiben könnten.

    Die Haßfurter Gruppe hat nach Auskunft von Langguth 20 bis 30 Mitglieder. Sie treffen sich regelmäßig alle drei Wochen. Dabei werde nicht meditiert, sondern in der Regel Berichte von Heilungen aus der gesamten Welt vorgelesen. Sie sollen den Zuhörern machen sollen, das eigene Schicksal zu tragen. Unter den Mitgliedern des Bruno-Gröning-Freundeskreises seien Kranke, aber auch von Krankheit Genesene.

    Bruno-Gröning-Freundeskreis

    Der Bruno-Gröning-Freundeskreis wurde 1979 von Anhängern des so genannten Wunderheilers gegründet. Dieser lebte von 1906 bis 1959 und hatte in den 50er Jahren durch angebliche Massenheilungen Aufsehen erregt, er wurde wegen Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz verurteilt und ihm wurde die Heiltätigkeit untersagt. 1959 erlag er in Paris einem Krebsleiden.

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