"Lange hat es gedauert, bis es losging. Aber dafür ging es verhältnismäßig schnell, bis es fertig war. So könnte man das Bauvorhaben titulieren. Heute können wir aber mit großer Freude mit unseren Kindern die Einweihung unseres Anbaues und die Verbesserungen feiern und ihnen viel Spaß in den neuen Räumen wünschen." Dies betonte Bürgermeister Steffen Kropp bei der Feierstunde zur Einweihung des Umbaus und der Erweiterung der Kindertagesstätte "Budenzauber" vor vielen Gästen in Rentweinsdorf.

Den kirchlichen Segen erbaten Pfarrer Bernd Grosse von der evangelischen Kirchengemeinde, Pfarrer Rudolf Theiler für die katholische Kirche sowie Diakonin und Geschäftsführerin Katrin Schiller: Sie wünschten, dass die Kinder hier heimisch werden mögen und sie Gott begleite bei ihrer Arbeit und im Spiel. Pfarrer Grosse zitierte dabei aus dem Matthäus-Evangelium: "Wenn ihr euch nicht verändert und Kindern gleich werdet, werdet ihr in Gottes Welt nicht hineinkommen. Wer solche Menschen aufnimmt, nimmt mich auf."

Diakonin Katrin Schiller kam mit Stofftier "Willi", der vieles wissen wollte und dies vor allem von "Menschen in wichtigen Gewändern". Er sortierte dabei die Erzieherinnen nach der Größe vor den Gästen, aber auch die anwesenden Marktgemeinderäte oder Elternbeiräte, was zu Heiterkeit bei allen Beteiligten führte. Die Kinder umrahmten diese Feier mit ihren Liedern.
Start im Jahr 2015
Bürgermeister Steffen Kropp erinnerte daran, dass das Thema Kindergartenerweiterung zum ersten Male im Jahre 2015 angesprochen wurde. "Die Kinder sind damals schon als Notgruppe im alten Turnraum untergebracht worden. Dieser Zustand musste korrigiert werden. Unsere Kinder brauchten diesen Raum auch für ihren Sport zum Ausgleich oder an Regentagen. Außerdem brauchten sie Räumlichkeiten, in denen sie sich wohlfühlten."

Diesen Bedarf galt es von der Gemeinde zu decken, aber der Eigentümer des Kindergartens sei die Evangelische Kirche gewesen. Deswegen musste die Maßnahme über verschiedene Tische laufen, und dies sei nicht immer einfach gewesen. Schließlich sei die Kirche einverstanden gewesen, einen Anbau mitzutragen.
Außerdem habe sich der damalige Gemeinderat dazu entschlossen, den Kindergarten mit seiner Fläche zurückzukaufen. Das Grundstück wurde dann 2018 für 125.000 Euro und Ackerflächen zurückerworben. Damit konnte die Planung für insgesamt 99 Plätze (24 für die zwei Gruppen in der Kinderkrippe und 75 Regelplätze für drei Gruppen) stattfinden.

"Pünktlich zum Antritt meiner Amtszeit wurde mit dem Abbrechen der Hallen begonnen und konnte man endlich Fortschritte in diesem Projekt sehen", bemerkte Steffen Kropp. Dennoch sei dies nicht ohne Probleme gegangen, denn es mussten Kanal verlegt und Pfahlbohrungen durchgeführt werden, damit der Kindergarten nicht im Boden versinke. In der Zwischenzeit musste eine Gruppe von Kindern sogar in Ebern untergebracht werden, und es musste auch auf die Räume im CVJM-Heim ausgewichen werden.
Ein besonderes Lob zollte der Bürgermeister dem Architekturbüro Gick, dessen Einsatz enorm hoch war, aber auch Stefan Hofmann vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Ebern. Ebenso sei der Bauhof immer mit im Boot gewesen. Durch die Flexibilität sei einiges an Geld eingespart worden.
Er verwies noch auf einen weiteren Plan, ein Grundstück in der Nähe des Wertstoffhofes als Außenbereich für den Kindergarten umzugestalten. Hier soll ein Carport im Eingangsbereich und auf dem Grundstück sollen noch Spielmöglichkeit entstehen.

Die Kostenschätzung für die Gesamtmaßnahmen sei bei rund 2,25 Millionen Euro Euro gelegen, aber ohne Straße und Kanal. Die hätten noch einmal 260 000 Euro verursacht. Die tatsächlichen Baukosten incl. Baunebenkosten sei nun bei rund 2,455 Millionen Euro angelangt. "Trotz der Kostenmehrungen durch die Coronalage und Krieg sind wir unter unserem Schätzwert geblieben." Ein bewilligter Zuschuss wurde mit 1,316 Millionen Euro zugesichert, womit ein Eigenanteil von 1,139 Millionen Euro bei der Gemeinde bleibe.
Kindergartenleiterin Katja Streng hob mit großer Freude hervor, "es nun wieder genießen zu können, alle Gruppen unter einem Dach zu haben und das Haus mit Leben zu erfüllen." Dankbar sei man vor allem für den eigenen Turnraum, wobei sie auch der Grundschule ihre Anerkennung für die gute Zusammenarbeit und Nutzung der Schulturnhalle in der Übergangszeit aussprach.
Aktuell 82 Kinder
Die Ausstattung der Einrichtung mit einem Kinder-Bistro mit eigener Küche sei schon eine besondere Sache, und von hier erhielten die Kinder auch ihr Mittagessen. Dies komme aber von einem Catering-Service.

Katja Streng zeigte sich aber auch begeistert von den sehr schönen, hell und freundlich gestalteten Gruppenräumen, denen jeweils noch ein Intensivraum angegliedert sei. Derzeit besuchen 82 Kinder die Einrichtung.
Der erfolgreiche Abschluss der Maßnahme wurde dann im Rahmen des Sommerfestes mit "Tag der offenen Tür" entsprechend gefeiert.